Die Attentäter vom Bondi Beach sind Vater und Sohn. Der Vater ist tot und war laut Polizei 50 Jahre alt. Sein 24-jähriger Sohn wurde schwer verletzt und liegt im Krankenhaus. Bei dem antisemitischen Anschlag am Bondi Beach in Sydney wurden offiziellen Angaben zufolge mindestens 16 Menschen (10 bis 87 Jahre alt) getötet, darunter ein zehnjähriges Mädchen. 40 Menschen sind nach jetzigem Stand verletzt. Der Angriff ereignete sich am Sonntagabend (Ortszeit) zur feierlichen Eröffnung des jüdischen Lichterfests Chanukka. Laut der Polizei hatten sich an dem beliebten Strand im Osten Sydneys etwa 2000 Menschen versammelt.
⚫ Sydney - Keine "diffuse Tragödie", sondern ein gezielter, antisemitischer Angriff auf Juden - "Wer steht auf, wenn jüdisches Leben angegriffen wird, und wer schweigt?"
Wer steht auf, wenn jüdisches Leben angegriffen wird, und wer schweigt aus Bequemlichkeit oder Angst vor politischem Gegenwind?
VIDEO ▶▶▶ Passant überwindet Attentäter bei Sydney
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Für Montag, 15. Dezember 2025
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Für die Jüdische Gemeinde rund um den Erdball und vor allem in Australien und im Staat Israel wurde am gestrigen Tage die noch lange nicht verheilte Wunde des "7. Oktober" 2023 erneut respektive noch weiter aufgerissen. Die Erinnerungen an jenes grausame und geplante und kalkulierte Hamas-Massaker sind bei den Hinterbliebenen der an diesem Tag und in der Geiselhaft getöteten Verwandten täglich in Erinnerung. Und das nicht nur bei ihnen, sondern bei allen, welche zum Judentum gehören und bei denen, die solidarisch zu ihm/ihnen bis auf den Tag stehen. Formulierungen wie "Sydney hat Erinnerungen an den 7. Oktober wachgerufen" sind daher für jene Genannten recht unpassend, da die Erinnerungen ständig wach sind.
Im Folgenden, als Aktualisierung und Ergänzung zum vorherigen Bericht
einige weitere Presseberichte zu dem Massaker und Anschlag auf jüdisches Leben am "Bondi Beach" bei Sydney (Australien).
Bei der Süddeutschen Zeitung heißt es:
"Es sei ein „improvisierter Sprengsatz“ im Auto eines der Täter gefunden worden", sagte der Polizeipräsident von New South Wales, Malcolm Arthur Lanyon. Der Sprengsatz, die für den Angriff genutzten Langwaffen sowie das Ziel des Anschlags – die jüdische Gemeinde – führten dazu, dass man den Anschlag als terroristischen Vorfall einstufe, so Lanyon.
Auf die Frage von Journalisten, wie man die Planung einer solchen Tat übersehen haben könne, antwortete Lanyon ausweichend. Der Polizeipräsident versicherte, dass Beamte rund um die Chanukka-Veranstaltung im Einsatz gewesen seien, was auch die prompte Reaktion der Sicherheitskräfte belege.
Der jüngere der beiden mutmaßlichen Täter sei den Sicherheitsbehörden erstmals im Jahr 2019 „aufgrund seiner Verbindungen zu anderen Personen aufgefallen“, berichtete Premierminister Albanese am Montag auf einer Pressekonferenz. Bislang seien die Behörden aber der Auffassung gewesen, „dass keine Anzeichen für eine aktuelle Gefahr oder die Gefahr von Gewalttaten seinerseits vorlagen“.
Nach Angaben des israelischen Außenministeriums ist mindestens ein Israeli unter den Toten. Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot teilte mit, dass eines der Todesopfer Franzose war. Auch ein in Großbritannien geborener Rabbi wurde laut BBC bei dem Anschlag getötet. Israelischen Medien zufolge soll auch der aus der Ukraine stammende Holocaust-Überlebende Alex Kleytman am Bondi Beach erschossen worden sein.
ha.Olam.de berichtet
Während die Nachrichten aus der australischen Metropole über das Attentat am Bondi Beach längst in den sozialen Netzwerken kursierten, zögerten große Sender über eine Stunde, bevor sie überhaupt live auf die Ereignisse reagierten. Und selbst dann vermieden es viele, das Offensichtliche auszusprechen: dass es sich eben nicht um eine diffuse Tragödie, sondern um einen gezielten, antisemitisch motivierten Angriff auf Juden handelte. Eine Sprache, die die Realität verwässerte und den Kern der Tat entkernte. Der Schauspieler Sacha Baron Cohen sprach von einem erschütternden Wiederholungsmuster, das den wachsenden Judenhass weltweit spiegle. Der britische Journalist Piers Morgan warf öffentlich die Frage auf, wie es sein könne, dass im Herzen der westlichen Welt ein jüdisches Massaker stattfindet, während ein Teil der Medienlandschaft damit ringt, es überhaupt zu melden. Überhaupt - Aus Großbritannien kam eine irritierende Diskrepanz. Premierminister Keir Starmer gratulierte auf der Plattform X zum Chanukkafest, ohne das laufende Blutbad zu erwähnen. Für viele wirkte das wie eine fast groteske Entkopplung von Realität und Rhetorik.
Dabei spielte sich parallel ein Moment von menschlicher Größe ab. Ein australischer Muslim, Ahmed al Ahmad, stürmte unbewaffnet auf einen der Täter zu, überwältigte ihn und entriss ihm das Gewehr (Video). Dieser Mut rettete nach Einschätzung der Polizei viele Menschenleben. Der Angriff war ein antisemitischer Terrorakt, aber die Antwort eines einzelnen Mannes zeigte, dass die Frontlinie nicht zwischen Religionen verläuft, sondern zwischen jener kleinen Minderheit, die mörderischen Hass trägt, und jener großen Mehrheit, die Leben schützt.
Was bleibt, ist ein schwerer Tag für Juden in aller Welt und ein Prüfstein für eine Öffentlichkeit, die sich selbst gerne tolerant nennt. Wenn jüdisches Leben mit Gewalt angegriffen wird und die ersten Reaktionen im Westen das Wort Jude meiden, ist etwas tief verrutscht. Das Massaker von Bondi Beach wird nicht nur wegen seiner Grausamkeit in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen der Frage, die es unweigerlich aufwirft: Wer steht auf, wenn jüdisches Leben angegriffen wird, und wer schweigt aus Bequemlichkeit oder Angst vor politischem Gegenwind?
Bild teilt mit
Der israelische Außenminister Gideon Saar hat mit scharfer Kritik an der australischen Regierung auf die tödlichen Schüsse am jüdischen Lichterfest reagiert. "Ich bin entsetzt über den mörderischen Schussangriff bei einer Chanukka-Veranstaltung in Sydney, Australien", schrieb Saar in einem Post auf der Plattform X. - "Dies sind die Folgen der antisemitischen Randale auf den Straßen Australiens in den vergangenen zwei Jahren, die durch die antisemitischen und aufrührerischen Aufrufe "Globalisiert die Intifada" vorangetrieben wurde, die man heute umgesetzt hat", sagte Saar. ... Hier unter obigem Link weiterlesen ... 🔼
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat sich "zutiefst erschüttert" vom tödlichen Angriff am Bondi Beach in Sydney gezeigt. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir stehen solidarisch an der Seite der jüdischen Gemeinschaften weltweit", sagte der Präsident der Gesellschaft, Volker Beck, laut einer Mitteilung. "Auch wenn viele Hintergründe noch ermittelt werden müssen, steht eines bereits fest: Antisemitismus tötet." ... Weiter unter dem obigen Link ... 🔼
Nach dem tödlichen Terrorangriff in Sydney mit mindestens 16 Toten hat die Jüdische Gemeinde Chabad Berlin ihre Solidarität bekundet. «Unsere Gedanken und Gebete gelten den Opfern, den bis zu 40 Verletzten sowie ihren Familien und Angehörigen», teilte die Gemeinde mit. «Dieser feige Akt der Gewalt richtet sich nicht nur gegen die jüdische Gemeinschaft, sondern gegen die grundlegenden Werte von Frieden, Religionsfreiheit und Menschlichkeit.» Die Jüdische Gemeinde Berlin lädt für 17.30 Uhr zum Solidaritätsgebet ans Brandenburger Tor. Bereits vorab geplant war, dass dort heute zur selben Zeit die erste Chanukka-Kerze entzündet werden soll.« Gerade vor dem Hintergrund dieses erschütternden Ereignisses wird das für heute geplante öffentliche Entzünden der ersten Chanukka-Kerze nicht abgesagt», teilte die Gemeinde mit. Stattdessen solle das Entzünden des Lichts «bewusst als Zeichen der Solidarität, des Zusammenhalts und der Hoffnung» durchgeführt werden. Mit dabei sein wird der Oberrabbiner Israels, Rabbiner Kalman Meir Ber. Die Polizei teilte mit, dass sie vor dem Hintergrund des Geschehens in Sydney am Abend mit «verstärktem Kräfteeinsatz» am Brandenburger Tor präsent sein werde. Bei dem Angriff in Sydney handelt es sich offiziellen Angaben um einen Terrorakt. Der Anschlag habe sich gegen die jüdische Gemeinde gerichtet, sagte der Regierungschef der Region New South Wales, Chris Minns. ... mehr unter dem obigen Link ... 🔼
Tagesschau (c)
Schüsse am Bondi Beach: Chanukka-Veranstaltung offenbar Ziel des Angriffs
Am Bondi Beach in Sydney ist es am Sonntagnachmittag (Ortszeit) zu einem Angriff mit Schusswaffen gekommen. Dabei wurden mindestens zehn Personen tödlich verletzt, wie die australische Polizei meldete (andere Quellen sprechen von zwölf Toten und elf weitere Verletzten). > Aktueller Stand am 14.12.25 um 22 Uhr: 16 Tote und bis zu 40 Verletzte. Zwei Personen seien in Gewahrsam genommen worden, hieß es weiter. Zugleich wurde die Bevölkerung aufgefordert, die Umgebung zu meiden. Australiens Premierminister Anthony Albanese sprach von einer „aktiven Sicherheitslage“ an dem auch bei Touristen beliebten Badestrand.
Örtlichen Medien zufolge wurde ein Schütze erschossen, ein zweiter befinde sich in Gewahrsam. Die Polizei bestätigte diese Angaben zunächst nicht.
Nach ersten Erkenntnissen war eine jüdische Chanukka-Veranstaltung das Ziel des Angriffs, wie australische Medien berichteten. Am gestrigen Sonntag begann das achttägige Lichterfest. „Schüsse bei einer Chanukka-Veranstaltung“, schrieb die jüdische Organisation Australian Jewish Association auf X. „Wir haben so oft davor gewarnt, dass es so kommen würde.“
Australische Medien berichteten von einem Video, das am Sonntag aufgenommen worden sein soll. Es soll zeigen, wie Menschen vom Strand fliehen. Eine Bestätigung über die Echtheit des Videos lag zunächst nicht vor.
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat nach den Schüssen an Sydneys Bondi Beach von einem Anschlag auf die jüdische Gemeinde gesprochen. „In genau diesen Momenten sind unsere Schwestern und Brüder in Sydney, Australien, von abscheulichen Terroristen angegriffen worden – bei einem äußerst grausamen Angriff auf Juden, die sich versammelt hatten, um am Bondi Beach die erste Chanukka-Kerze zu entzünden“, sagte Herzog nach Angaben seines Büros in Jerusalem.
„Unsere Herzen sind bei ihnen“, sagte Herzog. „Das Herz der gesamten Nation Israel setzt in diesem Augenblick einen Schlag aus, während wir für die Genesung der Verletzten beten, für sie beten und für jene beten, die ihr Leben verloren haben.“
Der Präsident sagte weiter: „Wir wiederholen unsere Warnungen immer wieder gegenüber der australischen Regierung, um Maßnahmen einzufordern und gegen die enorme Welle des Antisemitismus zu kämpfen, die die australische Gesellschaft heimsucht.“
Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 ist eine weltweite Welle von Antisemitismus zu beobachten, darunter Angriffe auf Juden und Synagogen, bei der Israel-Kritik teils in Hass gegen Juden umschlägt.
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Zehn (10) Menschen sterben (so die ursprüngliche Zahlm welche sich im Laufe des gestrigen Tages auf 16 erhöht hat) bei einem gezielten Angriff auf eine Chanukka-Zeremonie am Bondi Beach. Unter den Opfern: der Chabad-Gesandte Rabbi Eli Schlanger. Der Schock reicht weit über Australien hinaus.
Das Fest des Lichts wurde zu einem Tag der Finsternis. Was als fröhliches Entzünden der Chanukka-Kerzen am Bondi Beach begann, mündete in das schlimmste Attentat auf jüdisches Leben in Australien seit Generationen. Hunderte waren gekommen, Familien mit Kindern, Menschen aus der Gemeinde und Besucher, die gemeinsam ein Zeichen des Zusammenhalts setzen wollten. Doch binnen Sekunden verwandelte sich der Küstenabschnitt von Sydney in eine Szene, die man eher aus Kriegsgebieten kennt.
Mindestens 10 Menschen (aktuell: leider 16) verloren ihr Leben, weitere wurden verletzt. Unter den Toten befindet sich Rabbi Eli Schlanger, der seit Jahren das jüdische Leben in Australien stärkte und mit seiner Arbeit Menschen Orientierung, Halt und Würde gab. Sein Tod ist ein Schlag für die gesamte Gemeinschaft. Augenzeugen berichten, der Angriff sei völlig unvermittelt erfolgt. Zuerst hielten viele die ersten Schüsse für Feuerwerk. Erst als panische Schreie durch die Menge gingen, wurde das Ausmaß der Gefahr sichtbar. Einer der Täter feuerte von einer Überführung hinab in die Menschenmenge. Ein Video zeigt, wie ein Zivilist sein Leben riskierte, um einen der Angreifer zu überwältigen.
Die australische Polizei spricht von einem laufenden Großereignis und hat zwei Verdächtige festgenommen. Einer der mutmaßlichen Täter wurde als Nerwid Akram identifiziert. Behörden durchsuchten sein Wohnhaus und prüfen Verbindungen zu extremistischen Milieus. Klar ist: Die offensichtliche Zielrichtung der Tat war jüdisches Leben. Damit ist eine Grenze überschritten, die viele Australier für unvorstellbar hielten. Die größte Stadt des Landes erlebt einen Moment des Erwachens, den manche bereits als Wendepunkt bezeichnen.
Die jüdische Gemeinschaft reagiert fassungslos. Viele berichten von einem Klima, das sich seit dem Massaker der Hamas am siebten Oktober weltweit verändert hat. Antisemitische Übergriffe und Bedrohungen haben in Australien deutlich zugenommen. Was lange als eines der sichersten Länder für Juden galt, steht nun vor einer bitteren Erkenntnis: Worte der Warnung wurden wiederholt ausgesprochen, doch politischer Wille, den Entwicklungen mit klaren Maßnahmen zu begegnen, blieb zu oft aus. Der israelische Botschafter zeigte sich tief erschüttert und sprach offen von einem Versagen der Verantwortlichen, die Gefahr ernst genug zu nehmen.
Auch in Jerusalem verfolgt man die Bilder mit Entsetzen. Präsident Isaac Herzog unterbrach eine Zeremonie, als ihn die Nachricht erreichte. Seine Worte machten deutlich, wie eng Israel und die jüdische Diaspora in diesen Tagen miteinander verbunden sind. Der Angriff richte sich nicht nur gegen eine Gemeinde, sondern gegen die Identität eines Volkes, das seit Jahrhunderten mit Verfolgung lebt und dennoch unbeirrt seine Feste feiert. Chanukka steht für Mut und für das Beharren auf Freiheit. Dass ein solches Fest zum Ziel eines Anschlags wird, ist eine schmerzliche Erinnerung daran, wie fragil diese Freiheit für Juden auf der ganzen Welt geblieben ist.
Die Lage in Sydney bleibt angespannt. Die Ermittlungen laufen, während die Gemeinde beginnt, ihre Toten zu betrauern. Doch über allem bleibt eine Frage, die Australien nicht mehr ignorieren kann: Wie schützt ein demokratisches Land seine jüdischen Bürger in einer Zeit, in der Antisemitismus längst wieder in die Mitte westlicher Gesellschaften zurückgekehrt ist. Die Antwort darauf wird bestimmen, wie die Geschichte dieses Tages geschrieben wird und ob das Land bereit ist, den Bedrohungen mit entschlossenem Handeln zu begegnen.