17. Juni und "Katharina die Große" 🚩 Religionsfreiheit für ALLE --- nur nicht für die Juden ...
17. Juni, 2025 um 11:45 Uhr,
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- Zarin Katharina II. hatte am 17. Juni 1773 ein Toleranzedikt als Reaktion auf die innenpolitischen Auseinandersetzungen mit den muslimischen Tataren erlassen. Ihnen und allen anderen Volksgruppen versprach sie in diesem Erlass die Duldung aller religiösen Bekenntnisse innerhalb ihres Reiches ---ausgenommen die große Zahl von Juden, die seit der Ersten Teilung Polens (1772, siehe oben) ihre Untertanen waren.
Nikolaus I., einer ihrer Nachfolger, erzwang brutal die christliche Taufe an den Juden. Da diese sich nicht selten dagegen wehrten, reagierte der Zar mit der Einschränkung der Siedlungsgebiete. Er verbot das Tragen der markanten Schläfenlocken und forderte hohe Steuern für das Tragen von Kaftan und Käppchen. Er schloss jüdische Buchdruckereien und unterwarf importierte jüdische Bücher einer strengen Zensur. Nikolaus I. führte die Wehrpflicht für die Juden ein mit einer Dienstzeit von 25 Jahren. Nachfolger Alexander II. widerrief zwar die meisten Gesetze, jedoch beschimpfte er die Juden als „Verseucher des slawischen Geistes“ und somit waren diese wiederum aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Unter Alexander III. wurden Pogrome zur Staatspolitik, womit der Bevölkerung ein Ventil für Verärgerung geschaffen wurde. Die Ritualmordlüge wurde ebenfalls wieder verbreitet. Durch die „Maigesetze“ von 1882 folgte eine weitere Entrechtung und viele Juden flohen vor den Gewaltausschreitungen von Russland nach Amerika.
Und bekanntlich liegen zwischen Russland und Amerika Deutschland und ganz Europa ...