OB-Wahl Friedrichshafen: "Mach es, und übernehme Verantwortung für deine Stadt!" (Frank Schmid)
29. Juli, 2024 um 6:00 Uhr,
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Stefan Weinert
Unter normalen Umständen zeigt ein Ravensburger Bürger und Blogger nicht unbedingt großes Interesse an der bevorstehenden Oberbürgermeisterwahl einer Nachbarstadt. Und unter normalen Umständen berichtet auch die Lokalredaktion Ravensburg der "Schwäbischen Zeitung" nicht (jedenfalls gefühlt) täglich darüber. Es sei denn, einer der Kandidaten lebt in Ravensburg und ist zu dem dort Erster Bürgermeister, und die Nachbarstadt heißt Friedrichshafen. Eine Stadt nicht nur mit Mittelmeerflair, sondern auch mit den Herausforderungen einer europäisch und weltweit vernetzen Metropole (MTU, ZF, Zeppelin ...)
Bisher gab es für die im Herbst 2024 vakant werdenden Stelle des OB bei den "Häflern" zwei Kandidaten, von denen sich der Ravensburger Bürgermeister Simon Blümcke dermaßen früh und schnell ins mediale Sonnenlicht geschoben hat, dass jedenfalls der Blogger nicht umhinkann, hier von einem "Blendwerk" zu sprechen.
Der zweite Kandidat ist auch ein Bürgermeister, und zwar im badischen Immenstaad. Sein Name ist Johannes Henne und er ist der Bruder des Oberbürgermeisters Matthias Henne in Bad Waldsee, wo Mitte 2023 ein für den Ort eigentlich sehr wichtiges Krankenhaus dicht gemacht wurde.
So (zwei Kandidaten) war es jedenfalls offiziell bis gestern, Sonntag den 28. Juli 2024, am frühen Nachmittag. Da erfuhren Punkt 15:50 Uhr die Zeitungsleser ("Schwäbische Zeitung") in Friedrichshafen und darüber hinaus auch jene, die sich dafür interessieren, dass ein dritter Kandidat in den Ring gestiegen ist, um den langen und schweren Kampf über zwölf (12) Runden am Ende nach Punkten zu gewinnen.
Sein Name ist Frank Schmid, der einst schon im Frühjahr 2024 bekundete, er würde gerne in der Stadt (in welcher er seit 40 Jahren lebt), Oberbürgermeister werden. Doch dann, bevor noch die offizielle Bewerbungsfrist begann, zog er sein Vorhaben aus familiären Gründen zurück. In der Presse (der "Südkurier" zog wenig später nach) war nun gestern online und ist heute Print zu lesen, dass Schmid nun doch antritt und insofern gleich "Nägel mit Köpfen" gemacht hat, indem er bereits am Samstag seine Bewerbungsunterlagen in den Briefkasten des Häfler Rathauses am Adenauerplatz geworfen hatte.
Nach meinen jüngsten Informationen ist Frank Schmid, gebürtig in Lindau am Bodensee, bis zu seinem 18. Lebensjahr in Ravensburg aufgewachsen. Sein Vater hatte dort als Bauunternehmer unter anderem das "Kino am Frauentor" erbaut. Während der Rutenfeste trommelte der Schüler Frank Schmid bei der Trommlergruppe der Realschüler. In den zurückliegenden vier Dekaden - so konnte ich zusätzlich erfahren - hat er im Laufe der Zeit jeweils in allen Teilorten von Friedrichshafen und auch in der Kernstadt gewohnt und die Menschen dort kennengelernt. Seit vielen Jahren leben er und seine Frau Claudia in dem von ihnen in vielen Jahren mühsam sanierten Haus in Friedrichshafen, in dem einst Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler der BRD, seinen jährlichen Urlaub am Bodensee verbrachte.
Stef-Art 2024 (c)
In der Presse - siehe oben - ist über Schmids Rückkehr in die Politik folgendes zu erfahren: Seit 26 Jahren arbeitet er bei ZF und betreibt zusätzlich ein Immobiliengeschäft. In den vergangenen Wochen und Tagen ist er von "gefühlt tausenden" Bürgern und Arbeitskollegen gebeten worden, doch als Kandidat für den Oberbürgermeister anzutreten. Außerdem - so wird vermeldet - hat Schmid einen neuen Coach gefunden. Beides zusammen - so vermitteln es die beiden Zeitungsartikel - scheint nicht nur ihn, sondern auch seine Ehefrau und seine Familie davon überzeugt zu haben, dass Frank Schmid nun tut, was sein Herz ihm schon immer gesagt hat: "Mach es, und übernehme Verantwortung für deine Stadt!"
Darüber hinaus konnte ich erfahren, dass viele Häfler Bürger/innen, Schmid um eine Kandidatur gebeten haben, weil er Friedrichshafen und die dortigen Verhältnisse persönlich so gut kenne, wie keiner der anderen bisherigen Kandidaten auch nur annähernd. Mir ist auch bekannt, dass Frank und Claudia Schmid sich neben dem beruflichen Immobilienhandel, ehrenamtlich für die Vermittlung von Wohnungen an ökonomisch schwach gestellte Menschen einsetzen.
Und die Bewerbungsfrist endet erst in fünf Wochen. Wie ich schon in einem vorherigen Artikel auf diesem Blog erwähnte, wird in Friedrichshafen gemunkelt, es gäbe noch einen (das wäre dann der vierte) weiteren Kandidaten, welcher bereits seine 100 Stimmen zur Zulassung unter der Bevölkerung sammelt. Ob das stimmt oder nicht, werden wir sehen.