OB-Wahlkampf-Marathon Friedrichshafen: Schon bei Kilometer "eins" fliegen die Fetzen ...
Wie ich bereits vor einer Woche bemerkte, interessieren mich als Ravensburger die anstehenden Oberbürgermeisterwahlen in Friedrichshafen deshalb, weil einer der Kandidaten der Erste Bürgermeister von Ravensburg ist, den ich persönlich dafür für ungeeignet halte und dessen Motive nach Friedrichshafen zu wechseln, mir persönlich rein egoistisch erscheinen. Darüber habe ich in den zurückliegenden Tagen konkret hier auf meinem Blog geschrieben.
Nun erschien in der gestrigen Ausgabe der "Schwäbischen Zeitung - Friedrichshafen" ein Leserbrief zu dem Dritten im Bunde, dessen Kandidatur auf den OB-Posten er als "schlichten Wahnsinn" bezeichnet. Als weitere Option der dritten Bewerbung nach den demokratischen Regeln, sieht er jedoch noch ein weiteres niederes Motiv: Auf Kosten der Steuerzahler soll eine Stichwahl erzwungen werden.
Ganz offensichtlich hat der Leserbriefschreiber kein Vertrauen in die Fähigkeit seines Kandidaten aus Immenstaad oder auch (?) Ravensburg, den er favorisiert, ihn womöglich auch coached und durch seine Zeilen pushen will. Denn selbst bei drei Kandidaten kann es bei der ersten Wahl zu einer prozentualen Mehrheit (50,02 %) kommen. Wenn aber, dann wird es meiner Meinung nach nicht der Kandidat aus dem badischen Immenstaad schaffen ...
Durch seinen der Öffentlichkeit zugänglichen Werbebrief, spricht der Wirtschaftsfachmann und Seniorberater Walter Ege dem KFZ-Meister, ZFler und Immofachmann Frank Schmid definitiv jedwede Kompetenz zur Führung einer Verwaltung ab, schreibt aber am Schluss: "Sollte das der dritte Kandidat [Scmid] können – dann soll er’s versuchen." Ja, was denn nun, Herr Ege?
Und entweder ist der Leserbriefschreiber nicht richtig informiert, oder er schreibt sein Werbeblatt nicht aktuell. Denn inzwischen gibt es einen weiteren und - in den Augen Eges - wohl auch "wahnsinnigen" ZFler, Herr Elvir Lagumdzija, welcher seine Bewerbung im Rathaus abgab. Und - so wird sehr überzeugend gemunkelt - ein fünfter Kandidat überlegt eine ernsthafte Kandidatur. Sie alle - Schmid, Lagumdzija und "unbekannt" - bezeichnet Herr Ege in seinem Leserbrief übrigens als "Gruppe von Akteuren, die bestrebt sind, es zu einem zweiten Wahlgang kommen zu lassen" - wohlgemerkt auf Kosten der Steuerzahler.
Nun ist aber gerade das Instrument einer "Stichwahl" eine der Errungenschaften der Demokratie zur Übernahme politischer Verantwortung durch das Mandat der Bürger/innen - auch in Baden-Württemberg - auch in Friedrichshafen. Und da von einem Störfeuer politisch Ungeeigneter und einem bloßen "Kalkül" zu sprechen, die dem Duo Henne/Blümcke einen Strich durch ihre Rechnung (!) machen, ist auf jeden Fall nicht das "Gelbe vom Frühstücksei".
INFORMATION
Laut dem reformierten Wahlgesetz zu Bürgermeisterwahlen in Baden-Württemberg wurde festgelegt, dass bei einer Stichwahl, die wegen nicht Erreichen der Mehrheit im ersten Wahlgang notwendig wird, der Zweitplatzierte nicht zurückziehen.
Laut neuer Rechtslage gibt es nach dem ersten Wahlgang eine Stichwahl mit den beiden bestplatzierten Kandidaten. Alle Bewerber verpflichten sich mit der Bewerbung im Zweifel über zwei Urnengänge im Rennen zu bleiben, falls der erste nicht mit einem Ergebnis mit absoluter Mehrheit endet. Dies könne man den Bewerbern um ein Bürgermeisteramt zumuten, lautete die Begründung im Gesetzgebungsverfahren. (Quelle)