Shani Louk: Der Ravensburger "Frauentorplatz" sollte Shani Louk(+) gewidmet werden.
Von Stefan Weinert aus D-88212 Ravensburg
Als Bürger der Bundesrepublik Deutschland und Bürger der Stadt Ravensburg halte ich es persönlich für angemessen und richtig, der am 7. Oktober 2023 im Grenzgebiet des Staates Israel und des Gaza-Streifens ermordeten jungen Frau Shani Louk, in unserer Stadt ein bleibendes Gedenken zu widmen. Shanis Mutter wanderten in den 1990er Jahren von Ravensburg (Deutschland) nach Israel aus und konvertierte dort zum jüdischen Glauben.
Google/StefArt
Daher schlage ich vor, den in Ravensburger bisher so genannten "Frauentorplatz", im Bereich zwischen dem Kreuz-Brunnen im Westen und dem "Frauentor" im Süden, in den "Shani-Louk-Platz" (um) zu benennen. Wie erwähnt, stammt Shanis Mutter aus Ravensburg, und Oma und Onkel der Ermordeten wohnen aktuell in unserer Stadt. Es ist meines Erachtens daher durchaus angebracht, im Gedenken an Shani, ihr in Ravensburg ein Denkmal und Erinnerungszeichen zu setzen.
"Denn dort [Sonnenallee] finden seit einigen Wochen israelfeindliche Demonstrationen statt, auf denen Teilnehmer den Mördern von Shani Louk applaudieren und kurz nach den Massakern vor Freude über den Terror Süßigkeiten verteilten ... Vielmehr wäre es möglicherweise im Sinne von Shani Louk und ihren Angehörigen, einen Ort nach ihr zu benennen, der mit Freude, Kunst und der Lust am Leben verbunden ist. Vielleicht gibt es ja ein Musikfestival in Deutschland, das noch einen Namen sucht."
Die Entscheidung für oder gegen die Umwidmung des Platzes sollte möglichst unabhängig von Pro und Contra des derzeitigen ausgeweiteten Konfliktes im Nahen Osten und ihrer "Parteien", aber auch mit der Zustimmung oder Ablehnung der hier lebenden Verwandten der Verstorbenen bezüglich eines solchen Projektes, getroffenen werden.
Wie auch immer die Entscheidung ausfallen wird und ob sie überhaupt von den Stadtverantwortlichen aufgegriffen und behandelt wird - dies hier soll eine Anregung und ein Vorschlag sein.
Shalom, Salam und "In Memoriam" - Shani Louk, + 7. Oktober 2023Stefan Weinert, Ravensburg
Shani Louk wurde am 7. Februar 2001 als Tochter eines israelischen Vaters und einer deutschen Mutter im Moschav Aderet geboren. Ihre Mutter Ricarda Louk lebte zunächst in der deutschen Stadt Ravensburg, konvertierte zum Judentum und zog Anfang der 1990er Jahre nach Israel, wo sie ihren späteren Mann Nissim Louk kennenlernte. Nach der Geburt von Shani zogen die Eltern mit ihr und ihrer drei Jahre älteren Schwester nach Portland im US-Bundesstaat Oregon, wo Shani den Kindergarten der Portland Jewish Academy besuchte. Zurück in Israel lebte die Familie – vergrößert um zwei Söhne – in Srigim, einer Gemeinschaftssiedlung, die zur Regionalverwaltung Mateh Jehuda gehört. Aufgrund ihrer pazifistischen Einstellung weigerte sie sich, den in Israel auch für Frauen obligatorischen Wehrdienst abzuleisten. Dank ihrer doppelten Staatsbürgerschaft konnte sie dem entgehen.
Auf der Plattform X wurde ein Video verbreitet, das zeigte, wie Shani mit dem Gesicht nach unten auf der Ladefläche eines Pickups liegend von Hamas-Terroristen durch die Straßen von Gaza gefahren wird. Männer um sie herum grölten „Allahu akbar“ (Gott ist groß), einer zog an ihren Haaren und ein Jugendlicher spuckte ihr auf den Kopf. Zusätzliche Aufmerksamkeit wurde dem Fall zuteil, nachdem Ricarda Louk ihre Tochter rasch an deren Tätowierungen erkannt hatte. Sie bat daraufhin die deutsche Regierung öffentlich um Hilfe.
Am 29. Oktober 2023 informierte die israelische Bergungseinheit ZAKA Louks Mutter, dass ein Schädelfragment ihrer Tochter entdeckt und mithilfe des eingereichten Vergleichsmaterials per DNA-Test identifiziert worden sei. Dabei wurde ihr mitgeteilt, dass die aufgefundenen Überreste des Felsenbeins nicht mit dem Leben vereinbar seien, so dass alles darauf hindeute, dass Louk bereits am 7. Oktober auf dem Festivalgelände getötet worden sei.
Die Familie kritisierte nach Bekanntwerden des Todes der Tochter die Bundesregierung. Trotz eines Treffens mit Außenministerin Annalena Baerbock sahen sich Familie Louk und andere Angehörige der deutschen Entführungsopfer von der Außenministerin, dem deutschen Botschafter und Bundeskanzler Scholz nicht unterstützt. Man habe zudem kaum Informationen von den deutschen und israelischen Behörden erhalten. Shani Louks Vater Nissim Louk wandte sich am 31. Oktober 2023 das erste Mal an die Öffentlichkeit: „Wenigstens weiß ich nun, dass sie nicht in irgendeinen Gaza-Tunnel geworfen wurde“, sagte er in einem Interview auf dem israelischen Sender Channel 13, „es ist gut, dass sie uns endlich eine endgültige Antwort gegeben haben, das tröstet uns ein wenig. “Die israelische Anwältin Yael Vias Gvirsman erstattete wegen sexualisierter Gewalt an Shani Louk Anzeige in Deutschland, Frankreich und beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag.
Im März 2024 wurde ein Foto des Fotografen Ali Mahmud für Associated Press, das Louk auf der Ladefläche des Pick-ups zeigt, zum „Bild des Jahres“ gewählt. Die Preisvergabe wurde vor allem in den sozialen Medien scharf kritisiert und als unsensibel und unethisch bezeichnet, während sich Louks Vater Nissim Louk positiv darüber äußerte. „Es ist gut, dass das Foto den Preis gewonnen hat“, sagte er und verglich das Bild mit historischen Fotografien, die bedeutende Epochen symbolisieren, „es ist wichtig, dass auch zukünftige Generationen noch in 100 Jahren wissen, was hier passiert ist.“ - WIKIPEDIA