Friedrichshafener OB-Kandidat Gruber: Wer anderen eine Grube gräbt ...
10. September, 2024 um 8:09 Uhr,
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Offener Brief an den OB-Kandidaten FN, Herrn Franz Eduard Gruber
Via Redaktion des "Südkurier-Friedrichshafen"
und den Internet-Blog "Schussental-Media"
Mitbewerber in Cc zur Kenntnis (soweit E-Mail-Adressen vorliegen)
Ravensburg/Friedrichshafen/
Sehr geehrter Herr Gruber,
Sie sind einer der sieben Kandidaten auf das Amt des zukünftigen Oberbürgermeisters von Friedrichshafen. Ich selbst wohne und lebe in Ravensburg und verfolge den OB-Wahlkampf von Beginn an, da einer Ihrer Mitstreiter aus Ravensburg kommt und ich freundschaftliche Beziehungen nach FN-Kluftern habe. Außerdem bin ich politisch, sozial und ehrenamtlich engagiert und war selbst 2017 unabhängiger Bundeskandidat im Wahlkreis 294 (Ravensburg). Nun muss ich heute im "Südkurier" im Rahmen eines Interviews mit Ihnen lesen, dass ...
- >>>Honoratioren der Stadt an Sie mit der Bitte herangetreten seien, so "dass ich mich auf das Amt bewerbe, da die Stadt vor Herausforderungen stehe, die kein klassischer Verwalter lösen könne. Es braucht eine unternehmerische Vision für Friedrichshafen, welche die Honoratioren keinem der übrigen Bewerber zutrauen."
Diese Aussage ist (um es umgangssprachlich zu sagen) "ein starkes Stück" von Ihnen als gerade noch auf den OB-Zug Aufgesprungener, denn damit
a) sagen Sie klipp und klar, dass weder die beiden Bürgermeister Henne (Immenstaad) und Blümcke (Ravensburg), noch Hermann (kein Verwalter), Schmid (dito) noch die verbleibenden anderen zwei Bewerber Granato und Baldauf, laut "Ihrer Honoratioren" für das Amt des OB in FN taugen. Diesem Urteil schließen Sie sich persönlich offensichtlich an, ansonsten Sie sich nicht auf das Amt beworben hätten,
b) diskriminieren und diskreditieren Sie und "Ihre Honoratioren" von vorn herein die von mir genannten Mitbewerber und unterstellen ihnen, sie hätten - im Gegensatz zu Ihnen, Herr Gruber - die Probleme und Vorzüge der Stadt Friedrichshafen nicht erfasst, was aber beim genauen Hinschauen auf die Programme und vielfältigen Zeitungsberichte über Ihre Mitbewerber eine glatte Fehlbehauptung Ihrerseits ist. Damit säen Sie Unfrieden, Misstrauen und heizen die Gerüchteküche an und geben Fehlinformationen weiter.
c) Wie viele sozial hoch gestellte und beruflich erfolgreiche und extrem angesehene Bürger und Bürgerinnen und/oder Gemeinderäten (eben Honoratioren) sind es denn gewesen, die Ihnen diesen Unfug erzählt haben? Und aus welcher politischen Ecke kommen diese? Wer kann das überhaupt nachprüfen? Ich persönlich bezweifle das aufs Schärfste!
d) Gleich zu Beginn des eigentlichen Problem-Fragenkatalogs des Journalisten, sprechen Sie von "Wirtschaftsflüchtlingen", welche "nur von unserer Sozialhilfe leben wollen" und die "abzuschrecken" seien. Das ist AfD-Jargon und könnte auch aus dem Mund von Herrn Höcke stammen.
dd) Ich war 20 Jahre lang beruflich als Flüchtlingssozialarbeiter und Konfliktmanager beim Landratsamt Ravensburg tätig und weiß, dass unter den in Deutschland Hilfe Suchenden aus anderen Ländern immer auch einige - aber die signifikante Minderheit - Menschen dabei waren, welche die Angst vor dem Verhungern auch ihrer Familien zu uns brachte. Es war schon in den 1990er-Jahren und bis heute in allen Bundesländern vorgeschrieben, dass Asylsuchende gemeinnützige Arbeit für einen (1) Euro (später 0,80 Euro) leisten müssen. Aber dieses Geld erhielten und erhalten Sie zusätzlich zu Ihrer monatlichen Sozialleistung. Eine reguläre Arbeitserlaubnis aber wird ihnen in der Regel nur unter bestimmten Voraussetzungen erteilt.
Bürger sind keine Computer und auch nicht Angestellte einer Firma, wollen keine "Sofware" mit vorgeschriebenen Programmen und einen Vorgesetzten, sondern sie wollen Vollkornbrot bester Güte, das Menschen human sein lässt und einen "Chef" auf Augenhöhe. Als Oberbürgermeister ist man/frau nicht nur für Sicherheit, Verkehr, Migrationsangelegenheiten und das Klima, sondern auch für die Belegschaft des Hauses und für die verwaltungstechnischen Abläufe in einem Rathaus, bis hin zum Regierungspräsidium und dem Innenministerium, hauptverantwortlich. Von diesen Dingen aber scheinen Sie keinerlei Ahnung zu haben. Als OB benötigt man/frau aber die Synthese von "Verwaltung/Chef und Sachverstand/Kreativität", während Sie daraus das entweder/oder machen.
Das Leben ist nicht schwarz-weiß, sondern es ist bunt und sollte es auch bleiben - auch in Friedrichshafen
Mit freundlichen Grüßen,
Stefan Weinert, Ravensburg
Theologe, Finanzbeamter a.D., Sozialarbeiter i.R.,
Konfliktmanager FH, Blogger, freier Journalist,
Case Manager FH