Ravensburg: Wer wird 2026 Oberbürgermeister für die "Stadt der Türme"? ...
Während Rapp 2010 mit dem Publizisten Oswald Metzger und dem Rechtsanwalt Klaus Guggenberger starke Mitbewerber hatte, sah das acht Jahre später ganz anders aus. Lediglich Fridi Miller - eine von Vielen leider nicht ernstgenommenen Persönlichkeit - trat gegen ihn an und erreichte 5,1 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die aber hielten sich in Grenzen: Lediglich 28,2 Prozent der damals 39.288 Wahlberechtigten ab Vollendung des 16. Lebensjahres bewog es, zur Wahlurne zu gehen. Das sind nominal genau nur 11.079 Bürgerinnen und Bürger - also gerade mal gut 1/5 der Gesamtbevölkerung unserer Stadt.
Schon damals war aus dem Mund Vieler zu hören, dass wirklich starke Herausforderer Daniel Rapps nicht nur die Wahlbeteiligung spürbar erhöht, sondern auch die Wiederwahl des Amtsinhabers gefährdet hätten. Aber die gab es 2018 eben nicht und so blieb Rapp mit großen Versprechen im Vorlauf der Wahl weiterhin Oberbürgermeister. Eines seiner Versprechen war die, er würde gemeinsam mit der Bevölkerung auf Augenhöhe die zukünftigen Probleme angehen. Das Gegenteil aber wurde zur bitteren Realität.
Bereits in acht (8) Monaten ist in der Oberschwabenmetropole wieder einmal der Urnengang zur OB-Wahl angesagt und bisher hat weder der bisherige Inhaber dieses hohen Amtes noch seine Zeitung, die "Schwäbische", darüber auch nur ein Wort verloren. Da sind die Bayern mit ihren Wahlen 2026 besser informiert, wie ihnen/Ihnen der Donaukurier beweist.
Sollte sich der Gemeinderat der Stadt Ravensburg - gemeinsam mit der Stadtverwaltung - darauf einigen können, die Oberbürgermeisterwahl am 8. März 2026 stattfinden zu lassen, dürfte eine hohe Wahlbeteiligung - ob mit Rapp oder ohne Rapp - garantiert sein. Denn an diesem Tag finden auch die spannenden (da mit vielen neuen Kandidat/innen) Landtagswahlen in Baden-Württemberg statt.
Wenn man/frau sich die Realitäten - soweit sie uns denn von der aktuellen Administration zugänglich gemacht werden - in Ravensburg anschaut, dann brauchen wir Bürgerinnen und Bürger für die Zukunft eine Frau oder einen Mann an der Spitze der Stadt, welche
- die Versprechen der Klimakommission von 2020 wirklich einhält
- den engagierten Klimaaktivisten (m/w/di) den notwendigen Respekt erweist und keine "Knüppel" zwischen die Beine wirft
- die Szene am Bahnhof samt "Schussenpark" auch ohne Videoüberwachung in den Griff bekommt
- die Traditionen nicht über die Notwendigkeiten stellt
- endlich die "Kreisverkehre" implementiert
- die übermäßige und rechtswidrige Außenbestuhlung am Marienplatz und auf weiterem "öffentlichen Raum" abschafft
- aufhört mit den exorbitant teuren Sanierungen von öffentlichen Gebäuden
- sichtbar, spürbar, bewohnbar für alle, endlich leistbare "vier Wände" schafft
- die unnötige und klimaschädliche Blanksanierung des Gespinstmarktes nicht vorgenommen hätte, und solche "Projekte" in Zukunft zu Gunsten der Erfüllung von Soll-Aufgaben (Jugendarbeit, Klimaschutz, Schaffung von Wohnraum) sein lässt.
- dito gilt das auch für die Brücke über die Wangener Straße!
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Ich meine, dass es in Ravensburg und Umland dafür doch die richtigen Kandidaten geben müsste. Frauen und Männer, die sich hier auskennen und nicht erst vier Jahre brauchen um zu begreifen, wie Oberschwaben und konkret Ravensburg tickt/ticken. respektive was hier wirklich im Argen liegt und wo echte Potentiale bisher verborgen blieben. Männer und Frauen, welchen es tatsächlich, also de facto, um den und die Bürger und Bürgerin geht - und nicht bloß um die eigene Karriere.
Wer in Baden-Württemberg hauptamtlicher Bürgermeister/in oder Oberbürgermeister/in werden will, muss am Wahltag sein 25. Lebensjahr vollendet haben und darf nicht älter als 67 Jahre sein und er / sie müssen mit Ablauf des Monats, in dem sie das 73. Lebensjahr vollenden, in den Ruhestand treten. Das regelt der Paragraf 36, Absatz 4 des Landesbeamtengesetzes.
Im April dieses Jahres schrieb mir eine Bürgerin per Mail dieses:
"Was der Stadt fehlt, ist wirklich ein/eine Beraterin, wie miteinander gut und wertschätzend umgegangen werden kann: bürgernah, an den Bedürfnissen der hier lebenden Menschen jeglicher Couleur orientiert und auf Augenhöhe; das sieht echt sowas von anders aus, als bisher ... Die eigenen "Interessen" sollten im Hintergrund stehen und Entscheidungen nicht leiten! Sehr schade, dass es zurzeit nicht so ist !!!!!"
Ich behaupte aus gutem Grund, dass diese Stimme nicht nur für sich, sondern für viele Ravensburger spricht. Wenn Sie, verehrte Leserschaft, einmal "Oberbürgermeisterwahlen 2026 in Ravensburg" googeln, finden Sie nur einen Eintrag über die Ravensburger OB-Wahl 2018. Ansonsten Fehlanzeige. Das ist in der Tat zum Merken würdig (merkwürdig). Auch die Frage, ob Dr. Daniel Rapp überhaupt noch einmal antreten wird, ist offen. Und damit stellt sich eben auch die Frage: Wer wird 2026 Oberbürgermeister für die "Stadt der Türme"?