OB-Wahlen Friedrichshafen: 💥man/frau muss nicht Bürgermeister/in gewesen sein, um auch Oberbürgermeister/in werden zu können ... Bestes Beispiel ist ...
Donnerwetter! Sechs männliche Bewerber für das Amt des oberen Bürgers, und es ist meines Wissens noch ein siebenter Mann unterwegs, um seine "hundert Getreuen" um sich zu versammeln, damit er als OB-Kandidat in Friedrichshafen zugelassen wird.
Doch - das fragen sich mit mir sicher viele Häfler und vor allem Häflerinnen: Wo bleiben hier eigentlich die Frauen, oder wo bleibt zumindest die eine Power-Frau, welche es mit dem angeblich stärkeren Geschlecht aufnehmen will und womöglich auch kann.
Oder kommt eine solche weibliche Lösung für die Stadt von ZF, MTU, Zeppelin, der Messe und einem Krankenhaus im Zentrum von Kritik nicht in Frage? Diese "Denke" wäre meines Erachtens allerdings diskriminierend. Als Mann mit vielen Jahren Lebenserfahrung im Privaten und Beruflichen habe ich lernen müssen, lernen können und lernen dürfen, dass es die Frauen sind, welche das stärkere Geschlecht repräsentieren. Nicht unbedingt immer physisch (das aber auch, siehe Geburt der Kinder), sondern eher psychisch. Und darauf kommt es in diesem J-OB doch vor allem an. Oder?
Wir erinnern uns. Erst waren es zwei Bürgermeister, die sich um das nächste "Level im Amt" beworben hatten und glaubten, es unter sich ausmachen zu können. Aber dann waren es überraschend doch drei Angebote, die im zurzeit wohl berühmtesten Briefkasten am Bodensee lagen. Das dritte aber war von keinem "Schultes in der Warteschleife", sondern von einem mutigen Polit-Debütanten. Und damit - so schien es mir - war der Weg frei für weitere couragierte Newcomer. Denn innerhalb relativ kurzer Zeit zogen drei weitere Kandidaten für den Häfler OB-Sessel nach, welche nicht irgendwo bereits mit "Herr Bürgermeister" angeredet werden.
- Und unter uns: man/frau muss nicht Bürgermeister gewesen sein, um auch Oberbürgermeister werden zu können. Bestes Beispiel ist der Alt-OB Hermann Vogler (79), welcher von 1987 bis 2010 in hervorragender Weise die Geschicke der Stadt Ravensburg lenkte und als "Grüner OB" galt, obwohl er zur CDU gehört. Vogler nämlich arbeitete (!) nach seinem ABI einige Jahre im elterlichen Betrieb in Unteruhldingen, und studierte dann von 1968 bis 1972 Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität München.
- Und wenn nun die "Regionale Presse mit Blutwurscht-Zungenschlag" gestern öffentlich meinte, die beiden Politprofis Blümcke und Henne wären die Favoriten und der Rest des Bewerberfeldes - das sind Frank Schmid, Elvir Lagumdzija, Markus Werner und Dieter Baldauf - würden als (im Kontext negativ konnotiert) "Außenseiter" gelten, dann ist das nicht nur deplatzierte mediale Meinungsmache und Beeinflussung der Leser/innen//Wähler/innen und auch eine Art Vorverurteilung, sondern auch unfair. Aber was will man/frau von diesem Blatt eigentlich noch anderes erwarten?
Faire Chancen für alle sechs - das sollte die Devise der 60.000 Häfler/innen sein.
Und als Außenseiter werden am Ende jene dastehen, denen es an Charisma, Authentizität, echter menschlicher Wärme und Treffsicherheit bei den Themen im Wahlmarathon gefehlt hat. Denken wir da nur an den Fußball - wo es im "Kleinen" (DFB-Pokal) oder im Großen (EM und WM) schon des Öfteren sogenannte "Außenseiter" geschafft haben, die Favoriten zu deklassieren ...
Doch wie schon oben gesagt: Wo sind die Damen? Oder auch jene lieben Zeitgenossen, die sich als "divers" verstehen? ... Noch sind es 18 Tage Zeit, um seinen Hut, seine Mütze, sein Käppi oder seinen Schal in den Ring, äh: Briefkasten, zu werfen.