"Parkstreifen a. d. Schussen" - Wie "Schönreden" niemandem hilft ... Wenn Ravensburg sich für knapp "fünf Mille" einen "sozialen Brennpunkt" schafft ...
Laut offiziellen medialen Angaben, umfasst der im Bau befindliche Ravensburger "Schussenpark" eine Fläche von 1,3 Hektar. Das ist in etwa die Größe von zwei Profifußball-Feldern (0,7 Hektar). Toll - ein "Greenpark" mitten in der Stadt von dieser Größe. Er wird am Ende nahezu fünf (5) Millionen Euro Steuergelder kosten - staatliche Zuschüsse von drei (3) Millionen Euro sind auch Steuergelder, oder?
Allerdings sollten wir uns das mal genauer anschauen. Der Park ist - angelehnt an eine offizielle Grafik nach meinen Berechnungen, rund 425 lang (gerade gemessen, wobei der Park einige "Schlenker" macht und daher noch etwas länger ist) und wird von Anfang bis Ende von einer (nach meinen persönlichen Berechnungen) gut vier Meter breiten öffentlichen Autostraße durchzogen.
425 Meter aufgeteilt auf 13.000 Quadratmeter ergibt eine durchschnittliche Breite des "Parks" von knapp 31 Meter (30,6 m). Würden wir das auf eine "Aschebahn" im Stadion von 100 Meter Länge herunterbrechen, dann wäre diese in diesem Falle lediglich 7,50 Meter breit. Da ist in etwa die Breite einer Rennbahn für Athleten, denn pro Bahn (hier 6 Bahnen) werden offiziell 1,22 Meter berechnet. Wenn wir dann noch die 0,17 ha für die Straße abziehen (425 x 4,00 = 1700 m²), dann ist der Erholungsstreifen lediglich im Durchschnitt 26,6 Meter breit. Im Durchschnitt!
Nun weiß eigentlich jeder und jede, dass es bei Wettläufen auf Aschebahnen zu Rempeleien und Unfällen kommen kann. Vor allem dann, wenn es um 1.000 bis 10.000-Mter-Läufe geht. Dann sind da bis zu 30 Läufer und Läuferinnen versammelt, die sich nach wenigen hundert Metern auf die beiden Innenbahnen (2,44 m) konzentrieren. Da ist oft kein Vorbeikommen, da wird gerempelt und gestoßen.
So wird's nach meiner Vorstellung auch auf dem Schussenstreifen sein, da dort nicht jede Stelle gleich attraktiv ist und auch nicht sein kann. Da wird es bei - sagen wir mal - 150 Menschen zur selben Zeit in dem "Park" - "drängelich" und eng werden können. Und eigentlich rechnet die Ravensburger Stadtverwaltung mit mehr als nur 150 Bürger/innen. Unter ihnen vermutlich viele Kinder - gefährdet von den durchfahrenden PKW und SUV und LKW.
Nun hat ja der rührige Stadtrat Herr Engler das Narrativ vom "Bahnhofsgelände als 'sozialer Brennpunkt' von Ravensburg" übernommen. Medial verbreitet bezieht der CDU-Mann den 425 Meter langen "Schussenpark", welcher jenseits der Bahngeleise verläuft, in die Topografie des "sozialen Brennpunktes" mit ein. Folgt ihm in dieser Sicht die Stadtverwaltung - wovon auszugehen ist - müsste auch der über 400 Meter lange Rückzugsort für Erholungsbedürftige (das ist die Definition von "Park") ebenso Video überwacht werden.
Und - wie gesagt - stimmen ihm Verwaltung und Gemeinderat zu, dann bestätigen diese, dass sich Ravensburg mit staatlicher Unterstützung - einen SOZIALEN BRENNPUNKT selbst geschaffen hat. Wenn das nicht fünf Millionen Euro wert ist?!