Aktuell: 🚩OB-Wahl Friedrichshafen: Spannender und demokratischer Prozess ... zwei, drei, vier, fünf, sechs ...
- Und siehe da: Nur zehn Stunden später nach dem Erscheinen dieses Artikels, nämlich gegen 18 Uhr am 14. August 2024, vermeldet der "Südkurier Friedrichshafen", dass Herr Markus Werner aus der Hafenstadt als Kandidat Nummer 5 zur Kandidatur des Oberbürgermeisters in Friedrichshafen antritt. Dort heißt es, Werner sei Ingenieur und habe bereits Ende Juli 2024 seine Unterlagen im Häfler Rathaus abgegeben, jedoch seine Ambitionen nicht öffentlich gemacht. Mir als Blogger liegen da allerdings etwas andere Informationen vor, demnach sich für mich ein etwas anderes Bild der Vorgeschichte bis zur geplanten Bewerbungsbekanntgabe zeichnet. Und tatsächlich: Es gibt einen sechsten Kandidaten: Dieter Baldauf mit seiner Zuliefererfirma für ZF.
Am 29. September 2024 dürfen die Friedrichshafener Bürgerinnen und Bürger ihren neuen "Oberbürger" wählen. Beabsichtigt habe ich den "Meister" bei dieser Formulierung erst einmal weggelassen, damit ein wenig klarer wird, worum es hier eigentlich geht. Der Begriff "Bürger" stammt von dem Wort "Burg" ab, einem für Menschen sicheren von Mauern umgebenen Ort. Jeder und jede, die innerhalb dieser Mauern lebt, darf sich Bürger und Bürgerin nennen. Und da der homo sapiens nicht nur ein soziales Wesen, sondern auch ein "Herdentier" ist, braucht auch eine Burg mit ihren Bürgern und Bürgerinnen jemand, der sie auf einen sicheren Weg führt. Und das ist nun mal der "Bürgermeister" - und bei größeren "Burgen" - der "Oberbürgermeister", respektive die Frau "Oberbürgereisterin".
Im Mittelalter war der Burgherr einer, der schon immer auf der Burg lebte oder sie sogar gegründet hatte. Der kennt natürlich jeden Winkel und weiß, wie seine Burgener/innen ticken, was sie brauchen usw. Heute ist es usus, dass sich externe Kandidat/innen um einen solchen Posten bewerben, was auch einen Vorteil hat. Denn ein Externer oder eine Externerin, haben einen völlig anderen Blickwinkel auf die "Burg" bzw. die "Polis" (griech.: Stadt) und ihr Innenleben und nehmen Dinge wahr, die ein Einheimischer gar nicht mehr wirklich sieht.
Apropos "Polis". Spannend wird es, wenn nicht nur diese Mischung aus "Einheimischen" und "Externen" besteht - wie zurzeit in Friedrichshafen, sondern wenn es einerseits auch noch "Polit"-Profis sind, die sich um das Amt bewerben, und andererseits Bürger/innen mit "normalen" Berufen ihren Arbeitshut in den Ring werfen.
Denn genauso stellt es sich momentan für Friedrichshafen dar. Und bis zum Bewerbungsende sind es noch (heute mitgerechnet) 20 Tage. Und soviel ich weiß, gibt es einen oder gar zwei, die ihre 100 Unterstützer/innen suchen, um dann zu kandidieren. Dann wären es fünf oder gar sechs Anwärter/innen(?), welche die Häfler/innen überzeugen müssen, er/sie wären der/die Richtige.
Fakt heute ist: Wir haben zwei Bürgermeister aus anderen Städten und zwei Bürger der Zeppelinstadt und Heimat von ZF. Wobei der eine der Schultes in Fischbach (FN) wohnt, also kein Immenstaader Bürger ist, obwohl er dort den Sessel des Bürgermeisters innehat.
Eine Prognose, wer am Ende gewinnt, ist schwer abzugeben. Aber zu einer "Stichwahl" wird es sehr wahrscheinlich kommen. Die wird in Baden-Württemberg - sollte es zu einer solchen kommen - als so wichtig eingestuft, dass die Wahlreform 2023 im "Ländle" es einem (1) der verbliebenen beiden Kandidaten - sollte er es vorhaben - untersagt, vor der Stichwahl zurückzuziehen um das Feld seinem Konkurrenten zu überlassen. Er/sie muss (!) antreten.
Der Leserbriefschreiber in der SZ-Friedrichshafen der meinte, alle Bewerber nach Simon Blümcke (Bürgermeister Ravensburg) und Johannes Henne (Bürgermeister Immenstaad) wollten ja nur eine Stichwahl erzwingen und hätten ja sonst nichts vorzuweisen, hat weder denen die er berät, noch der Demokratie einen Gefallen getan, und es könnte durchaus sein, dass Frank Schmid (ZFler und Immo-Fachmann) und/oder Elvir Langumdzija (ZFler), und/oder einer der noch Anstehenden am Ende das Rennen machen.