Offener Brief an die Partei "Die Linke": Machen Sie Ihre Partei für einen Humanisten wieder wählbar!
Stefan Weinert, Blogger mit Aussicht
An den Kreisverband "Die Linke", Ravensburg
An die Partei "Die Linke", Baden-Württemberg
An die Partei "Die Linke", Bundesverband
Nachrichtlich: Redaktion "Jüdische Allgemeine", Büro Michel Friedmann, Konsulat Staat Israel
via E-Mail und Blog
Sehr geehrte Damen und Herren,
Vorweg: Aufgrund meines Ausschlussverfahrens, welche Partei ich bei den Bundestagswahlen 2025 denn noch wählen könne, war ich zum dem Ergebnis gekommen, es kann nur "Die Linke" sein. Auf meinem Blog hatte ich sogar für Ihre Partei Werbung betrieben. Heute - acht Monate später - bereue ich meine Wahl und Werbung zu tiefst.
Seit dem 7. Oktober 2023 und der verständlichen Gegenreaktion des Staates Israel auf das grausamste Massaker an Juden seit 1933/45 - aktuell durch die Schlächter der Hamas - lassen Sie Ihrem Hass gegen Israel und gegen Juden freien Lauf - bis hin zur (heimlichen und teilweise offenen) Verteidigung der Hamas und deren angeblichen berechtigten "Freiheitskampf".
Eskalieren tut dieser Ihr Antizionismus, Ihre Antiisraelhaltung und Ihr Antisemitismus seit dem Frühjahr 2025, bis hin zu regelrechten verbalen Exzessen, Beleidigungen und Verunglimpfungen, wie wir sie seit 1945 nicht mehr erlebt haben. Beispielhaft dafür die Vorkommnisse in Berlin-Neukölln (siehe unten).
Nun mögen Sie sagen: "Ja, aber das ist (nur) Neukölln." Mitnichten! Bis hin in die beschauliche Provinz der Stadt 88212 Ravensburg in Baden-Württemberg ist die überaus verbal-aggressive und optisch-zerstörerische Welle der Täter-Opfer-Umkehr, palästinensische Einseitigkeit, heimliche Glorifizierung der Hamas und des Anti-Judentums geschwappt. Demonstrationen und Schmierereien an Wänden zeugen nachweislich davon.
UND: Nirgends auch nur ein Wort, ein Jota oder gar eine Stellungnahme der Linken, welche diese meine Annahme in Frage stellen könnte. Im Gegenteil. Weder auf Bundesebene, noch im Land oder hier in den Kommunen!
Im März 2026 finden in Baden-Württemberg Landtagswahlen und in Ravensburg zusätzlich die Oberbürgermeisterwahl statt. Die Partei die Linke hatte sich erst vor Kurzem hier neu aufgestellt. Doch ist sie für mich absolut nicht (mehr) wählbar, weder (in weiterer Zukunft) für den hiesigen Gemeinderat, noch für den Landtag, noch für eine/n linken und/oder Israel/Juden-feindlichen OB-Kandidat/in.
Sie beschwören den dritten Holocaust (der zweite war am 7. Oktober 2023) herauf und überholen vermutlich dabei sogar noch die AfD. Ihr Verbot der Rechtsnationalen ist somit obsolet. Deshalb kehren Sie bitte um von ihrem ideologisch verblendeten Kurs und machen Sie Ihre Partei für einen Humanisten wieder wählbar. Danke!
Mit freundlichen Grüßen, Shalom und Salam,
Stefan Weinert, Ravensburg
Theologe, Blogger, Konfliktmanager FH
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Berlins Linkspartei driftet immer weiter in einen Anti-Israel-Kurs und in Teilen in den Antisemitismus ab: Erst pöbelte der Linksfraktionschef der Neuköllner Bezirksverordneten, Ahmed Abed, am Mittwoch gegen den Bürgermeister der israelischen Partnerstadt. Dafür zeigte Landesparteichefin Kerstin Wolter dann sogar Verständnis. Jetzt legte Vizeparteichefin Martha Kleedörfer mit einem Faschismusvorwurf nach. Und die Spitzenkandidatin zur Berlin-Wahl 2026, Elif Eralp, schweigt.
Erneut war es am Donnerstagabend zu einem von der Linken ausgelösten Eklat gekommen – diesmal bei den Bezirksverordneten in Mitte. Kleedörfer, die dort Bezirksverordnete ist, bezeichnete den Bürgermeister der Neuköllner Partnerstadt Bat Yam, Tzvika Brot, als Faschisten. Zuvor hatte die CDU das Verhalten der Neuköllner Linken gegenüber Brot kritisiert.
Kleedörfers Fraktion in Mitte fiel bereits im Juni mit der Forderung auf, dass die Israelflagge vor dem Roten Rathaus, dem Amtssitz des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU), abgehängt werden soll.
Vor einem Jahr war Kleedörfer maßgeblich am Eklat beim Landesparteitag der Linken beteiligt, bei dem eine klare Position zum Antisemitismus – auch von links – und gegen islamistische Terrororganisationen wie Hamas und Hisbollah verhindert wurde. Der Konflikt führte zum Austritt namhafter Linke-Mitglieder wie Klaus Lederer.
Der Bürgermeister aus Israel war am Mittwoch in Neukölln zu Gast. In der Bezirksverordnetenversammlung hatte Linksfraktionschef Abed den Bürgermeister aus Israel dann als „Völkermörder“ angepöbelt und ihm erklärt, dass er nicht willkommen sei.
Brot, der Israels rechtskonservativer Likud-Partei von Premier Benjamin „Bibi“ Netanjahu angehört, war auf Einladung von Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) nach Neukölln gekommen. Auf die Pöbelei reagierte Brot gelassen und sagte zu Abed: „Völkermörder – bestimmt meinen Sie die Hamas?!“ Brot verwies darauf, dass der Linke-Bezirkspolitiker offenbar Verbrecher gutheiße, die Schwangere und Kinder quälten. Damit spielte der Bürgermeister auch auf das barbarische Massaker der islamistischen Hamas vom 7. Oktober 2023 an.
Berliner Linke-Chefin Kerstin Wolter zeigte danach Verständnis für Abed. „Städtepartnerschaften verbinden Menschen, nicht Regierungen. Dass der Besuch eines israelischen Bürgermeisters aus Netanjahus Partei angesichts der Zerstörung in Gaza auch Protest hervorruft, kann ich verstehen“, sagte Wolter dem Tagesspiegel. „Wortwahl und Form teile ich nicht.“ Eralp, die Spitzenfrau der Linken zu Abgeordnetenhauswahl 2026, wollte sich nicht äußern.