Israel/Hamas/Palästina --- Wer Ursachen und Wirkungen verdreht, leugnet das Lostreten einer Lawine und sieht nur deren Zerstörungspotential ...
Wie oft schon haben Sie und ich davon gehört, dass wir bitte Ursache und Wirkung nicht durcheinanderbringen - sei es auf dem medizinischen Gebiet, in der Wirtschaft, in der Politik und in Sachen "Klima". Mit Recht wird darauf hingewiesen, dass zum Beispiel die Fluchtursachen bekämpft respektive abgestellt werden, anstatt Flüchtlinge aufgrund ihrer verheerenden Herkunftssituation aufnehmen und dann versorgen zu müssen.
Doch die gleichen Leute, jene die wie gesagt zu Recht darauf hinweisen und dafür auch unter Umständen auf die Straße gehen sind bereit, in Sachen Gaza-Hamas-7. Oktober 2023-Israel, dieses Prinzip von Ursache und Wirkung nicht nur über den Haufen zu werfen, sondern auch zu pervertieren.
Anfangen "tut" dies mit der Rechtfertigung des Überfalls der palästinensischen Terroristen am Morgen des 7. Oktober 2023 auf jüdisch-israelischen Kibbuzim und des Musikfestivals an der Grenze zwischen Gaza-Streifen und Staat Israel. Jahrzehntelang - so die Argumente - ist der Gazastreifen und dessen Bevölkerung von Israel (übrigens auch schon vor Netanjahu) dermaßen misshandelt worden, dass jener Überfall als Befreiungsschlag zu rechtfertigen sei.
Damit soll jenen - zu denen auch der Blogger gehört - das Argument "mit dem Überfall am 7. Oktober 2023 habe doch alles erst das, was wir jetzt erleben, angefangen" - genommen werden. Natürlich - so wird hinterhergeschoben - sei das Massaker grausam gewesen - aber irgendwie verständlich.
Und diese "Saat" trägt ihre Früchte. Heute - am 1. August, wo wieder einmal Menschen auf die Straße gehen, um gegen den Waffen- und Hunger-Genozid Israels am palästinensischen Volk zu demonstrieren - redet keiner von dem Massaker der Hamas. Keiner redet oder denkt auch nur von oder an die noch 50 israelischen Geiseln, von denen vermutlich nur noch die Hälfte leben.
Und keiner, wirklich keiner der PPP (Pro-Palästinensischen-Protestler) versteht die Reaktion Israels seit dem 7. Oktober 2025 als Fortsetzung eines Überlebenskampfes, können sie auch nicht verstehen, weil unfähig oder unwillig, sich in die seit über 80 Jahren (eigentlich seit Luthers Zeiten und schon davor) in die DNA und in die Gene der Holocaustüberlebenden, der Nachfahren der Holocaustopfer und der Juden hineindenken kann - ja wie gesagt, auch gar nicht will. Ich spreche von der Epigenetik.
Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet geben Hinweise darauf, dass ‘epigenetische Vererbung’, also die gesammelten Erfahrungen während des Lebens der Eltern, einen Einfluss auf die Gene der Nachkommen haben und eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Kinder spielen könnten. Die epigenetischen Veränderungen bei den Kindern von Holocaustüberlebenden, oder solchen, die ihm zum Opfer fielen, scheinen nicht durch deren eigene Erfahrungen in der Kindheit verursacht worden zu sein, sondern können tatsächlich nur durch das Holocaust-Erleben der Eltern erklärt werden. Vor allem die Reaktionen bei Stress-Situationen fallen hier signifikant auf.
Aber natürlich wird Israel die Reaktion auf den Oktober-Terror durch die Hamas übelgenommen. Man hätte im westlichen Pro-Palästinenser-Lager wohl noch Verständnis gehabt, hätte die israelische Armee bei 1.200 oder 2.000 Opfern Halt gemacht ("Auge um Auge, Zahn um Zahn"). Aber das Ganze sei völlig unverhältnismäßig, wobei sich die Szene zum Richter über andere aufspielt, welches Maß an Rache ihm zugestanden wird oder er/sie für angebracht hält.
Nur, dass es sich eben hier nicht um eine Art Rache handelt (jeder Israeli und jeder Jude kennt die oben genannte Bibelstelle), sondern um Bekämpfung derer, die zum Ziel haben, jeden Israeli und jeden Juden zu töten und den Staat Israel auszulöschen (Holocaust und Shoa). Die Epigenetik - gerade in diesem konkreten Fall - unterstreicht diese Notwendigkeit aus Sicht des Staates Israel.
Die gegen Israel Demonstrierenden - ob auf der Straße, in der Kultkneipe, oder am Küchentisch - denken ja auch gar nicht daran, als ersten (!) Schritt, die Entwaffnung und absolute Kapitulation der Hamas zu fordern, die Freilassung der Geiseln und Überführung der getöteten Geiseln als Schritt 2 zu verlangen, als dritten Schritt die Entwaffnung aller im Gazastreifen Lebenden - vom Kind bis zum Greis - zu fordern --- und dann eine gerechte Verteilung der Lebensmittel an die Bevölkerung.
Stattdessen aber wird vom Aushungern Gazas, vom Völkermord Israels und von der Anerkennung des palästinensischen Staates geschrien und geflaggt. Und das von deutschem Territorium! Von vielen (nicht allen) der Nachfahren, die von 1933 bis 1945 geschwiegen haben, Handlanger waren, oder selbst zu Tätern an dem jüdischen Volk geworden sind. Deren Epigenetik scheint gewisse Gerechtigkeitslücken, Verdrehungen von Tatsachen und Empathie-Vakua hervorgerufen zu haben. Denn ich kann mich an keine Demonstration pro Hungernde im Sudan oder anderswo in Deutschland oder in unserer Region erinnern.