ISRAEL und das OSMANISCHE REICH ... Sophie von der Tann auf menschlichen Abwegen (?) ...
Stefan Weinert, Blogger mit Aussicht
Bekanntlich soll morgen, am 4. Dezember 2025, Sophie von der Tann - sie berichtet seit 2021 für den ÖRR (ARD) aus dem "Nahen Osten" - mit dem in der Medienlandschaft bekannten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ausgezeichnet werden. Und zwar für ihre Art der Berichterstattung vor allem über den Konflikt der Hamas respektive der Palästinenser mit dem Staat Israel nach dem Massaker vom 7. Oktober 2025-
Immer wieder - so ist es mir aufgefallen - bezieht sich von der Tann dabei auf Quellen der palästinensischen Presse, weil "ja Israel westlichen Korrespondenten den Zugang zum Gaza-Streifen verweigert". Dass aber gerade diese Gaza-Presse nicht frei ist, sondern massiv unter der Herrschaft der für das genannte Massaker verantwortlichen Hamas steht, verschweigt sie respektive will sie es nicht glauben.
Nun behauptet die deutsche ARD-Reporterin Sophie von der Tann, dass der Überfall "militanter Palästinenser" auf die Kibbuzim und das Musikfestival im Süden Israels seine Vorgeschichte habe, womit sie impliziert und unterschwellig voraussetzt, dass der Überfall irgendwie gerechtfertigt gewesen sei.
Mir erschließt sich nicht, was ein feiger, brutaler und völlig entmenschlichender Überfall auf eine feiernde junge israelische Zivilgeneration und auf israelische Dörfer mit Ehepaaren, deren Babys, schwangeren Frauen, alte Menschen und noch schlafenden (es war sehr früher Morgen) Zivilisten --- mit der Geschichte von militärischen Mächten und deren Herrschaftsansprüchen zu tun haben soll. Nichts, aber auch gar nichts, ist mit diesem "Blutbad unschuldiger Kinder und Erwachsener" zu rechtfertigen und auch nicht zu erklären.
Deshalb hier auf diesem Blog zunächst die Reaktionen des bayerischen Antisemitismusbeauftragten und des israelischen Botschafters auf diese Behauptung, sowie eine ausführliche Darstellung zum Thema "Osmanisches Reich und Israel".
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Teilnehmer werteten die Aussage der Journalisten als Verharmlosung der Massaker, bei denen rund 1200 Menschen von Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad getötet und 253 weitere in den Gazastreifen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.
Im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen bekräftigte Spaenle seine Vorwürfe.
----------------------------------------------Osmanisches Reich und ISRAEL
Osmanische Herrschaft (1516 bis 1917)
Im 15. Jahrhundert war eine neue Macht im vorderen Orient entstanden: das Osmanische Reich. Seit 1516 war Palästina Teil dieses Reiches. Im Ersten Weltkrieg ging die Kontrolle über das Heilige Land an Großbritannien.
Vorgeschichte: Im 11. Jahrhundert eroberten die turkstämmigen Seldschuken aus Zentralasien große Teile Anatoliens. Im Zuge dieser Eroberungen kamen weitere türkische Nomadenstämme dazu. Einen weiteren Schub gab es im 13. Jahrhundert, als die Mongolen große Teile Eurasiens heimsuchten. Viele zentralasiatischen Stämme waren aus ihrer Heimat vertrieben worden und wichen nach Westen aus, darunter auch ein türkischer Stamm, von dem die Osmanen abstammen. Dieser Stamm siedelte zuerst im Osten Anatoliens bei Erzurum.
Nach dem Zusammenbruch des Seldschukenreiches zogen sie in den Nordwesten Anatoliens und gründeten südöstlich von Nicea, direkt an der Grenze zum byzantinischen Territorium, ein eigenes Reich. Die Herrscherdynastie, nach dem dieses Reich benannt wurde, geht auf den Herrscher Osman I. zurück, der sich selbst zum Sultan ernannte und von 1299 bis 1324 regierte. Von dort aus expandierten die Osmanen in alle Richtungen. Noch bevor Konstantinopel in osmanische Hände fiel, konnte der größte Teil des westlichen Anatolien, Nordgriechenland und Bulgarien erobert werden. 1453 wurde schließlich Konstantinopel eingenommen. Damit endete das Byzantinische Reich. Die Türken erklärten Konstantinopel, das von ihnen Istanbul genannt wurde, zu ihrer Hauptstadt. Das Osmanische Reich trat die Erbschaft des Byzantinischen Reiches an.
Unter dem Sultan Selim I. (Regierungszeit 1512 bis 1520) konnten die Osmanen große Gebiete des Vorderen Orients erobern: 1516 wurden Nordmesopotamien, Syrien und Nordpalästina besetzt, 1517 folgten die Eroberung Jerusalems und Ägyptens. In den folgenden Jahrzehnten dehnten sie ihren Einfluss auf große Teile Nordafrikas und der arabischen Halbinsel aus. Außerdem wurden weitere Gebiete des Balkans erobert. Ende des 16. Jahrhunderts war der komplette östliche Mittelmeerraum unter der Hoheit der Osmanen. Zuletzt wurden Zypern (1571) und Kreta (1669) den Venezianern abgenommen. Im Jahre 1529 kam es zur ersten Belagerung Wiens.
Herrschaft in Palästina
Nach der Eroberung Palästinas durch das Osmanische Reich, war das Heilige Land zusammen mit Syrien zu einer Verwaltungseinheit zusammengefasst worden. Umgeben von muslimischen Regionen und angesichts der geographischen Größe des osmanischen Machtbereiches war an Widerstand nicht zu denken. In Europa hatte sich der Kreuzzugsgedanke von der Eroberung Jerusalems zu einer Ideologie zur Verteidigung des christlichen Abendlandes gegen die muslimischen Türken gewandelt. Europa war in der Defensive. In Palästina waren die Christen und Juden zu einer verschwindend kleinen Minderheit geworden. Zwar ließ der Sohn von Selim I., Sultan Süleyman I. („der Prächtige“ genannt) zu, dass sich Juden, die vor der Inquisition aus Spanien geflohen waren, in der Region von Tiberias niederließen, doch blieb das Land mehrheitlich muslimisch geprägt. Die wenigen jüdischen und christlichen Gemeinden konnten sich jedoch über die meiste Zeit recht unabhängig entwickeln. Insgesamt war ein starker Rückgang der Bevölkerung zu verzeichnen.
An der Schwelle vom 16. zum 17. Jahrhundert hatte das Osmanische Reich seinen Zenit erreicht. In verschiedenen Provinzen entwickelte sich eine gewisse Autonomie gegenüber der zentralen Regierung in Istanbul. An vielen Orten konnten lokale Emire und Paschas eigenständige Entscheidungen treffen. Und die Beduinenscheiche an den Wüstenrandgebieten waren ohnehin unabhängig. Ein Beispiel eines solchen unabhängigen Lokalherrschers in Palästina war der Beduinenscheich Daher el-Omar (Dhaher al-Omar, 1690 bis 1775). Ihm wird die Gründung der Hafenstadt Haifa zugeschrieben. Mitte des 18. Jahrhunderts kontrollierte er von Akko aus zunächst Galiläa, später große Teile ganz Palästinas. Unter seiner Herrschaft wurden zahlreiche Stadtbefestigungsanlagen in Akko errichtet, die heute noch stehen. 1769 bis 1774 wagte es Daher el-Omar sogar, sich offen gegen die Zentralregierung des Osmanischen Reiches zu stellen. Zu jener Zeit herrschte Krieg zwischen dem Osmanischen Reich und Russland.
Der Bey von Ägypten, Ali Bey al-Kabir, witterte die Chance auf Unabhängigkeit und wagte den Aufstand, entmachtete den osmanischen Gouverneur und stoppte die Steuerzahlungen an Istanbul. Später konnte er Syrien und den Hedschas (Ostarabien) erobern. Daher el-Omar stellte sich auf dessen Seite. Doch Ali Bey al-Kabir wurde bei einer pro-osmanischen Verschwörung getötet. Daher el-Omars Hauptstadt Akko wurde von osmanischen Regierungstruppen eingenommen und er selbst gefangen genommen. Schließlich starb er auf der Flucht.
Napoleon in Palästina
Ende des 18. Jahrhunderts traten nochmals die Europäer in Palästina in Erscheinung. Napoleon Bonaparte nutze die Schwäche des Osmanischen Reiches und eroberte Ägypten. Seine berühmte Expedition traf 1798 in Ägypten ein, schlug das Heer der Mamluken und eroberte das Land. Mit diesem Schritt wollte Frankreich die kolonialen Interessen Großbritanniens empfindlich treffen. Doch die Franzosen waren in Ägypten weitestgehend isoliert, inmitten eines islamischen Landes und durch die britische Flotte vom Nachschub aus Frankreich abgeschnitten.
Nach der Zerstörung der französischen Expeditionsflotte durch britische Schiffe in der Seeschlacht bei Abukir (1. August 1798), wetterte die „Hohe Pforte“ in Istanbul die Chance, Napoleon anzugreifen und Ägypten zurückzuerobern. Die Franzosen wollten dem osmanischen Feldzug zuvorkommen, indem sie nach Syrien ausrückten (Februar 1799). Bei el-Arish an der Sinai-Mittelmeerküste kam es zum ersten Zusammentreffen. Die Franzosen siegten. Dann zogen sie weiter nach Gaza und Jaffa (heute bei Tel-Aviv). Auch in Jaffa blieben die Franzosen erfolgreich. Weiter im Norden konnten die Franzosen Haifa, Nazareth und Tyros einnehmen. In Nazareth kam es im 8. April 1799 zu einer Schlacht, bei der die Franzosen eine türkische Übermacht zurückschlagen konnten. Schließlich wurde Akko belagert. Doch die Stadt wurde von osmanischen Truppen erfolgreich verteidigt. Unterstützt wurden die Osmanen von britischen Schiffen, die Akko mit Nachschub und Proviant versorgten. Ein britischer Offizier übernahm die Organisation der Verteidigung Akkos.
Nachdem ein osmanischer Unterstützungstrupp am Berg Tabor zurückgeschlagen werden konnte und die Franzosen ihrerseits mit Nachschub versorgt waren, konnten sie an einer Stelle die Stadtbefestigung durchbrechen und in die Stadt eindringen, doch nur um festzustellen, dass unweit dahinter ein zweites Verteidigungsbollwerk errichtet worden war. Nachdem schließlich noch Seuchen unter den Soldaten ausgebrochen waren, gab Napoleon im Mai 1799 die Belagerung von Akko auf. Damit war sein Palästina-Syrien-Feldzug beendet und er zog sich nach Ägypten zurück. Die Osmanen rückten nach, konnten aber in der Landschacht bei Abukir (25 Juli 1799) von den Franzosen zurückgeschlagen werden.
Aufgrund der hoffnungslosen Lage und der geographischen Isolierung und wegen des Drucks seitens der Osmanen und Briten, mussten im Sommer 1801 die Franzosen Ägypten verlassen.
Palästina im 19. Jahrhundert
Letztlich war der Orientfeldzug Napoleons nur eine Episode in der Geschichte des Nahen Ostens. Palästina blieb, wie auch alle benachbarten Länder des Nahen Ostens, Teil des Osmanischen Reiches. Im 19. Jahrhundert setzte sich allerdings die Tendenz fort, dass sich einzelne Provinzen mehr Unabhängigkeit erfochten. Unter dem Pascha und Vizekönig von Ägypten, Mohammed Ali, konnte das Land am Nil wieder eine gewisse Autonomie zurückgewinnen. Er wagte sogar den Konflikt mit der Zentralregierung in Istanbul und schickte seinen Sohn, Ibrahim Pascha, den späteren Vizekönig von Ägypten, um Palästina und Syrien zu erobern.
Ibrahim Pascha konnte 1832 Akko und Damaskus einnehmen. Schließlich konnten die ägyptischen Truppen bis nach Anatolien vordringen und dem osmanischen Heer eine vernichtende Niederlage beibringen. Daraufhin erkannte das Osmanische Reich die ägyptische Oberhoheit über Syrien und Palästina an. Unter der Statthalterschaft von Ibrahim Pascha wurde juristische Reformen umgesetzt, die den Juden und Christen mehr Gleichberechtigung gaben. Man strebte in Ansätzen eine Modernisierung und Säkularisierung der Region nach französischem Vorbild an. Doch schon nach wenigen Jahren mussten sich die Ägypter zurückziehen. Die wichtigsten europäischen Großmächte, allen voran Großbritannien, unterstützten das Osmanische Reich in seinen Bestrebungen, die alte Hegemonie in der Levante zurück zu gewinnen. 1841 hatten die Ägypter das Gebiet komplett geräumt.
Beginn der jĂĽdischen Immigration
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm das Interesse der Europäer am Heiligen Land zu. Aus Europa kamen auch die ersten Gruppen jüdischer Siedler, um sich in Palästina anzusiedeln. Sie gründeten erste Landwirtschaftssiedlungen, Vorgänger der Kibuzzim. Die erste neue jüdische Siedlungsgründung (1878) dieser Bewegung hieß Petah-Tikva, was soviel wie „Hoffnungstor“ bedeutet. Mit Baron Rothschild war in den 1880er Jahren ein reicher Unterstützer der Siedlungsbewegung gewonnen. Die erste größere zionistische Einwanderungswelle kam in den 1880er Jahren nach Palästina. Vorausgegangen waren antijüdische Progrome in Russland in den Jahren 1881 bis 1884. Viele russische Juden flohen nach Westeuropa und in die USA. Einige emigrierten nach Palästina.
Ende des 19. Jahrhunderts entstand die Zionistische Bewegung, die den Ideen Theodor Herzls folgte, der einen Judenstaat in Palästina vorschlug. Ein jüdischer Nationalfond wurde gegründet, um in Palästina Land aufzukaufen. 1897 wurde der Zionistische Weltverband gegründet. Und 1898 besuchte Theodor Herzl Palästina. 1909 wurde die erste moderne jüdische Stadt gegründet: Tel-Aviv (bei Jaffa). Anfang des 20. Jahrhunderts gab es weitere jüdische Einwanderungswellen ins Land.
Erster Weltkrieg
Während des Ersten Weltkriegs (1914 bis 1918) war das Osmanische Reich mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn verbündet. Daher hatten sie auch gemeinsame Gegner. So musste das Osmanische Reich gegen britische und französische sowie russische Truppen kämpfen. Wichtige Frontabschnitte waren zum einen die Dardanellen, wo die Alliierten (Franzosen und Briten, unterstützt von Australiern und Neuseeländern) den Seeweg vom Mittelmeer zum Schwarzen Meer freikämpfen und Konstantinopel erobern wollten, und zum anderen die Region von Palästina und Syrien. Hier lag die Frontlinie an der Grenze zu Ägypten, das unter Britisch Kontrolle stand.
1915 besetzten türkische und deutsche Truppen den Sinai, um zum Suez-Kanal vorzustoßen. Dort wollte man den alliierten Seeverkehr stören. 1916 begannen die Briten mit der Rückeroberung des Sinai. Gleichzeitig begann in Arabien der Aufstand unter Sherif Hussein Ibn Ali, begleitet vom britischen Offizier T. E. Lawrence. Sie zogen vom Hedschas (Ostarabien) nach Syrien. 1917 stießen die Briten unter General Edmund Allenby nach Gaza vor, wo es zu zwei Schlachten mit den osmanischen und deutschen Truppen kam. Die Alliierten konnten sich durchsetzen und über Berscheba nach Jerusalem vorrücken. Die Heilige Stadt wurde im Dezember 1917 erobert.
Doch die Gefechte in Palästina und Jordanien dauerten bis 1918. Mit der Balfour-Deklaration von 1917 erklärte sich Großbritannien bereit, sich für die Errichtung einer nationalen Heimat für Juden in Palästina einzusetzen. Damit wollte man der Zionistischen Bewegung entgegenkommen.
Ende der Osmanischen Herrschaft
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs brach das Osmanische Reich zusammen. Die Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich teilten sich den Nahen Osten untereinander auf. In dem Sykes-Picot-Abkommen von 1916 war vereinbart worden, das Großbritannien nach dem Krieg die Kontrolle über Palästina und den Irak, Frankreich über den Libanon und Syrien bekommt. Somit begann mit dem Ende des Ersten Weltkriegs bzw. praktisch schon mit der Besetzung Palästinas 1917 die britische Herrschaft in Form einer Militärverwaltung und schließlich 1920 mit dem Mandat des Völkerbundes.
Auswahl weiterfĂĽhrender Literatur
- Brenner, Michael, Geschichte des Zionismus, MĂĽnchen 2002.
- Faroqhi, Suraiya, Geschichte des Osmanischen Reiches, MĂĽnchen 2010 (5. Auflage).
- Krämer, Gudrun, Geschichte Palästinas, München 2006 (5. Auflage).
- Neulen, Hans Werner, Adler und Halbmond: Das deutsch-tĂĽrkische BĂĽndnis 1914-1918, Frankfurt a. M. und Berlin 1994.
- Palmer, Alan, Verfall und Untergang des Osmanischen Reiches, MĂĽnchen 1994.
Auf einem der Berliner Weihnachtsmärkte wird die Existenz des Staates ISRAEL geleugnet...
Die Produkte vom Stand am Eingang des Weihnachtsmarktes zeigen laut der "Bild" den Umriss Israels - nur dass das gesamte Staatsgebiet Palästina zugeschrieben wird. Dazu gehören Geschirr, Tücher, Kappen und Schmuck.
- Blogger: Lesen Sie auch hier den Bericht der "Berliner Zeitung"
Eine Aushilfe habe auf Nachfrage der "Bild" erklärt: "Nein, nein, das ist Palästina, nicht Israel." Israel existiere nicht. Auch die Betreiberin des Standes habe daraufhin bekräftigt, dass Israel nicht auf den Produkten abgebildet ist. "Gehen Sie doch zu einem israelischen Stand und sagen denen, sie sollen Palästina in die Landkarte einzeichnen."
Auf weitere Nachfragen hin habe die Frau die Reporter schlieĂźlich ungefragt gefilmt und mit der Polizei gedroht.
Laut dem Bezirksamt Mitte habe man selbst keinen Einfluss auf die Waren der Stände, dafür sei der Gesamtveranstalter des Weihnachtsmarktes zuständig. Palästina wird derzeit (von der Bundesrepublik Deutschland) nicht als Staat anerkannt. Laut der Berliner Polizei stellt allerdings die Leugnung des Staates Israel oder dessen Existenzrecht ohne Bezug zu verbotenen Organisationen wie der Hamas keine Straftat dar. *)
*) Blogger: Lesen Sie dazu den Artikel
Pro-Palestine-Bewegung BDS: 'Wenn Du mit oder auch nur zu Israelis sprichst, dann bist du nicht mehr solidarisch!'
Ein amerikanischer Professor entschuldigt sich öffentlich – nicht für falsche Behauptungen über Israel, sondern dafür, Israelis direkt angesprochen zu haben. Das jüngste Bekenntnis von Peter Beinart offenbart die ganze Absurdität einer Bewegung, die Dialog bestraft und Boykott als moralische Währung erhebt.
Der Publizist und Politikwissenschaftler Peter Beinart hat eine öffentliche Erklärung abgegeben, die mehr über den Zustand des westlichen Aktivismus erzählt als über Israel selbst. Der US-Amerikaner, der sich seit Jahren als jüdisches Aushängeschild der antiisraelischen Linken präsentiert, entschuldigte sich dafür, an der Universität von Tel Aviv gesprochen zu haben. Nicht für seine wiederholten Verleumdungen gegen Israel. Nicht für seine inflationäre Verwendung des Begriffs „Genozid“. Sondern dafür, überhaupt in Israel aufgetreten zu sein.
Damit fügt Beinart sich willig in die Logik der BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen gegenüber Israel), die Gesprächsverweigerung zur politischen Tugend erhebt. In seiner Erklärung schreibt er, er habe „einen ernsten Fehler“ begangen, weil er vor seinem Gespräch keine palästinensischen Stimmen konsultiert habe. Dass er gleichzeitig einen israelischen Hörsaal nutzte, um einseitige Anschuldigungen zu erheben, störte ihn offensichtlich weniger als die Tatsache, dass er überhaupt mit Israelis interagierte.
Die Reaktionen auf seinen Auftritt machen sichtbar, wie gespalten das Milieu ist, dem Beinart sich anbiedert. BDS-Aktivisten warfen ihm vor, er legitimiere eine „komplizenhafte israelische Institution“. Ein palästinensischen Boykottkomitee veröffentlichte ein Video, das seine Teilnahme an der Veranstaltung als moralisches Vergehen brandmarkte. Dass Beinart keinen Cent Honorar erhielt, hielt die Aktivisten nicht davon ab, ihn wie einen Überläufer zu behandeln. Boykott duldet keinen Diskurs – er verlangt Unterordnung.
Auf israelischer Seite allerdings gab es ebenfalls Kritik. Gruppen wie „Im Tirtzu“ protestierten gegen die Einladung durch die Universität. Sie verwiesen auf Beinarts konstanten Einsatz für Sanktionen gegen Israel, seine Unterstützung des palästinensischen Rückkehranspruchs und seine Ablehnung eines jüdischen Staates. Für viele Israelis war es ein Akt akademischer Selbstentwertung, einem Mann eine Bühne zu geben, der Israel systematisch delegitimiert. Der Publizist Hen Mazzig erinnerte öffentlich daran, dass der selbsternannte „Apartheid-Analyst“ einem Land Vorträge hält, in dem rund 20 Prozent der Bürger Araber sind – ein Fakt, der die Schlagworte seiner Kampagnen regelmäßig widerlegt.
Tel Aviv University verteidigte ihre Entscheidung mit dem Verweis auf akademische Freiheit. Die Verantwortlichen betonten, Beinart sei angewiesen worden, beim vereinbarten Thema zu bleiben. Doch selbst diese formale Absicherung zeigt das Dilemma: Man lädt jemanden ein, der offen Boykott propagiert – und versucht dann, ihn in inhaltliche Grenzen zu pressen. Das ist nicht intellektuelle Offenheit, sondern eine riskante Wette auf die Fähigkeit, die Bühne zu kontrollieren.
Beinarts Entschuldigung macht deutlich, wie tief die Kluft zwischen moralischem Anspruch und realer Verantwortung geworden ist. Er schreibt, er habe „Solidarität mit Palästinensern“ verletzt, weil sie im Zeichen angeblicher „ethnischer Säuberung“ und „Apartheid“ zum Boykott aufgerufen hätten. Dass dieselben Begriffe seit Jahren als politisches Kampfmittel gegen den jüdischen Staat dienen, scheint ihm nicht mehr auffällig. Wer Israel delegitimiert, bekommt in seinem Weltbild Anerkennung. Wer mit Israelis spricht, muss Buße tun.
Beinart sieht sich selbst als moralische Instanz, die Israel erklären möchte, warum der jüdische Staat seiner Ansicht nach „Genozid“ begeht – ein Vorwurf, der in den letzten Monaten trotz widerlegbarer Fakten zu einem der zentralen Narrative des antiisraelischen Aktivismus geworden ist. Dabei ignoriert er, dass diese Sprachwahl längst eine Funktion hat: Sie soll Israel aus dem Kreis legitimer Staaten ausschließen und ihm jede militärische Selbstverteidigung absprechen. Dass BDS diese Rhetorik nicht nur duldet, sondern befeuert, ist kein Zufall. Es ist Strategie.
Ironischerweise zeigt der Fall Beinart aber auch, wie widersprüchlich das Aktivistenlager geworden ist. Wer Israel bekämpft, wird gefeiert. Wer Israelis erklären möchte, warum er sie bekämpft, wird beschimpft. Dialog wird nicht mehr als demokratische Notwendigkeit gesehen, sondern als Verrat. Die Moral kehrt sich nach innen – und frisst ihre eigenen Verbündeten.
Beinarts Entschuldigung ist darum mehr als eine persönliche Stellungnahme. Sie ist ein Spiegelbild eines Milieus, das den moralischen Kompass verloren hat. Ein Milieu, das „Solidarität“ an Boykott bindet, aber nicht an Wahrheit. Das „Gewissen“ an Schlagworte knüpft, aber nicht an Fakten. Und das von einem jüdischen Professor verlangt, sich öffentlich zu geißeln, weil er im jüdischen Staat mit jüdischen Studenten gesprochen hat.
Es ist ein Vorgang, der einer Gesellschaft, die sich akademisch nennt, zu denken geben sollte. Israel kann mit Kritik umgehen. Der Westen hingegen scheint zunehmend Probleme mit Freiheit zu haben.
Brandanschlag auf Synagoge in Melbourne: Warum das Urteil mehr Fragen aufwirft als beantwortet
Ein Mann zündet die Tür einer Synagoge an, während Gläubige beim Schabbat-Essen sitzen – und ein Gericht entscheidet, es habe keinen antisemitischen Hintergrund gegeben. In einer Zeit, in der Hassvorfälle überall zunehmen, wirkt dieses Urteil wie ein gefährlicher blinder Fleck.
Die Tat war eindeutig lebensgefährlich: Am Abend des 4. Juli übergoss der 35-jährige Angelo Loras die Eingangstür der East Melbourne Synagogue mit einer brennbaren Flüssigkeit und setzte sie in Brand. Rund zwanzig Menschen befanden sich im Gebäude, als sich die Flammen ausbreiteten. Nur weil die Tür dem Feuer standhielt und die Feuerwehr schnell eintraf, wurde niemand verletzt.
Loras bekannte sich schuldig – wegen Brandstiftung und der Gefährdung von Menschenleben. Doch der australische Magistrat entschied nun, die Tat sei nicht antisemitisch motiviert, sondern Resultat einer unbehandelten Psychose. Die Begründung: Loras habe seine Medikamente aufgrund einer schizophrenen Erkrankung nicht genommen und sei in einem Zustand der „furchtbaren Verwirrung“ gewesen. Er habe geglaubt, das Gebäude sei ein Wohnhaus. Für die jüdische Gemeinde bleibt dennoch ein schmerzhafter Eindruck zurück – und ein Urteil, das in seiner Signalwirkung kaum zu unterschätzen ist.
Denn die Tat ereignete sich nicht im luftleeren Raum. Australien erlebte seit dem Terrorangriff der Hamas im Jahr 2023 einen drastischen Anstieg antisemitischer Vorfälle. Die Polizei registrierte Angriffe, Einschüchterungen und Sachbeschädigungen, die sich gezielt gegen jüdische Einrichtungen richteten. Regierung und Sicherheitsdienste hatten zunächst auch diesen Brandanschlag als klaren Ausdruck des Judenhasses bewertet. Premierminister Anthony Albanese selbst sprach einen Tag nach dem Feuer von einem „feigen“ antisemitischen Angriff, der kein Teil der australischen Gesellschaft sein dürfe.
Dass das Gericht nun den politischen Kontext ausklammert, irritiert viele Beobachter. Die Verantwortung eines Gerichts besteht darin, die individuelle Schuld juristisch korrekt einzuordnen. Doch ebenso zentral ist die Frage, wie der Staat seine Minderheiten schützt. Wer eine Synagoge anzündet, während Gläubige darin sitzen, berührt zwangsläufig die historische Erfahrung jüdischer Gemeinschaften – und die gesellschaftliche Verantwortung, solche Taten klar zu benennen. Die Entscheidung des Gerichts mag medizinisch begründet sein, aber sie blendet die Wirkung der Tat aus: Angst, Verunsicherung und die erneute Erinnerung daran, dass jüdische Einrichtungen immer noch Zielscheiben sind.
Die Sorge wächst, weil es nicht bei diesem Fall bleibt. Australien hatte erst vor kurzem eine Serie anderer Angriffe erlebt, die eindeutig antisemitisch motiviert waren. Sicherheitsbehörden machen den iranischen Revolutionsgarden verantwortlich für Brandanschläge auf eine Synagoge in Melbourne und ein koscheres Geschäft in Sydney. Beide Gebäude wurden schwer beschädigt. In derselben Woche, in der Loras vor Gericht stand, griffen vermummte Aktivisten ein israelisches Restaurant an, warfen Mobiliar um und riefen „Tod der IDF“. Einen Tag später wurde ein weiteres jüdisches Geschäft beschmiert und mehrere Fahrzeuge angezündet.
Dieser Kontext zeigt, wie gefährlich die Lage geworden ist. Brandanschläge kommen nicht aus dem Nichts. Sie treffen jüdische Gemeinden, die weltweit seit Jahren unter steigendem Druck stehen. Wenn Gerichte bei solchen Taten den antisemitischen Bezug als nebensächlich einstufen, entsteht ein gesellschaftliches Problem: Opfer erleben die Realität des Hasses, während die Justiz ihn im Einzelfall nicht erkennt. Das schwächt nicht nur den Schutz der Gemeinschaft, sondern auch das Vertrauen in staatliche Institutionen.
Australien hat historisch ein starkes Bekenntnis zu religiöser Freiheit und gesellschaftlicher Vielfalt. Doch dieses Fundament braucht einen klaren Schutz vor Gewalt – und eine Justiz, die versteht, dass Juden nicht nur Opfer individueller Straftäter sind, sondern einer spezifischen Form der Bedrohung ausgesetzt bleiben. Die Entscheidung im Fall Loras mag formal juristisch korrekt sein, aber sie ist in ihrer öffentlichen Wirkung fehlleitend. Sie sendet ein Signal, das in Zeiten wachsender Radikalisierung nicht übersehen werden sollte.
Denn die zentrale Frage bleibt: Wie sieht ein Staat jüdische Sicherheit – als Pflicht oder als Nebenbemerkung? Die Antwort entscheidet darüber, wie ernst die Gesellschaft den Schutz ihrer Minderheiten nimmt. Und genau daran wird Australien sich nach diesem Urteil messen lassen müssen.
BSW rückt immer näher an die AfD heran ...
In Brandenburg ist der stellvertretende Vorsitzende der BSW-Landtagsfraktion, Christian Dorst, nach heftiger Kritik an seiner Reaktion auf eine umstrittene AfD-Äußerung zur NS-Zeit zurückgetreten. Wie Fraktionschef Niels-Olaf Lüders mitteilte, legte Dorst sein Amt nieder. Die BSW-Fraktion steckt ohnehin in einer schweren Krise, nachdem vier Abgeordnete die Partei verlassen haben und die Koalition mit der SPD wackelt.
Auslöser des Rücktritts war Dorsts Kommentar auf X. Dort hatte er auf eine Aussage des sachsen-anhaltischen AfD-Spitzenkandidaten Ulrich Siegmund reagiert, der im „Politico“-Podcast die Frage, ob die NS-Zeit das „Schlimmste der Menschheit“ gewesen sei, nicht beantworten wollte. Dorst schrieb, man könne diese Einordnung als „Vorstufe zur Leugnung des Holocaust“ sehen, aber auch „völlig anders bewerten“. Frei nach dem Motto „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ stellte es Siegmund damit deutlich milder dar.
- Lesen Sie dazu auch:
- âš« Die AfD ist nicht nur eine Gefahr fĂĽr unsere Demokratie, sondern unsere "Demokratie" hat ihr erst den Weg in die Parlamente geebnet ...
22. Nov. 2025
Für zusätzliche Empörung sorgte Dorsts Angriff auf den Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster. Dieser hatte erklärt, Siegmunds Aussagen ließen „Sympathien für die Zeit des Nationalsozialismus“ erkennen. Dorst bezeichnete Schusters Bewertung als „wahrhaft perfide“ und warf einzelnen Akteuren vor, den Holocaust zu instrumentalisieren. Wörtlich schrieb er auf X: Schusters Statement zu Siegmunds Aussage sei "wahrhaft perfide". So bleibe der Eindruck, "dem Missbrauch beziehungsweise der beliebigen Instrumentalisierung des Holocaust sind bei einigen Vertretern absolut keine Grenzen mehr gesetzt. Mich stößt Derartiges ab." (Stern) Diese Wortwahl stieß parteiintern und über Parteigrenzen hinweg auf massive Kritik.
Lüders betonte nach Dorsts Rücktritt, der Abgeordnete habe die „Singularität des Holocaust nicht angezweifelt“. *) Zugleich stellte er klar, dass Dorsts zunehmend provokanter Auftritt in sozialen Medien nicht mit der Rolle eines Fraktionsvizes vereinbar sei. Dorst, der seit Oktober 2024 im Landtag sitzt, will sich zu den Vorwürfen noch äußern.
*) Blogger: Solch ein Statement ist typisch "Pollitikk" - Denn Dorsts Aussagen widersprechen der Anerkennung des Holocaust als "Singularität des menschlichen Grauens".
Oberste deutsche Rechtsprechung stimmt +TOTENGESANG+ auf das Existenzrecht des Staates ✡ISRAEL✡ an !!
Zum heute in der Bundesrepublik Deutschland begangenen TOTENSONNTAG, passt die folgende Nachricht wie die zwei wiederholten Fäuste oder Faustschläge auf die von Deutschen sowieso bereits tiefblau geschlagene und anschließend herausgerissene Augen (bei lebendigem Leibe) der deutschen und weltweiten jüdischen Gemeinde.
Das Oberverwaltungsgericht Münster entschied in diesen Tagen, dass das Existenzrechts des Staates Israels - in diesem konkreten Fall von "Propalästinensischen Demonstranten und Aktivisten" -offen und öffentlich in Abrede gestellt werden darf. Ob nun verbal und/oder skandierend geäußert, auf Bannern und Schildern vor sich hertragend oder durch Beiträge den Medien - all' diese Äußerungen würden für sich genommen keinen Straftatbestand verwirklichen und darstellen. Die Leugnung des Existenzrechts Israels sei von der Meinungsfreiheit gedeckt, entschied das OVG.
Ganz richtig schreibt die israelische Presse dazu, dass die deutsche Rechtsprechung damit den Raum für eine Form der Auseinandersetzung öffnet, die in Deutschland – historisch, moralisch und inhaltlich gesehen – niemals eine neutrale Frage ist. Für die jüdische Gemeinden in Deutschland bedeute die Entscheidung eine hohe Verunsicherung. Nicht weil Kritik an Israel und oder Kritik an der aktuellen israelischen Regierung unter Benjamin Netanjahu verboten wäre, sondern weil der Satz „Israel hat kein Existenzrecht“ längst kein theoretischer Einwand ist, sondern ein Kernnarrativ des Antisemitismus unserer Zeit.
Die "Zionistische Idee", einen Staat im Land der Väter und Vorfahren zu gründen, begann mit der Initiative des ungarischen Juden Theodor Herzls im Jahre 1897 in Wien, wo der erste Kongress zur Gründung eines "Staates Israel" stattfand. Ein Jahr zuvor hatte er das Buch "Der Judenstaat" veröffentlicht.
Herzl war der Ăśberzeugung, dass Juden (Semiten) eine Nation bilden sollten, und dass aufgrund des damals schon vorherrschenden Antisemitismus und gesetzlicher Diskriminierung und gescheiterter Aufnahme von Juden in die Gesellschaft, sowohl in Europa als auch in Deutschland, zum Schutz der Juden unbedingt ein jĂĽdischer Staat gegrĂĽndet werden mĂĽsse.
Das geschah leider erst 52 Jahre später und damit leider und zum Leidwesen der europäischen und deutschen Juden auch 15 Jahre dazu auch zu spät, weil Großbritannien, welches damals das "Land der jüdischen Vorfahren" beherrschte (als Mandatsträger durch den Völkerbund bestimmt), es nicht für die Verfolgten vor dem Jahr 1933 freigegeben hatte. Obwohl dem "United Kingdom" der antisemitische Inhalt von "Mein Kampf" gut bekannt gewesen war.
Der anschließende Holocaust, die vollkommene Verbrennung, und die Shoah, das große Unheil, durch die deutsche NS-Diktatur und durch unterstützende und das mitlaufende und/oder schweigende deutsche Volk, unterstrichen die dringende Notwendigkeit einer sicheren "Heimstätte" für die Juden - gerade aus Deutschland.
Dennoch sind einige Juden nach Ende des Zweiten Weltkrieges trotzdem im Land der Täter geblieben, respektive sind einige aus der Immigration trotzdem in die BRD zurückgekehrt. Viele ihrer Angehörigen und viele ihrer Freunde aber konnten es nicht. Sie wanderten in den dann im Mai 1948 gegründeten Staat Israel aus, oder blieben in den USA oder anderen Fluchtländern.
Rechtsgrundlage der Staatsgründung Israels durch die Israelische Unabhängigkeitserklärung von 1948 waren das Völkerbundmandat für Palästina von 1920 und der UN-Teilungsplan für Palästina von 1947. Die Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates von 1967 bestätigte Israels Recht, in sicheren, auszuhandelnden Grenzen zu leben. Einige arabische Staaten stimmten der Resolution zu und erkannten Israels Existenzrecht damit an.
Wenn nun ein oberstes deutsches Gericht den "Pro-Palestine" - und damit unterschwellig auch der AfD und den Rechtsnationalen und Antisemiten über sie hinaus zugesteht, dem existierenden Staat Israel (grundsätzlich? und in den aktuell bestehenden Grenzen) eben dieses Recht auf Existenz in den von der UN bestätigen Grenzen zu negieren, in Abrede zu stellen und als nicht gültig zu erklären, bedeutet dies in der Tat und implizit und nach logischem Denken, die Zustimmung zu dem palästinensischen Kampfruf "From the river to the sea", den das OVG aber als rechtwidrig deklariert hat. Ein eklatanter Widerspruch und wo mögliche Unfähigkeit, weiter zu denken.
Man/frau darf gespannt sein, inwiefern nun die linke Szene dieses juristisch abgesicherte Narrativ übernimmt - und wie zum Beispiel die hiesige "Pro-Palästinensische Szene" damit umgeht. Denn die hat mir gegenüber Folgendes verbrieft betont: "Wir bekennen uns voll und ganz zu den Menschenrechten und dem Völkerrecht, das auch Israel ein Existenzrecht einräumt." - Wobei das Wort "einräumt" sehr nach einer jovialen Wohltätigkeit als nach einem "Recht auf" klingt, oder?
Was sagen eigentlich die Politiker/innen aus Berlin aus Stuttgart, aus dem Ravensburger Kreistag und dem Gemeinderat dazu. Schweigen? Klare Stellungnahme? Neutralität? Mal sehen ...
Hamas provoziert, Israel antwortet in Abstimmung mit den USA - Hisbollah baut Raketenstellungen im SĂĽdlibanon aus ...
Während Hisbollah im Libanon weiter operiert, greift die Hamas in Gaza gezielt die rote Linie an. Israels Antwort fällt deutlich aus – und ist klar mit Washington abgestimmt.
Israel hat am Samstag sowohl im Libanon als auch im Gazastreifen mehrere präzise Luftschläge ausgeführt. Was im Nachrichtenticker wie zwei getrennte Ereignisse aussieht, ist in Wahrheit Teil desselben Musters: Terrororganisationen testen bewusst die Grenzen – und Israel reagiert genau dort, wo Angriffe vorbereitet oder durchgeführt wurden.
Im Süden des Libanon bombardierte die israelische Luftwaffe mehrere Raketenstellungen und militärische Anlagen der Hisbollah. Ziel waren nach israelischen Angaben Abschussrampen, Waffenlager und aktive Terrorzellen, die sich zuletzt weiter nördlich verlagert hatten, um sich dem direkten Zugriff zu entziehen. Auch in der Bekaa-Ebene wurden Stellungen getroffen, die als logistisches Rückgrat der Hisbollah gelten.
Gleichzeitig meldete Gaza innerhalb kurzer Zeit drei israelische Angriffe. Alle drei stehen laut Sicherheitskreisen im unmittelbaren Zusammenhang mit wiederholten Versuchen der Hamas, die Linien der Feuerpause auszunutzen. In Zentrums-Gaza, im Bereich Zeitun, traf Israel ein mehrstöckiges Gebäude, in dem sich laut israelischen Angaben ein führender Kopf im Versorgungsnetzwerk der Hamas-Militärproduktion befand. Dieser Angriff war zuvor mit den USA abgestimmt.
Präzise Schläge nach klaren Warnungen
Im Lager Nuseirat wurde ein weiterer Einsatz gemeldet, nahe dem Al-Auda-Krankenhaus. Auch in Deir al-Balah traf die Luftwaffe ein Gebäude, von dem aus operative Aktivitäten ausgegangen sein sollen. Zwei Personen kamen nach palästinensischen Angaben ums Leben. Aus israelischer Sicht war die Operation eine direkte Antwort auf Schüsse auf Soldaten, die am Samstag mehrfach versuchten, die kontrollierte Zone zu überschreiten.
Sicherheitsquellen bestätigten parallel, dass es sich bei dem Ziel in Zeitun um einen hochrangigen Verantwortlichen in der militärischen Produktionsstruktur der Hamas handelte. Der gezielte Schlag sei notwendig gewesen, nachdem es am Vormittag zu Beschuss auf israelische Kräfte gekommen war. Die Abstimmung mit Washington unterstreicht, wie sensibel jede Operation im derzeitigen Waffenstillstandsrahmen bewertet werden muss – und wie klar die USA erkennen, dass Israel auf unmittelbare Bedrohungen antworten muss.
Parallelfront im Norden: Hisbollah setzt auf „stille“ Eskalation
Während in Gaza die Hamas versucht, operative Räume unter dem Deckmantel der Feuerpause zu reaktivieren, nutzt Hisbollah im Libanon die Zeit, um Raketenstellungen weiter auszubauen. Israel identifizierte in den vergangenen Tagen mehrere vorbereitete Launch-Sites, die klar darauf hindeuteten, dass der Terrorverband einen Moment der Schwäche Israels abwarten will. Die Angriffe am Samstag richteten sich daher gegen Ziele, die nicht nur taktische Bedeutung hatten, sondern auch verhindern sollen, dass Hisbollah seine Reichweite Richtung israelisches Territorium erneut erweitert.
Auch im Nordsektor hatten Terrorzellen versucht, sich dem israelischen Radar zu entziehen und sich tiefer in zivile Infrastruktur zu verlagern. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen gehört genau diese Verschiebung – raus aus den exponierten Dörfern, rein in dicht bebaute Zonen – zu den Methoden, mit denen Hisbollah versucht, ein neues Gefechtsumfeld zu schaffen, ohne selbst als Aggressor aufzutreten.
Israel reagierte mit einer Kombination aus Echtzeit-Aufklärung und Luftschlägen. Die Operationen zielten auf Raketenlager, Kommandoeinrichtungen und Stellungen, die aus israelischer Sicht zur nächsten Angriffswelle vorbereitet wurden.
Am Abend wurde deutlich: Beide Fronten erfordern gleichzeitig Klarheit und Präzision. Israel muss auf Provokationen reagieren, ohne die bestehende Feuerpause unnötig zu gefährden. Die Terrororganisationen wiederum nutzen jeden Spielraum, jede Lücke, jede Minute, in der der internationale Fokus ein wenig nachlässt.
Der Samstag hat gezeigt, dass Ruhe in der Region weiterhin ein brüchiger Zustand bleibt – einer, der sich jederzeit in neue Gewalt verwandeln kann, wenn Israel nicht entschlossen bleibt und die Verantwortung wahrnimmt, die eigene Bevölkerung zu schützen.
>>> Welche Parolen der "Pro-Palestine-Bewegung" gerichtlich erlaubt und welche verboten sind ... Folgenschwerer Beschluss aus dem "Land der Täter" ...
Düsseldorf. Die Polizei und das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hatten das Leugnen des Existenzrechts Israels zunächst untersagt – das Oberverwaltungsgericht entschied nun anders. Einige bestimmte Parolen aber bleiben verboten.
- Was die israelische Presse dazu meint, siehe weiter unten.
Einer angekĂĽndigten Demonstration darf nicht generell verboten werden, Israel das Existenzrecht abzusprechen. Diese Entscheidung hat das Oberverwaltungsgericht getroffen.
Zuvor waren den Anmeldern einer pro-palästinensischen Demonstration entsprechende Äußerungen vom Düsseldorfer Polizeipräsidium verboten worden. Eine Beschwerde der Demo-Anmelder beim Düsseldorfer Verwaltungsgericht wurde abgelehnt. Die Polizei hatte zudem verfügt, dass die im Versammlungsmotto genannten Parolen 1) „From the river to the sea“, 2)„There is only one state – 3) Palestine `48“ und „Yalla, yalla, Intifada“ nur einmal zu Beginn der Versammlung verlesen werden dürften und danach verboten seien.
Das teilweise Verbot zumindest zweier Parolen bestätigte nun das Oberverwaltungsgericht. Zur Begründung heißt es in einer Mitteilung des Gerichts, das Existenzrechts Israels in Abrede zu stellen, verwirkliche für sich genommen keinen Straftatbestand. „Vielmehr unterfallen eine kritische Auseinandersetzung mit der Staatsgründung Israels und die Forderung nach einer friedlich zu vollziehenden Veränderung bestehender Verhältnisse grundsätzlich dem Schutz der Meinungsfreiheit.“ ...
Das Verbot der Verwendung der „Palestine’48“-Parole sei gleichermaßen rechtswidrig, weil insbesondere kein konkreter Bezug zur in Deutschland als Terrororganisation verbotenen Hamas zu erkennen sei. Anders, urteilt das Gericht weiter, sehe es bei der „Intifada“-Parole aus. „Diese Äußerung kann vor dem Hintergrund des anhaltenden Gaza-Konflikts nicht als bloße Aufforderung zu friedlichem Protest verstanden werden, sondern stellt sich aus Sicht eines unbefangenen Beobachters als Sympathiebekundung für die durch radikale Palästinenser verübten Gewalttaten gegen israelische Zivilisten und Mitglieder der IDF während der ersten und zweiten Intifada dar“, heißt es in der Begründung wörtlich.
Ob die Verwendung der „From the river to the sea“-Parole strafbar ist, weil es sich dabei um ein Kennzeichen der Hamas handelt, sei im Eilverfahren nicht abschließend zu klären. „Hier allerdings überwiegt das öffentliche Interesse an einem Verbot dieser Parole“, schreibt das Oberverwaltungsgericht dazu. Denn auch ohne deren fortgesetzte Verwendung sei das Anliegen der Versammlung ausreichend öffentlich kommunizierbar.
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Was die israelische Presse dazu meint:
Ein deutsches Gericht erklärt die Leugnung des Existenzrechts Israels für zulässig – ausgerechnet in einem Land, das sich seiner historischen Verantwortung rühmt. Der Entscheid trifft jüdisches Leben mitten ins Mark und sendet Signale, die weit über Düsseldorf hinausreichen.
Es ist ein Urteil, das weit über die juristische Ebene hinausreicht. Als das Oberverwaltungsgericht Münster entschied, die Leugnung des Existenzrechts Israels sei von der Meinungsfreiheit gedeckt, war sofort spürbar, dass es nicht um eine abstrakte Rechtsfrage geht. In Düsseldorf sollte eine propalästinensische Demonstration stattfinden, mehr als 5.000 Teilnehmer waren angekündigt. Die Polizei hatte klare Grenzen gezogen: Wer das Existenzrecht des jüdischen Staates in Frage stellt, überschreitet eine rote Linie, die nicht nur politische, sondern gesellschaftliche Verantwortung berührt.
Doch das Gericht sah das anders. Die Richter erklärten, die Leugnung des Existenzrechts Israels sei für sich genommen kein Straftatbestand. Damit öffneten sie den Raum für eine Form der Auseinandersetzung, die in Deutschland – historisch, moralisch und inhaltlich – niemals eine neutrale Frage ist. Für jüdische Gemeinden im Land bedeutet die Entscheidung eine erneute Verunsicherung: Nicht weil Kritik an Israel verboten wäre, sondern weil der Satz „Israel hat kein Existenzrecht“ längst kein theoretischer Einwand ist, sondern ein Kernnarrativ des Antisemitismus unserer Zeit.
Während das Gericht die Formulierung als zulässige Meinungsäußerung wertete, bleibt die Realität auf deutschen Straßen eine andere. Wer Israels Existenzrecht leugnet, bewegt sich im selben semantischen Feld, in dem haßerfüllte Parolen laut werden, in dem Feuerwerkskörper auf Polizeikräfte geworfen werden und in dem offene Feindschaft gegen Juden regelmäßig hinter politischen Floskeln versteckt wird. Die Entscheidung aus Münster verschiebt die Grenzlinie, die dieses Land seit Jahrzehnten als Lehre aus der eigenen Geschichte bewahren wollte.
Dass das OVG zugleich bestätigte, dass Parolen wie „Yalla, yalla, Intifada“ und „From the river to the sea“ verboten bleiben – weil sie Gewalt verherrlichen bzw. mit einer Terrororganisation verbunden sind – ändert am Kern des Problems wenig. Der Slogan „There is only one state – Palestine 48“, der ebenfalls eine Auslöschung Israels impliziert, wurde dagegen wieder erlaubt. Eine schwer nachvollziehbare Unterscheidung, die bei vielen Beobachtern den Eindruck hinterlässt, dass juristische Auslegungen und politische Realität auseinanderdriften.
In den jüdischen Gemeinden sorgt genau dieser Punkt für die größte Sorge: Nicht, dass Gerichte Meinungsfreiheit hochhalten – sondern dass sie dabei übersehen, welche Wirkung ihre Entscheidungen auf ein ohnehin verunsichertes Minderheitenleben haben. Während antisemitische Straftaten in Deutschland seit dem 7. Oktober einen historischen Höchststand erreicht haben, wirkt das Urteil wie ein Signal, dass die verbale Delegitimierung Israels als Teil des Meinungsspektrums betrachtet wird. Genau dieser Punkt nährt den Eindruck, dass sich die gesellschaftlichen Dämme langsam verschieben.
Für Israel stößt das Urteil auf Unverständnis. Aus Sicht eines Landes, dessen Bevölkerung seit über einem Jahr unter Beschuss von Hamas, Hisbollah und weiteren vom Iran gesteuerten Gruppen steht, ist die Idee, ob sein Existenzrecht überhaupt diskutabel sei, bizarr. Für Israelis ist dieses Recht kein philosophischer Gegenstand – es ist die Grundlage dafür, dass jüdisches Leben nach der Schoah überhaupt eine Zukunft bekam. Dass nun ausgerechnet ein deutsches Gericht diese Frage als legitimes Diskussionsobjekt behandelt, wird im israelischen Diskurs aufmerksam registriert.
Die Entscheidung des OVG Münster ist nicht nur ein juristischer Wendepunkt. Sie ist ein gesellschaftliches Symptom. Deutschland ringt mit der Frage, wie die Balance zwischen Meinungsfreiheit und Schutz vor antisemitischer Hetze aussehen soll – und wie man Antisemitismus erkennt, der sich hinter politischen Slogans verbirgt. Dieses Urteil wirft nicht nur rechtliche, sondern moralische Fragen auf: Was bedeutet Verantwortung im Jahr 2025? Welche Signale sendet ein Staat, der Israel als Verbündeten betrachtet, aber zentrale Angriffe auf dessen Existenz als zulässige Meinungsäußerung wertet? Und wie sollen sich Juden in Deutschland fühlen, wenn der Staat die direkte verbale Delegitimierung ihres einzigen Schutzraums als unproblematisch einstuft?
Die Antwort auf diese Fragen wird die deutsche Öffentlichkeit in den nächsten Wochen beschäftigen. Klar ist: Dieses Urteil endet nicht an den Grenzen Westfalens. Es wird mitgetragen auf die Straßen, auf denen jüdische Bürgerinnen und Bürger längst wieder Anfeindungen erleben – und es wird in Israel genau gelesen, wo jedes Zeichen aus Deutschland noch immer besonderes Gewicht hat.
Terrorstadt unter Wohnhäusern, Schulen und engen Gassen: Das weit verzweigtes Tunnelsystem des Hamas unter dem "Schutzschild Zivilbevölkerung" ...
Unter Wohnhäusern, Schulen und engen Gassen: Die IDF enthüllt ein weit verzweigtes Tunnelsystem, das Hamas jahrelang für Waffen, Kommandozentralen und Angriffe missbrauchte – im Herzen eines dicht bewohnten Stadtviertels.
Die enttarnte Unterwelt von Beit Hanun zeigt in erschütternder Klarheit, wie tief sich Hamas in die zivile Struktur des Gazastreifens eingegraben hat. Die heute von der israelischen Armee veröffentlichten Erkenntnisse zeichnen das Bild einer regelrechten Terrorstadt unter der Erde – aufgebaut unter Familienwohnungen, Klassenzimmern und lebensnahen Orten, die eigentlich Sicherheit bieten sollten. Es ist ein Geflecht aus Tunneln, Kammern und Waffenlagern, das nicht nur die Kriegswirklichkeit der letzten Jahre prägt, sondern auch die Illusion widerlegt, Hamas hätte je Rücksicht auf die eigene Bevölkerung genommen.
Nach Angaben der IDF war Beit Hanun im Norden des Gazastreifens ein zentrales Machtzentrum des Terrorapparates. Tausende Gebäude dienten über Jahre hinweg als Waffenlager, Abschusspositionen oder Stützpunkte für Kommandeure. Einzelne Erkenntnisse wiegen besonders schwer: In einer städtischen Grundschule operierten bewaffnete Hamas-Zellen direkt aus den Räumen heraus. Unter dem Schulhof lag ein getarnter Einstieg, der in das mehrstöckige Tunnelsystem führte – eine Infrastruktur, deren Größe nur durch die jahrelange Nutzung ziviler Schutzschilde möglich war.
Die Stadt selbst existiert heute nur noch als Ruinenfeld. Von den erbitterten Kämpfen der vergangenen Jahre ist kaum ein Gebäude unbeschädigt geblieben. Bereits im Sommer 2025 hatten sich die letzten Reste der Hamas-Einheiten in diesem Gebiet ergeben oder waren gefallen. Doch erst jetzt dokumentiert die Armee vollständig, was unter den Trümmern verborgen lag: eine militärische Anlage, die als Schattenstadt unter Gaza operierte und in der Vorbereitung wie in Durchführung von Angriffen eine zentrale Rolle spielte.
Soldaten einer Reserveeinheit der nördlichen Gaza-Brigade führten die Aufklärung vor Ort durch – unterstützt von der strategischen Position „Israela“, einer erhöhten Militärstellung mit Blick auf Beit Hanun, Beit Lahia und Teile von Gaza-Stadt. Von dort aus wurde die Tunnelarchitektur im Verbund mit bodengebundenen Einheiten kartiert, gesichert und in Teilen zerstört. Die Stellungen sollen zugleich verhindern, dass Terroristen erneut versuchen, die Grenze zu durchbrechen oder ihre Tunnelnetzwerke weiter auszubauen.
Die IDF-Analyse zeigt eine bittere Konsequenz: Die Terrororganisation hat den Alltag von Zivilisten systematisch zur Tarnung genutzt, ausgerechnet dort, wo Kinder zur Schule gingen, wo Familien lebten und Händler ihre Läden öffneten. Waffen und Sprengsätze lagen in Privathäusern, und die Tunnel verliefen unter Straßen, Märkten und Hinterhöfen. Der militärische Vorteil war für Hamas offenbar mehr wert als jedes Menschenleben im eigenen Umfeld.
Warum die Armee die vollständige Dokumentation erst jetzt veröffentlicht, ist offen. Möglicherweise geht es darum, internationalen Druck aufrechtzuerhalten, bevor über eine langfristige Zukunft des Gazastreifens diskutiert wird – insbesondere mit Blick auf die Frage der Entmilitarisierung. Denn je deutlicher sichtbar wird, wie tief Hamas ihre Strukturen in zivile Räume einbettete, desto weniger tragfähig erscheinen internationale Forderungen nach einer Rückkehr zu früheren Zuständen.
Die Enthüllungen aus Beit Hanun sind damit mehr als ein militärischer Bericht: Sie sind ein Blick auf die Architektur einer Terrorherrschaft, die unter den Augen der Welt entstand, jahrelang ignoriert wurde und nun sichtbar macht, warum Israel darauf besteht, solche Bedrohungen dauerhaft auszuschalten.
Hamas-Terror im Süden des Libanon - Ausbildungsstätte für Vernichtung, statt "harmloser Sportplatz" ...
Nach einem präzisen Luftschlag auf ein Hamas-Ausbildungsgelände im Flüchtlingslager Ain al-Hilweh (im Süden des Libanon) versucht die Terrororganisation, die Realität zu verwischen. Neue Dokumente zeigen, wie gezielt das Gelände zur Rekrutierung genutzt wurde.
Der nächtliche Angriff der israelischen Luftwaffe auf ein Objekt im palästinensischen Flüchtlingslager Ain al-Hilweh hat nicht nur militärische, sondern auch politische Bedeutung. Während Israel betont, dass es sich um einen Stützpunkt der Hamas handelte, der für Training und Rekrutierung genutzt wurde, reagierte die Terrororganisation sofort mit einer altbekannten Strategie: vollständige Leugnung, Vermischung von Fakten und gezieltes Verwirrspiel. Das Muster ist vertraut – die Strukturen, die Hamas im Süden des Libanon aufgebaut hat, sollen unsichtbar bleiben, damit Angriffe auf Israel jederzeit aus dem Schatten heraus vorbereitet werden können.
Der arabischsprachige Sprecher der israelischen Armee, Oberst Avichay Adraee, veröffentlichte nicht nur die Erklärung zur Operation, sondern auch eine Einladung der Hamas selbst, die das Nutzungsspektrum des Geländes offenlegt. Darin ruft die Organisation ihre Aktivisten auf, sich an genau diesem Ort zu versammeln, um „in die Reihen der Bewegung einzutreten“. Diese Dokumente untergraben die Version der Hamas, es habe sich um nichts weiter als einen harmlosen Sportplatz gehandelt.
Ein Lager ohne staatliche Kontrolle – und ein idealer Rückzugsraum für Terrorgruppen
Ain al-Hilweh, das größte und dichtest bebaute palästinensische Flüchtlingslager im Libanon, gilt seit Jahren als Ort, in dem staatliche Kontrolle praktisch nicht existiert. Die libanesischen Behörden betreten das Lager kaum, und mit jeder Eskalation wächst das Vakuum, das bewaffnete Gruppen füllen. Für Hamas bildet dieser Raum ein strategisches Umfeld, das nicht nur Schutz bietet, sondern auch operative Vorteile schafft: Rekrutierung, Schulung und Vorbereitung – all das kann abseits staatlicher Aufsicht stattfinden.
Das Lager ist zudem ein Brennpunkt innerer Gewalt. In der Vergangenheit kam es zu schweren Gefechten zwischen Fatah und islamistischen Gruppen. Mordanschläge, Gefechte mit automatischen Waffen und rivalisierende Milizen haben das Gefüge zusätzlich destabilisiert. In diesem Umfeld kann jede Organisation, die über Geld, Waffen und ein klares ideologisches Ziel verfügt, ohne großen Aufwand eine operative Infrastruktur aufbauen.
Hamas nutzt diese Bedingungen seit Jahren. Die Präsenz von Trainingszellen ist kein Geheimnis, doch offiziell wird sie von den Beteiligten bestritten – aus taktischen Gründen und aus Angst vor Konsequenzen für das Lager. Israel hat nun sehr deutlich gemacht, dass diese Strukturen nicht länger akzeptiert werden. Ein „Sportplatz“ wird nicht durch eine Sportbrille zu einem harmlosen Ort, wenn dort unter Ausschluss der Öffentlichkeit neue Mitglieder angeworben und militärisch ausgebildet werden.
Warum Israel handeln musste
Die Erklärung der israelischen Armee ist klar formuliert: Das Ziel sei „Teil eines Plans zur Vorbereitung von Angriffen gegen Israel“ gewesen. Diese Einschätzung deckt sich mit den wiederholten Versuchen der Hamas, neue Fronten zu öffnen, insbesondere über den Libanon. Jede ungestörte operative Basis in unmittelbarer Nähe zur israelischen Nordgrenze erhöht das Risiko für Zivilisten im Norden des Landes.
Israel verfolgt daher eine Linie, die von Präzision und Verantwortung geprägt ist: Man attackiert nicht die politischen Strukturen, sondern konkrete militärische Anlagen der Terrororganisation. Durch die Veröffentlichung der Hamas-Einladung zeigt die Armee zudem, dass sie ihre Schritte mit glaubwürdigen Informationen belegen kann, auch wenn die Gegenpropaganda sofort versucht, die Tatsachen zu verwischen.
Die heftige Leugnung seitens der Hamas zeigt, wie empfindlich die Organisation auf die Zerstörung ihrer Strukturen reagiert. Wenn ein Lager, das als strategischer Rückzugsraum gilt, plötzlich nicht mehr sicher ist, verliert Hamas ein wichtiges Element ihrer Operationsfähigkeit.
Für die Bewohner von Ain al-Hilweh bleibt die Lage schwierig. Die Terrororganisation nutzt ihre Umgebung als Schutzschild – nicht zum ersten Mal. Israel hingegen versucht, die Balance zu halten: Terrorstrukturen ausschalten, ohne die zivile Bevölkerung zu gefährden. Der präzise Schlag bei Sidon folgt genau diesem Muster.
Der tödliche Hass gegen Israel und die Juden wird aus palästinensischen Schulbüchern nicht verschwinden ...
Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA)kündigt erneut an, Hass und Gewalt aus Schulbüchern zu entfernen. Doch Israelische Experten sehen ein Muster: über zwanzig Zusagen, keine einzige erfüllt – stattdessen neue Inhalte, die Antisemitismus und Terror rechtfertigen.
Mahmud Abbas tritt gerne als moderater Staatsmann auf, als jemand, der internationale Erwartungen versteht und ernst nimmt. Als er nun erklärte, eine hochrangige Delegation zu UNESCO zu entsenden, um die palästinensischen Lehrpläne zu „überarbeiten“ und an internationale Standards anzupassen, passte das genau in dieses Bild. Offiziell geht es darum, Schulmaterial von Hass, Gewaltverherrlichung und rassistischer Indoktrination zu befreien – ohne jedoch die „Essenz des palästinensischen Nationalbewusstseins“ aufzugeben.
Doch hinter der diplomatischen Rhetorik steht ein ernüchternder Befund: Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat seit 2018 mehr als zwanzigmal ähnliche Verpflichtungen abgegeben, Abkommen geschlossen, Reformprozesse angekündigt – und in keinem einzigen Fall die versprochenen Änderungen umgesetzt. Dieses wiederkehrende Muster dokumentieren israelische Regierungsstellen, europäische Partner und NGOs seit Jahren.
Marcus Scheff, Geschäftsführer der Bildungsbeobachtungsorganisation IMPACT-se, bringt es nüchtern auf den Punkt: „Wir sind im Jahr 2025 – und wie der jetzige Schritt zur UNESCO klar zeigt, wurde keine einzige Reform tatsächlich durchgeführt.“ Während sich die PA gegenüber UNESCO oder der EU dialogbereit zeigt, betont sie gleichzeitig auf Arabisch, dass keinerlei inhaltliche Änderungen vorgesehen seien. Der doppelte Kommunikationsstil ist kein Zufall, sondern strategisches Kalkül: im Ausland moderat erscheinen, im Inland radikale Positionen festigen.
Dabei geht es längst nicht nur um Formulierungen in Schulbüchern, sondern um ein strukturelles Fundament, das junge Generationen prägt. Der Nahostforscher Arnon Groiss beschrieb die Kernprinzipien des PA-Lehrsystems bereits 2022: Delegitimierung Israels, Dämonisierung von Juden und das konsequente Fehlen jeder Friedensperspektive. Israel komme in den Schulbüchern nicht als real existierender Staat vor, jüdische Geschichte werde systematisch negiert, jüdische Heiligtümer als „erfunden“ bezeichnet. Dazu kommen heroische Darstellungen von „Märtyrern“, bewaffnetem Kampf und religiös begründeter Gewalt.
Diese Inhalte wirken nicht abstrakt. Sie prägen Generationen, die keinerlei Begegnung mit der israelischen Gesellschaft kennen, aber durch Unterricht lernen, dass Israelis illegitime Eindringlinge seien und Gewalt eine gerechtfertigte Antwort. Internationale Förderer – vor allem europäische – haben seit Jahren versucht, diese gefährliche Spirale zu durchbrechen. Doch jedes Reformversprechen der PA endete in kosmetischen Anpassungen oder in Papiererklärungen ohne Umsetzung.
Ein besonders drastisches Beispiel lieferte die PA im Februar dieses Jahres: Nachdem sie der Europäischen Union 2024 zugesichert hatte, neue Schulbücher „vollständig in Übereinstimmung mit den UNESCO-Standards“ zu entwickeln, präsentierte sie stattdessen Materialien, die nachweislich antisemitische Narrative, religiös begründete Gewaltaufrufe und nationalistische Heldenmythen enthielten. IMPACT-se dokumentierte detailliert, wie Gewalt als moralisch geboten dargestellt und Terrorakten ein Platz im pädagogischen Kanon eingeräumt wurde.
Dass Abbas nun erneut eine Delegation nach Paris schickt, zeigt deshalb nicht einen Kurswechsel, sondern die Fortsetzung einer bewährten Taktik: internationale Akteure beruhigen, Ankündigungen produzieren, Zeit gewinnen – und zugleich innenpolitische Strukturen schützen, die auf Feindbildern beruhen. Während UNESCO auf Reformen hofft, sieht Jerusalem genau das, was seit Jahrzehnten geschieht: ein System, das nicht auf Frieden vorbereitet, sondern auf Fortsetzung des Konflikts.
Solange die Lehrpläne der PA die Realität der Region verzerren, Generationen indoktrinieren und jede jüdische Verbindung zum Land leugnen, bleibt jede politische Initiative ein Kartenhaus. Denn Bildung ist nicht Randthema, sondern Fundament. Wer den Konflikt ernsthaft lösen will, muss dort beginnen – nicht mit diplomatischen Phrasen, sondern mit einer ehrlichen Abkehr von Gewaltideologie.
Die Erfahrung zeigt jedoch: Von der aktuellen palästinensischen Führung ist das nicht zu erwarten.
UN-Sonderberichterstatterin Reem Alsalem leugnet sexualisierte Gewalt der Hamas-Männer vom 7. Oktober 2023 ...
Reem Alsalem stellt öffentlich infrage, was internationale Expertenteams längst dokumentiert haben: den systematischen Einsatz sexualisierter Gewalt durch Hamas am 7. Oktober. Ihre Behauptung beschädigt nicht nur die UN – sie verletzt die Opfer ein zweites Mal.
Es ist ein Satz, der schwer erträglich ist. „Keine unabhängige Untersuchung hat ergeben, dass am 7. Oktober Vergewaltigungen stattgefunden haben.“ Mit dieser Behauptung sorgt die UN-Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Reem Alsalem, erneut für Empörung. Nicht, weil es an Informationen mangelt – sondern weil sie sich über die vorliegenden Erkenntnisse hinwegsetzt. Während Expertenteams der Vereinten Nationen, forensische Fachleute und humanitäre Organisationen die Gräueltaten minutiös dokumentiert haben, entscheidet Alsalem, diese Realität öffentlich zu relativieren.
Dass diese Aussage ausgerechnet aus dem Mund einer hochrangigen UN-Beauftragten kommt, macht die Sache so brisant. Denn sie trifft auf einen Moment, in dem viele israelische Opferfamilien längst erkannt haben, wie schwer es ist, Gehör zu finden. Hamas-Terroristen verübten am 7. Oktober sexualisierte Gewalt in einer Brutalität, die kaum zu beschreiben ist. Die meisten Betroffenen erlebten keine Befreiung. Sie wurden ermordet, verstümmelt, verscharrt. Viele Körper kamen erst Wochen später zu den Forensikern – in einem Zustand, der keine Zweifel an den Abläufen ließ.
Ein internationales Team von UN-Expertinnen und -Experten sichtete stundenlange Videoaufnahmen, tausende Fotos und zahlreiche Aussagen von Überlebenden, Ersthelfern und unabhängigen Zeugen. Nach dieser Analyse stellten die Fachleute fest, dass an mehreren Orten zugleich Vergewaltigungen stattgefunden hatten: entlang der Straße 232, im Umfeld des Nova-Festivals, in Kibbutz Re’im. Die Muster waren eindeutig. Die Gewalt folgte einem kalkulierten Vorgehen, das auf Erniedrigung, Einschüchterung und maximale Zerstörung abzielte.
Diese Feststellungen sind das Ergebnis strukturierter Arbeit, nicht politischer Rhetorik. Und doch wählt Alsalem den Weg der Verneinung. Es ist nicht das erste Mal, dass sie den israelischen Kontext ignoriert. Bereits früher hatte sie erklärt, nichts über Raketenangriffe auf israelische Ortschaften zu wissen. Nun behauptet sie, es gebe keine Belege für jene Verbrechen, die längst dokumentiert sind. Ein Vorgehen, das für viele Beobachter wie eine bewusste Verdrehung der Tatsachen wirkt.
Gleichzeitig berief sich Alsalem in der Vergangenheit bei anderen Vorwürfen gegen Israel auf Organisationen, die seit Jahren für politische Aktivismusarbeit bekannt sind – darunter Gruppen, deren Führungspersonen offen anti-israelische Narrative bedienen. Die Bereitschaft, ungesicherte Anschuldigungen gegen Israel aufzunehmen, steht damit in starkem Kontrast zu ihrer Weigerung, bewiesene Verbrechen der Hamas als solche zu benennen.
Dass die Vereinten Nationen inzwischen selbst Konsequenzen gezogen haben, zeigt die Einstufung der Hamas: Die Organisation wurde auf die offizielle Liste der Akteure gesetzt, die in Konflikten sexualisierte Gewalt einsetzen. Diese Einstufung existiert nicht aus politischen Gründen, sondern weil die Belege vorliegen. Dennoch entscheidet sich Alsalem, öffentlich das Gegenteil zu behaupten. Damit unterminiert sie nicht nur das Vertrauen in ihr Amt, sondern beschädigt die Arbeit jener UN-Teams, die Fakten gesammelt haben – und vor allem die Stimmen der Opfer, die posthum nur noch durch diese Berichte sprechen können.
Die Verbrechen des 7. Oktober gehören zu den schwersten Übergriffen, die das Land jemals erlebt hat. Dass eine UN-Beauftragte das Leid der Betroffenen ausblendet, sendet ein verheerendes Signal: Wer nicht in das politische Narrativ passt, dessen Schmerz wird klein geredet. Wer nicht mehr lebt, kann sich nicht wehren.
Die Auseinandersetzung um Alsalems Worte wirft damit eine größere Frage auf: Wessen Realität gilt im internationalen Diskurs? Die sorgfältig dokumentierte oder die politisch erwünschte? Wer Verantwortung trägt, die Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, darf die Opfer nicht auswählen. Und schon gar nicht jene, die aus ideologischen Gründen bequemer erscheinen.
Deutschland bekennt sich klar zu Israel - Waffenembargo aufgehoben ...
Deutschland korrigiert seinen Kurs – und sendet damit ein starkes, dringend nötiges Signal nach Jerusalem. Ab dem 24. November sollen jene Waffenexporte wieder aufgenommen werden, die Berlin im August vorübergehend gestoppt hatte. Aus Sicht Israels ist das mehr als eine rein technische Entscheidung: Es ist ein Bekenntnis dazu, dass Deutschlands historische Verantwortung und strategische Partnerschaft nicht von tagespolitischen Stimmungen aufgeweicht werden dürfen.
Die Bundesregierung begründet die Freigabe mit der Waffenruhe in Gaza und kündigte an, Exporte künftig fallbezogen zu prüfen. Dieser Schritt markiert eine Abkehr von pauschalen Blockaden, die im Sommer als Reaktion auf innenpolitische Proteste und eine zunehmend aggressive antiisraelische Stimmung beschlossen worden waren. In Israel wurde dieser Stopp als besorgniserregendes Symbol gewertet – nicht zuletzt, weil Deutschland nach den USA der wichtigste externe Rüstungspartner ist.
Gerade deshalb besitzt die jetzige Entscheidung Gewicht. Sie zeigt, dass Berlin Israels fundamentales Recht auf Selbstschutz weiterhin anerkennt – und dass es auch unter Druck bereit ist, Verantwortung zu tragen. Denn die Realität bleibt unverändert: Israel wird seit Jahren von iranischen Stellvertretern, Terrororganisationen und ballistischen Bedrohungen umgeben. Ohne verlässliche Partner wäre der Schutz der Zivilbevölkerung deutlich schwerer.
Der Waffenstopp im August betraf vor allem Systeme, die theoretisch auch in Gaza hätten eingesetzt werden können. Komponenten zur nationalen Verteidigung, zur Raketenabwehr und zur Abschreckung gegen Angriffe aus der Region blieben dagegen genehmigungsfähig. Dennoch stand die Frage im Raum: Wird Deutschland – ausgerechnet in einer Zeit zunehmender iranischer Aggression – zum unsicheren Partner? Mit der aktuellen Entscheidung versucht Berlin sichtbar gegenzusteuern.
Zugleich betont die Bundesregierung ihren politischen Rahmen: Unterstützung für eine politische Lösung, Engagement beim Wiederaufbau, aber eben auch ein klares Ja zur Sicherheit Israels. Diese Linie erinnert daran, dass Frieden im Nahen Osten niemals gegen Israel erreicht wird, sondern nur mit seiner garantierten Sicherheit.
In Jerusalem wird die Freigabe als notwendiger Schritt verstanden. Die israelische Sicherheitsarchitektur ist eng mit europäischen und amerikanischen Technologien verflochten; Verzögerungen oder Einschränkungen treffen den Staat nicht nur militärisch, sondern auch symbolisch. Deutschlands Entscheidung zeigt nun, dass ein Verbündeter mit historischer Verantwortung bereit ist, sich nicht von populistischen Kampagnen oder Desinformationswellen treiben zu lassen.
Berlin sendet damit eine Botschaft an die Region: Die Waffenruhe wird unterstützt, der Wiederaufbau wird begleitet – aber Israel bleibt nicht allein. Für ein Land, dessen Existenz seit seiner Gründung angefochten wird, ist das ein Zeichen, das zählt.
Israel und Premier Netanjahu wollen jetzt gegen Siedlergewalt im Westjordanland vorgehen
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat angekündigt, entschlossen gegen Gewalt im besetzten Westjordanland vorzugehen. Sowohl gegen Gewalt gegen israelische Soldaten als auch gegen Palästinenser "werden wir sehr kraftvolle Maßnahmen ergreifen, weil wir eine Nation des Rechts sind", teilte Netanjahus Büro mit. Er sagte, die gewalttätige Minderheit unter den Siedlern stelle nur einen kleinen Teil dar, während die große Mehrheit "gesetzestreu" und dem Staat gegenüber loyal handle. Es war Netanjahus erste öffentliche Äußerung zu den jüngsten Angriffen im Westjordanland, wie die Times of Israel festhielt.
Im Westjordanland leben rund 700.000 israelische Siedler inmitten von drei Millionen Palästinensern. Nach internationalem Recht ist die Besetzung des Gebiets völkerrechtswidrig.
Das UN-Menschenrechtsbüro hatte am Freitag zunehmende Gewalt gegen Palästinenser beklagt. Thameen Al-Kheetan, Sprecher des Büros des Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR), sagte, die Vereinten Nationen hätten im Westjordanland im Oktober mehr als 260 Angriffe von israelischen Siedlern auf Palästinenser und deren Eigentum dokumentiert. Mehr als in jedem einzelnen Monat seit 2006, hieß es.
Der Armee wurde wiederholt vorgeworfen, nicht entschlossen genug gegen die Angreifer vorzugehen. Bislang gibt es kaum Berichte, dass Siedler für ihre Angriffe zur Rechenschaft gezogen wurden. Laut einer Untersuchung der israelischen Menschenrechtsorganisation Yesh Din endeten etwa 94 Prozent der von der israelischen Polizei zwischen 2005 und 2024 aufgenommenen Ermittlungsakten zu Gewalttaten von Siedlern ohne Anklage. In nur drei Prozent der Fälle kam es zu einem Schuldspruch.
Israelische Siedler stecken Moschee in BrandBerichten zufolge soll es kürzlich zu Verhaftungen gekommen sein. So teilte die Polizei der Times of Israel mit, dass sie drei jüdische Siedler festgenommen habe. Diese sollen am Samstag mit provisorischen Waffen ein militärisches Sperrgebiet auf dem Weg zu einem palästinensischen Dorf betreten haben. Auch in der vergangenen Woche kam es zu Anschlägen. Nach palästinensischen Angaben sollen Siedler eine Moschee in Brand gesetzt und rassistische Parolen an die Wände des Gotteshauses gesprüht haben.
Israels Generalstabschef Eyal Zamir verurteilte die jüngsten Übergriffe gegen Palästinenser sowie israelische Soldaten im Westjordanland. Israels Militär werde das Verhalten einer kriminellen Minderheit, die eine gesetzestreue Bevölkerung in Verruf bringe, "nicht tolerieren", sagte er laut Armeeangaben. Auch US-Außenminister Marco Rubio äußerte sich besorgt. Es gebe "Bedenken, dass die Ereignisse im Westjordanland übergreifen und einen Effekt haben könnten, der unsere Bemühungen im Gazastreifen untergraben würde".
Seit dem Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen haben sich die Spannungen zugespitzt. Nach UN-Angaben wurden seitdem im Westjordanland und in Ostjerusalem mehr als 1.000 Palästinenser bei Überfällen von Siedlern oder Einsätzen der israelischen Armee getötet. 59 Israelis seien im gleichen Zeitraum getötet worden.
Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen eigenen Staat mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Sie gehen davon aus, dass das Ziel der Angriffe darin besteht, sie von ihrem Land zu vertreiben. Laut UN-Angaben wurden seit 2023 durch Gewalt von Siedlern oder durch Zwangsbeschränkungen 3.535 Palästinenser vertrieben – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren.
UN-Sicherheitsrat bespricht heute FriedensplanDer UN-Sicherheitsrat berät am heutigen Montag über die Lage im Nahen Osten. Erwartet wird, dass dabei auch eine Resolution der US-Regierung zur Absicherung des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump diskutiert wird. Diese wird unter anderem von Ägypten, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Pakistan, Saudi-Arabien, Jordanien und der Türkei unterstützt. Darin heißt es, der Friedensprozess könne "einen Weg zur palästinensischen Selbstbestimmung und Staatlichkeit" bieten. Zuletzt hatte dieser Punkt in Israel viel Kritik ausgelöst.
"Unsere Ablehnung eines palästinensischen Staates auf irgendeinem Gebiet westlich des (Flusses) Jordan besteht und hat sich kein bisschen geändert", teilte Netanjahu laut Mitteilung seines Büros dazu mit. "Seit Jahrzehnten weise ich solche Versuche zurück, und das tue ich sowohl gegen äußeren Druck als auch gegen Druck von innen. Daher brauche ich keine Beteuerungen, Tweets oder Belehrungen von irgendjemandem." Zuvor hatten rechtsextreme Koalitionspartner ihn aufgefordert, klarzustellen, dass Israel die Gründung eines palästinensischen Staates nicht zulassen werde. Auch Verteidigungsminister Israel Katz sowie Außenminister Gideon Sa'ar bekräftigten mit Blick auf die heutige Sitzung des UN-Sicherheitsrats, dass es keinen palästinensischen Staat geben werde.
Zuletzt hatten sich unter anderem die G7-Länder für die rasche Absicherung des Nahost-Friedensplans für den Gazastreifen durch ein UN-Sicherheitsratsmandat eingesetzt. Dieser sieht in einer zweiten Phase neben der Entwaffnung der Hamas unter anderem auch eine Truppe internationaler Soldaten zur Stabilisierung des Küstengebiets sowie eine Übergangsregierung aus palästinensischen Technokraten vor.
"Auch der Antisemitismus aus arabischem Raum und von links muss endlich offen benannt werden."
Auch der Antisemitismus aus arabischem Raum und von links muss endlich offen benannt werden.
Joachim Gauck
Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat in ungewöhnlich deutlichen Worten gefordert, dass Deutschland den Antisemitismus nicht länger einseitig als Phänomen der extremen Rechten betrachtet.
Im Gespräch mit dem Tagesspiegel kritisierte er die gesellschaftliche und politische Blindstelle gegenüber Judenhass, der aus dem arabischen Raum importiert oder von Teilen der politischen Linken getragen werde. „Wir haben seit Jahrzehnten eingeübte Abwehrreflexe gegenüber Rechts – das ist gut. Aber was lange vernachlässigt wurde, ist die Beschäftigung mit Antisemitismus etwa aus dem arabischen Raum, wo es völlig normal sein kann, mit antisemitischen Vorstellungen aufzuwachsen“, sagte Gauck.
„Wachheit statt Bequemlichkeit“Die Worte des früheren Staatsoberhaupts fallen in eine Zeit, in der antisemitische Übergriffe in Deutschland zunehmen – auf Straßen, an Schulen, in Universitäten und in sozialen Netzwerken. Nach den Terrorangriffen der Hamas am 7. Oktober haben Ermittlungsbehörden eine deutliche Zunahme von Hassdelikten gegen Jüdinnen und Juden festgestellt, viele davon aus islamistisch oder antiisraelisch motivierten Milieus.
Gauck fordert deshalb, endlich ehrlich über diese Form des Antisemitismus zu sprechen: „Manche haben auch Probleme, über linken Antisemitismus in Deutschland zu sprechen“, sagte er. „Egal wo Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit herrühren: Wir brauchen mehr Entschlossenheit beim Schutz der Menschenwürde.“
Damit stellt sich Gauck klar gegen die verbreitete Tendenz, Judenhass nur dann gesellschaftlich wahrzunehmen, wenn er in rechtsextremer Symbolik auftritt. Der Hass auf Israel, die Dämonisierung jüdischer Selbstbestimmung und die Relativierung israelischer Opfer seien, so viele Beobachter, längst Teil eines breiteren kulturellen Problems geworden – eines, das in migrantischen und linksideologischen Milieus ebenso verharmlost wird wie im rechten Spektrum bekämpft.
Das Grundgesetz schützt nicht vor Hass – nur vor WillkürGauck erinnerte daran, dass die Demokratie in Deutschland keine moralische Garantie bietet: „Das Grundgesetz verbietet weder Dummheit noch Niedertracht“, sagte er. Negative Haltungen würden nicht einfach verschwinden – „egal ob sie bodenständig sächsisch oder thüringisch oder arabisch oder türkisch sind“. Damit verweist er auf ein zentrales Spannungsfeld der offenen Gesellschaft: Freiheit erlaubt auch Abgründe, aber sie verlangt Haltung.
Die Lösung sieht Gauck nicht allein in mehr staatlicher Kontrolle oder in neuen Programmen gegen Extremismus, sondern im aktiven Engagement jedes Einzelnen. „Wir müssen uns mit denen auseinandersetzen, die Hass zu einem Teil ihres Lebens gemacht haben“, forderte er. „Wir sind ein Bürgerstaat, nicht nur ein Institutionenstaat.“
Eine verdrängte DebatteSeit Jahren warnen jüdische Organisationen in Deutschland davor, dass der importierte und der linke Antisemitismus in Politik und Medien oft beschönigt werden. Besonders nach Demonstrationen, bei denen antisemitische Parolen offen gerufen werden, während linke Gruppierungen von „israelischer Apartheid“ sprechen, wird deutlich, wie sehr sich der Diskurs verschoben hat. Viele Politiker meiden klare Worte, um keine Konflikte mit arabischen Wählergruppen oder mit antizionistischen Aktivisten zu riskieren.
Gaucks Mahnung trifft deshalb einen wunden Punkt. Der ehemalige Bundespräsident spricht aus, was viele Jüdinnen und Juden seit Jahren erleben: dass antisemitische Weltbilder nicht nur auf Neonazis beschränkt sind, sondern tief in kulturelle und politische Milieus hineinreichen, die sich selbst für aufgeklärt halten.
Mit seiner Forderung nach „mehr Wachheit“ erinnert Gauck an den Ursprung des demokratischen Selbstverständnisses der Bundesrepublik – an die moralische Verantwortung, die sich aus der Shoah ergibt. Diese Verantwortung endet nicht bei der Bekämpfung des Antisemitismus von rechts, sondern umfasst auch jene Formen, die sich hinter dem Deckmantel des Antikolonialismus, des Antizionismus oder religiöser Identität verstecken.
Wie die Hamas aus Hilfsgütern ein Geschäft macht: Zelte zu Wucherpreisen im überfluteten Gaza
Sonntag, 16 November 2025
Während Familien im Regen frieren, verlangen Händler im Auftrag von Hamas dreistellige Dollarbeträge für Zelte, die eigentlich gespendet wurden. Das humanitäre Chaos wird zur Einnahmequelle – auf Kosten derer, die keinen Schutz haben.
Der Winter hat die Küstenregion früh getroffen. Regen dringt durch beschädigte Planen, Kinder stehen in knöcheltiefem Wasser, und ganze Familien versuchen, durchnässte Stoffbahnen mit Klebeband und alten Brettern zu stabilisieren. Doch mitten in dieser Not offenbart sich ein Missstand, der viel tiefer reicht als eine überschwemmte Landschaft: Zelte aus internationalen Hilfslieferungen werden in der Region zu einem lukrativen Handelsgut – und Hamas spielt dabei eine zentrale Rolle.
Die provisorischen Unterkünfte, die Katar und weitere Staaten für die Zivilbevölkerung bereitgestellt haben, erreichen die Bedürftigen oft überhaupt nicht. Stattdessen tauchen sie auf lokalen Märkten auf, wo sie für Summen zwischen 900 und 1.000 Dollar angeboten werden. In Europa entspräche das einem Betrag zwischen 800 und 950 Euro – eine unerschwingliche Summe in einer Region, in der viele Menschen seit Monaten ohne Einkommen leben und selbst alltägliche Versorgung kaum gesichert ist.
Zelte, die als direkte Hilfe für Familien gedacht waren, werden zur Handelsware. Wer nicht kaufen kann, muss weiter unter zerrissenen Stoffplanen schlafen, die keinen Regen abhalten und schon beim ersten Windstoß kollabieren. Was als humanitäre Unterstützung gedacht war, wird zu einem Werkzeug, um Geld zu verdienen – mitten in einer humanitären Krise.
Ein System, das Not zu Profit macht
Bewohner berichten übereinstimmend, dass der Zugang zu Hilfsgütern seit Jahren von lokalen Strukturen kontrolliert wird, die Hamas nahestehen. Neue Zelte kommen nicht in die Lager, sondern zuerst in die Hände von Vermittlern, die einen Teil der Einnahmen abgeben müssen. Dieses Modell ist bekannt: Hilfsgüter einnehmen, sortieren, verteilen – und einen Teil gezielt in den privaten Verkauf überführen.
Dadurch entsteht ein doppelter Schaden. Einerseits geht dringend benötigte Hilfe verloren, andererseits dient die künstliche Verknappung als Argument, um international mehr Unterstützung einzufordern. Ausgerechnet jene Organisation, die an der Versorgung spart, tritt dann öffentlich als Stimme der „humanitären Misere“ auf.
Während Kinder im Regen stehen, verschiebt sich die Verantwortung in den Erklärungen der Führung sofort nach außen. Israel werde für die Not verantwortlich gemacht, obwohl die entscheidenden Hilfsgüter längst verfügbar wären – wenn sie weitergegeben würden. Der Verkauf dieser Güter schafft nicht nur materiellen Mangel, sondern untergräbt jeden Versuch, die Lage der Bevölkerung stabil zu halten.
Stimmen aus der Region: Wut ĂĽber die eigene FĂĽhrung
Trotz der Risiken melden sich Menschen aus der Küstenregion offen zu Wort. Eine Frau beschreibt die Situation so: „Wir ertrinken im Regen, aber sie feilschen um jeden Dollar. Alles wird verkauft.“
Ein anderer Bewohner sagt, die Führung habe aus den Zelten „eine Ware gemacht, als wären sie Luxusgüter“. Für ihn sei das ein Muster, das sich seit Jahren wiederholt: Hilfe komme nur dann an, wenn jemand daran verdiene.
Journalisten aus der Region berichten, dass hochwertige, wetterfeste Hilfszelte im Handel auftauchen, während in den Lagern vor allem alte Stoffbahnen stehen, die weder gegen Sturm noch gegen Kälte schützen. Die Diskrepanz zwischen dem, was geliefert wird, und dem, was die Menschen tatsächlich bekommen, ist offensichtlich – und sie ist kein Zufall.
Die Kampagne neben dem Geschäft
Parallel dazu läuft eine internationale Kampagne, die Bilder von Überschwemmungen, zusammengebrochenen Zelten und durchnässten Familien verbreitet. Hamas nutzt diese Aufnahmen, um politischen Druck aufzubauen. Der Sturm wird so zur Bühne, auf der Leid verstärkt dargestellt, zugespitzt oder umgedeutet wird – während die eigentlichen Probleme vor Ort verschwiegen bleiben.
Denn nicht der Regen ist das Kernproblem. Sondern die Tatsache, dass vorhandene Hilfsgüter nicht dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Das Leiden der Bevölkerung wird doppelt missbraucht: erst wirtschaftlich, durch den Verkauf von Spenden; dann politisch, durch Kampagnen, die auf internationalen Mitleidsreflex setzen.
Für die Menschen in der Region bleibt ein bitterer Befund: Wer Schutz braucht, bekommt ihn nur gegen Geld. Und wer kein Geld hat, bleibt zurück – im Schlamm, im Regen, und in einem System, das die Not der Schwächsten zum Geschäftsmodell gemacht hat.
Gefährlicher Angriff in Neukölln: Wenn ein Schulleiter zur Zielscheibe (linker + islamischer) extremistischer Netzwerke wird ...
haOlam
Ein Mann, der Jugendlichen Freiheit, Bildung und kritisches Denken vermitteln will, wird am helllichten Tag am Bahnhof Rathaus Neukölln attackiert. Der Vorfall zeigt, wie tief extremistischer Druck in Berliner Bezirken wirkt – und wie einsam jene stehen, die sich klar gegen islamistische Ideologien, gegen die Hamas und für arabisch-israelischen Dialog einsetzen.
Der Angriff auf Hudhaifa Al-Mashhadani ist keine isolierte Gewalttat. Er ist das Ergebnis eines Klimas, in dem Hass gegen demokratische Stimmen systematisch geschürt wird und Brückenbauer zu Feinden erklärt werden.
Der Leiter der deutsch-arabischen Ibn-Khaldun-Schule, ein langjähriger Kritiker islamistischer Netzwerke, berichtete, wie ihn am Freitagvormittag ein Unbekannter von hinten mehrfach hart stieß – genau in dem Moment, als die U-Bahn einfuhr. Ein einziger verlorener Schritt, und der Pädagoge, der seit Monaten Drohungen erhält, hätte unter dem Zug liegen können. Der Angreifer soll ihm anschließend sogar den Tod angedroht haben.
Die Beschreibung des Täters, die die Schule veröffentlichte, lässt wenig Zweifel an einem politischen Hintergrund: europäischer Typ, schwarzer Mantel, schwarze Haare, rote palästinensische Kufiya. Genau jene Kombination, die in Berlin seit Oktober 2023 immer wieder bei extremistischen Demonstranten auftaucht, die offen Sympathien für die Hamas zeigen. Dass der Staatsschutz übernommen hat, ist deshalb nicht überraschend.
Zwischen Angst und Verantwortung
Der Schulleiter steht seit dem Terrorangriff der Hamas im Oktober 2023 unter massivem Druck. Bedrohungen gegen ihn, seine Schule und sein Umfeld gehören mittlerweile zum Alltag. Viele dieser Angriffe kommen aus Kreisen, die jede Form des Dialogs zwischen Arabern und Israelis als Verrat deuten. Die Gewaltbereitschaft dieser Milieus hat sich in Neukölln in den vergangenen zwei Jahren spürbar radikalisiert.
Dass die Ibn-Khaldun-Schule gerade wegen ihres säkularen Konzepts und ihres Engagements gegen Islamismus unter Polizeischutz steht, sagt viel über die Realität im Bezirk aus. Mädchen berichteten nach ihrem Wechsel an die Schule von strengem Kopftuchzwang in Moscheegemeinden, während Al-Mashhadani öffentlich Extremismus anprangert. Seine klare Haltung hat ihn sichtbar gemacht – und verwundbar.
Politik reagiert – aber reicht das?
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner verurteilte die Attacke scharf. Er sprach von einer feigen Tat und stellte klar, dass Berlin den Menschen gehöre, die Brücken bauen. Worte, die in der gegenwärtigen Lage richtig klingen, aber allein kaum ausreichen. Denn der Angriff zeigt, wie selbstverständlich extremistisches Gedankengut inzwischen im Alltag auftaucht – auch dort, wo Kinder lernen sollen, ohne Angst zu leben.
Auch die Kurdische Gemeinde Deutschland stellte sich demonstrativ an die Seite des Schulleiters. Sie tat, was zu viele politische Kräfte scheuen: Sie nannte den Angriff ein Attentat gegen die freiheitliche Grundordnung und machte deutlich, dass islamistische Netzwerke gezielt demokratische Stimmen einzuschüchtern versuchen.
Die Lage in Neukölln ist seit längerem angespannt. Bezirksbürgermeister Martin Hikel, selbst oft Ziel islamistischer und clanbezogener Anfeindungen, tritt 2026 nicht mehr an. In Teilen der SPD stieß seine klare Linie gegen extremistische Strukturen auf Widerstand. Al-Mashhadani kritisierte diese Entwicklung deutlich. Dass er damit erneut ins Fadenkreuz bestimmter Gruppen geraten ist, überrascht niemanden in der Stadt, die den Konflikt zwischen Demokraten und Radikalen längst im Alltag spürt.
Eine Schule als Schutzwall gegen Extremismus
Die Ibn-Khaldun-Schule ist seit ihrer Gründung 1974 eine seltene Ausnahme im Berliner Süden. Sie bietet säkularen Unterricht und schafft Räume, in denen arabischstämmige Jugendliche frei lernen können – ohne ideologische Bevormundung. Dass diese Einrichtung unter Polizeischutz steht, ist ein bedrückender Hinweis darauf, wie weit sich extremistische Milieus in manchen Stadtteilen einnisten konnten.
Ihr Leiter kämpft nicht nur gegen konkrete Bedrohungen, sondern auch gegen eine Atmosphäre, die ausgerechnet in Deutschland Menschen gefährlich macht, die sich gegen Terror und für Dialog einsetzen.
Dass der Täter offenbar erkannt hat, wen er attackiert, zeigt, wie persönlich dieser Hass geworden ist. Hier geht es nicht um Zufall, nicht um spontane Gewalt, sondern um gezielte Einschüchterung.
Die entscheidende Frage ist deshalb nicht, wer den Schulleiter an jenem Freitag gestoßen hat. Die entscheidende Frage lautet: Wie viele Menschen dieses Angreifers Weltbild teilen – und wie viele bereit sind, aus Ideologie heraus Gewalt auszuüben?
Der Vorfall offenbart eine gefährliche Realität. Es gibt in Berlin Menschen, denen zu viel daran liegt, Brücken abzureißen. Menschen, die den Einfluss extremistischer Gruppen stärken wollen, indem sie jene angreifen, die jungen Menschen Freiheit, Bildung und Unabhängigkeit vermitteln.
Wenn ein Mann, der für Aufklärung, Dialog und Schutz vor Radikalisierung steht, am helllichten Tag beinahe getötet wird, darf niemand mehr so tun, als sei das ein Randphänomen. Es ist ein Angriff auf die offene Gesellschaft.
„Der Tag, der niemals hätte passieren dürfen“ – Israels Armee legt schonungslosen Bericht zu den Versäumnissen vom 7. Oktober vor
haOlam
Der Untersuchungsbericht deckt auf, was viele längst ahnten: Der Terrorangriff der Hamas hätte verhindert werden können. Israels Armee benennt sechs zentrale Fehler – von der Fehleinschätzung des Feindes bis zur Blindheit der Nachrichtendienste. Doch personelle Konsequenzen bleiben aus.
Israel blickt in den Abgrund der eigenen Schwäche. Mehr als ein Jahr nach dem Massaker vom 7. Oktober hat die israelische Armee ihren umfassendsten internen Untersuchungsbericht vorgestellt – den sogenannten „Turgeman-Bericht“, benannt nach General a.D. Sami Turgeman, der das externe Untersuchungsteam leitete. Der Bericht, der monatelang vorbereitet wurde, ist das härteste Selbstzeugnis, das die Streitkräfte seit Jahrzehnten veröffentlicht haben.
Er kommt zu einer eindeutigen Schlussfolgerung: Der 7. Oktober war vermeidbar. Die Hamas nutzte Israels innere Spaltung, institutionelle Routine und ein gefährlich verzerrtes Lagebild – und schlug zu, als die Verteidigung im Tiefschlaf lag.
Sechs Hauptursachen eines historischen Versagens
Das Untersuchungsteam identifizierte sechs strukturelle Fehler, die das schlimmste Massaker an Juden seit der Schoah ermöglichten:
Ein strategisches Versagen der Wahrnehmung: Die politische und militärische Führung unterschätzte die reale Bedrohung aus Gaza fundamental. Hamas wurde fälschlich als „rationaler Akteur“ gesehen, der an Stabilität interessiert sei.
Ein totaler Geheimdienstfehler: Der militärische Nachrichtendienst (AMAN) versagte sowohl in der Analyse als auch bei der Warnung. Die über Monate gesammelten Daten wurden falsch interpretiert oder ignoriert.
Das Vergessen von „Jericho Wall“: Eine detaillierte Einsatzplanung für einen Überraschungskrieg lag vor, wurde aber nie geübt oder umgesetzt.
Eine verkrustete militärische Kultur: Über Jahre gewachsene Routinen und Selbstzufriedenheit führten zu systemischer Trägheit.
Fehlerhafte operative Prioritäten: Zwischen der angenommenen Bedrohung und den tatsächlichen Einsatzplänen klaffte eine gefährliche Lücke.
Ein katastrophaler Entscheidungsprozess in der Nacht des 6. Oktober: In den kritischen Stunden vor dem Angriff wurde keine einzige bedeutsame SchutzmaĂźnahme ergriffen.
Der Bericht beschreibt ein fast unvorstellbares Szenario: Während Hamas in der Nacht mobilisierte, blieb Israels Armee im Normalbetrieb. Weder erhöhte jemand den Alarmstatus, noch analysierte jemand die ungewöhnlichen Bewegungen an der Grenze. „Keine einzige signifikante Maßnahme wurde in den entscheidenden Stunden eingeleitet“, heißt es im Bericht wörtlich.
Blindheit, Ignoranz – und verlorene Wachsamkeit
Der Bericht belegt, dass Israels Nachrichtendienst jahrelang blind gegenüber der Aufrüstung der Hamas war. Weder die wachsende militärische Infrastruktur noch die massiven Übungen entlang des Grenzzauns wurden als konkrete Kriegsabsicht erkannt. Warnungen von Beobachterinnen, die wiederholt verdächtige Aktivitäten meldeten, seien abgetan worden.
Auch die operative Führung habe versagt. Der Operationsstab habe die Ergebnisse aus der Nachkriegsanalyse von 2021 („Operation Wächter der Mauern“) schlicht ignoriert. Selbst die Luftwaffe und Marine – traditionell Israels präziseste Waffengattungen – seien am Morgen des Angriffs „nicht einsatzbereit“ gewesen. Der Himmel über Israel war ungeschützt, die Küsten ohne Verteidigung.
Die Nacht der Blindheit
Besonders gravierend beschreibt der Bericht die letzten Stunden vor der Katastrophe. Mehrere unklare Informationen – elektronische Störungen, Drohnenbewegungen, verschlüsselte Funksignale – wurden registriert, aber nicht zusammengeführt. Es fehlte ein zentraler Verantwortlicher, der diese Hinweise hätte verknüpfen und Alarm auslösen können.
General Turgeman formulierte es nüchtern: „Die Bedrohung war bekannt, die Warnzeichen waren sichtbar, doch niemand zog die Linie zwischen ihnen.“
Mut im Angesicht des Versagens
Neben der Kritik würdigt der Bericht den Mut vieler Einzelner: Kommandanten, die ohne Befehl an die Front eilten, um Dörfer zu verteidigen; Beobachterinnen, die bis zuletzt Berichte übermittelten; und Zivilisten, die als Teil der Bereitschaftstrupps Terroristen mit bloßen Händen aufhielten. Ohne ihren Einsatz, heißt es, „wäre das Blutbad noch größer gewesen“.
Keine persönlichen Konsequenzen
Trotz der Schwere der Ergebnisse nennt der Bericht keine persönlichen Konsequenzen für hochrangige Offiziere. Das sorgt für Unmut – auch in der Öffentlichkeit. Viele Familien der Opfer fordern Verantwortung, nicht nur Analyse.
Der neue Generalstabschef Eyal Zamir, der den Bericht entgegennahm, versprach Transparenz: „Wir müssen dem Versagen ins Auge sehen. Nur so können wir das Vertrauen der Gesellschaft zurückgewinnen.“ Er forderte zudem die Einsetzung einer systemischen Untersuchungskommission, die über das Militär hinaus auch politische und zivile Ebenen prüft – eine Forderung, die in Israel heftig diskutiert wird.
Das gebrochene Versprechen „Nie wieder“
Am 7. Oktober 2023 wurden 1.179 Menschen – Israelis und Ausländer – brutal ermordet. 251 wurden verschleppt. Für viele Israelis steht dieses Datum symbolisch für das Ende einer Illusion: die Illusion der absoluten Sicherheit.
Der Bericht benennt nicht nur technische Mängel, sondern auch ein gesellschaftliches Symptom: Die Hamas, so heißt es, „erkannte die wachsende innere Spaltung Israels und interpretierte sie als Schwäche“. Der Feind griff nicht nur die Grenze an – er griff das Vertrauen eines Landes in seine eigene Wehrhaftigkeit an.
Nun liegt es an der Armee und der politischen FĂĽhrung, aus dieser Nacht des Versagens eine neue Kultur der Wachsamkeit zu formen. Ob das gelingt, bleibt offen.
Muslimische Delegation aus New York und dem arabisch-amerikanischen Umfeld reist nach Israel, um "den Schock vom 7. Oktober 2023" zu verstehen ...
Während ein Teil der politischen Bühne in den USA Israel öffentlich meidet, setzt eine kleine Gruppe muslimischer Führungspersönlichkeiten ein Gegenzeichen – persönlich, sichtbar, unbeirrbar. Ihr Besuch zeigt, dass echte Solidarität nicht in Parolen lebt, sondern in Begegnungen.
Freitag, 14 November 2025
Dass eine muslimische Delegation aus New York, Dallas und dem arabisch-amerikanischen Umfeld gerade jetzt nach Israel reist, wäre noch vor wenigen Jahren kaum denkbar gewesen. Seit dem 7. Oktober steht das Land unter einem Schock, der weit über seine Grenzen hinausreicht. Umso erstaunlicher wirkt es, wenn religiöse Autoritäten aus der muslimischen Welt nicht Distanz suchen, sondern Nähe. Sie kamen, um zu hören, um zu lernen, um das Leid der jüdischen Gemeinschaft nicht nur zu verstehen, sondern als Warnung für die gesamte Menschheit mitzunehmen.
- Lesen Sie bitte auch hier:
- Über die aktuellen und brutalen Hamas-Realitäten in Gaza und Gaza-Land ...15. Nov. 2025
- Wie in Deutschland, so gibt es auch in ISRAEL rechtsradikale Ăśbergriffe ...13. Nov. 2025
Organisiert wurde die Reise von Sharaka, einer Initiative, die seit den Abraham-Abkommen praktische Brücken zwischen Israelis und arabischen bzw. muslimischen Gemeinschaften baut. Keine PR-Reisen, keine Hochglanzgespräche, sondern echte Begegnungen. Gerade diese Art von Dialog hat seit Oktober 2023 an Bedeutung gewonnen – und an Mut. Denn wer sich heute offen für Juden und Israel einsetzt, stellt sich oft gegen den sozialen Druck der eigenen Community.
Ein Besuch als Widerspruch gegen politischen Opportunismus
Für Sheikh Musa Drammeh, Gründer der Muslim Media Corporation in New York, war das Motiv klar. Er empfand es als unerträglich, dass ein Politiker wie Zohran Mamdani öffentlich erklärte, er würde Israel nicht besuchen – eine Absage, die nicht als Kritik an politischer Führung formuliert war, sondern als Ablehnung des Landes an sich. Für Drammeh überschreitet das die Grenze zur Judenfeindlichkeit. Wer solches Auftreten unwidersprochen lässt, so seine Warnung, macht es salonfähig.
Deshalb organisierte er die Reise: als sichtbares Zeichen, dass New Yorks muslimische Gemeinschaft nicht monolithisch ist und dass der lauteste Ton nicht automatisch der moralisch verbindliche ist. Sein Ziel war, zu zeigen, dass Solidarität nicht schweigt, wenn es unbequem wird.
Gemeinsam mit seiner Frau formte er aus dieser Überzeugung die Initiative „Unbreakable Bond“ – ein Bekenntnis, dass politischer Mut nicht digital entsteht, sondern im persönlichen Kontakt.
Interreligiöse Stimmen, die nicht ins klischeehafte Raster passen
Besonders eindrücklich ist die Geschichte von Imam Nuriddin Shakir Mustafaa aus Dallas. Seit den frühen 1990er-Jahren lebt er Interfaith nicht als Konzept, sondern als Alltag. Mit seiner christlichen Ehefrau baut er seit Jahrzehnten Plattformen, in denen Juden, Christen und Muslime gemeinsam über ihre Texte, Propheten und Werte sprechen. Lange bevor Dialog zur Mode wurde, stand er dafür ein – und bezahlte dafür auch gesellschaftliche Preise.
Er spricht in Israel nicht von „Balance“ oder „beiden Seiten“, sondern von Verantwortung. Er will jüdisches Trauma nicht relativieren, sondern daraus warnen. Wer die Geschichte der Juden verdränge, öffne der Wiederholung die Tür.
Ähnlich tritt Shireena Drammeh auf, eine muslimische Pädagogin aus dem Bronx, die seit 9/11 daran arbeitet, jungen Muslimen ein selbstbewusstes, offenes und gewaltfreies Weltbild zu vermitteln. Sie kam nicht, um politische Forderungen zu stellen, sondern um ein Grundprinzip zu bekräftigen: dass Mord an einem Menschen nach islamischem Verständnis dem Mord an der gesamten Menschheit gleichkommt. Ihr Credo ist kein politisches Statement, sondern religiöse Ethik.
Warum dieser Besuch fĂĽr Israel eine emotionale Tiefe hat
Für die israelischen Gastgeber war die Delegation ein seltener Trost in einer dunklen Zeit. Alyssa Annis, Holocaust-Pädagogin bei Sharaka, beschreibt es als seltenes Gefühl von Hoffnung: nicht theoretisch, sondern spürbar. Seit Oktober 2023 hört sie vor allem die extremen Stimmen aus der arabischen Welt. Doch der Besuch erinnert daran, dass die stillen Unterstützer zahlreicher sind, als viele ahnen.
Die Delegation kam, um zuzuhören – über die Shoa, über jüdisches Gedenken, über die Massaker vom 7. Oktober. Und sie kam, um diese Erfahrungen nach Hause zu tragen, dorthin, wo sie in ihren Gemeinden echte Wirkung entfalten können.
Die Geschichte, die alles sprengt: Ein Beduine, der jĂĽdische Festivalbesucher rettete
Der emotionalste Moment war der Bericht von Niv Reuveni, einem Überlebenden des Nova-Festivals. Seine Geschichte zerstört jedes einfache Narrativ: Er überlebte, weil ein Beduine aus Rahat, Yusuf Ziadna, ihn und andere versteckte, schützte und sogar den Terroristen entgegentrat, um ihr Leben zu retten.
Ziadna schilderte es schlicht: Menschen flohen zu ihm, und er konnte sie nicht draußen lassen. Er riskierte sein Leben, weil er nicht anders konnte. Für die muslimischen Besucher war diese Erzählung ein tiefes Zeugnis dafür, dass Menschlichkeit die religiösen oder ethnischen Schablonen übersteigt, die in sozialen Netzwerken jeden Tag reproduziert werden.
Ein Gegenbild zum Lärm des digitalen Aktivismus
Der Besuch der Delegation bedeutet nicht, dass Konflikte verschwinden oder politische Differenzen belanglos werden. Aber er zeigt, dass echte Begegnung etwas schafft, das im digitalen Klima der Schlagworte fast vergessen wurde: Vertrauen. Wer einander in die Augen sieht, verliert die Neigung zu Pauschalurteilen. Wer gemeinsam Geschichten hört, erkennt die Verzerrungen, die im Netz täglich kursieren.
Gerade deswegen ist diese Delegation so bedeutsam. Sie zeigt, dass inmitten eines globalen Chorals der Polarisierung Menschen existieren, die Frieden nicht als Modewort gebrauchen, sondern als Pflicht verstehen.
Über die aktuellen und brutalen Hamas-Realitäten in Gaza und Gaza-Land ...
Blogger: Ob die wieder an diesem Wochenende gegen Israel skandierenden De-Monstranz-en Bürger und Bürgerinnen der linken und/oder antisemitischen Szene, solchen Quellen wie die folgenden Glauben schenken, oder diese als Bullshit bezeichnen, ist mehr eine von mir gemeinte rhetorische Frage ... Nach meinen Erfahrungen glauben Sie allein den palästinensischen Journalisten, welche natürlich ganz was anderes zu berichten haben.
haOlam
Freitag, 14 November 2025
Während Diplomaten über Zukunftsszenarien diskutieren, schafft Hamas längst Fakten: Hinrichtungen, Abgaben auf Waren, Kontrolle über Hilfskonvois und die stille Rückeroberung ganzer Viertel. Für die Bevölkerung bleibt die Waffenruhe ein theoretischer Begriff – für Hamas ist sie ein Zeitfenster.
Die politischen Runden über die Zukunft des Gazastreifens laufen auf Hochtouren: internationale Entwürfe, amerikanische Modelle, israelische Forderungen, UN-Papiere. Doch während Ausschüsse tagen und Regierungen verhandeln, entsteht vor Ort eine völlig andere Realität. Hamas nutzt jede Stunde der neuen Ruhe, um ihren Griff um die Zivilbevölkerung wieder zu festigen – unauffällig, aber konsequent. Die Terrororganisation, deren militärische und politische Führung im Krieg massive Schläge erlitt, zeigt vor Ort ein anderes Gesicht: sie organisiert sich neu, ernennt Ersatzkader, führt Hinrichtungen durch und setzt wieder Zwangsstrukturen in Gang, die den Alltag der Menschen bestimmen.
Viele Bewohner, die nach Jahren des Krieges wenigstens auf kurze Erleichterung hofften, erleben stattdessen einen Rückfall in alte Verhältnisse. Kein Wiederaufbau, keine funktionierende Verwaltung, kein verlässlicher Schutz – aber dafür neue „Regeln“, neue Abgaben und die alte Angst. Händler berichten von Kontrolle über Waren, Routen und Preise; Zivilisten von Drohungen und gezielten Säuberungsaktionen gegen vermeintliche „Kollaborateure“. Für die Menschen ist die Lage heute kaum stabiler als während der Kämpfe. Für Hamas ist sie dagegen strategisch wertvoll: Sie füllt das Machtvakuum, bevor überhaupt über ein alternatives Verwaltungsmodell entschieden wurde.
Die Berichte aus dem Gazastreifen zeichnen ein einheitliches Bild. In Stadtteilen, die die israelische Armee verlassen hat, tauchten bewaffnete Hamas-Trupps innerhalb weniger Tage wieder auf: nicht als Schattenkrieger, sondern offen auf den Straßen. Anwohner haben Hinrichtungen beobachtet, die angeblich gegen Diebe, politische Gegner oder mutmaßliche Informanten gerichtet waren – ein deutlicher Hinweis, dass die Organisation ihre Kontrolle nicht über Verhandlungen herstellen will, sondern durch Angst. Gleichzeitig versucht Hamas, zivile Dienste wie Müllabfuhr oder Versorgungsposten erneut an sich zu ziehen. Weniger aus Fürsorge, sondern um Deutungshoheit zu gewinnen: Wer steuert die Hilfslieferungen? Wer entscheidet, wo etwas ankommt? Wer verteilt, wer kassiert?
Aus israelischer Sicht ist diese Entwicklung alles andere als nebensächlich. Donald Trump machte die Entmilitarisierung des Gazastreifens zur Grundbedingung seiner 20-Punkte-Strategie. Israel wiederum hat seit Beginn des Krieges erklärt, dass das Ende des Hamas-Regimes nicht verhandelbar ist. Doch auf dem Boden wächst ein Zwiespalt: Die internationale Gemeinschaft diskutiert über Modelle, die langsam vorankommen, während eine Terrororganisation tatkräftig Fakten schafft. Je länger Übergangsmechanismen fehlen, desto tiefer verankert sich Hamas wieder in den Alltag – und desto schwieriger wird es, künftige zivile Strukturen tatsächlich zu etablieren, die nicht von Angst und Erpressung geprägt sind.
Besonders deutlich wird dies an der Zahl der neu eingesetzten Kader. Quellen in Gaza berichten, dass Hamas in den vergangenen Wochen gleich mehrere Posten im Verwaltungsgefüge ersetzt hat – unter anderem Gouverneure und lokale Funktionsinhaber, deren Vorgänger im Krieg getötet wurden. Die Organisation arbeitet sichtbar daran, ihr politisches Rückgrat neu zu knüpfen, bevor irgendein internationaler Plan greifen kann. Dass diese Entwicklung parallel zu massiven humanitären Schwierigkeiten verläuft, ist kein Zufall: Kontrolle entsteht dort, wo Abhängigkeit herrscht. Wer das Mehl kontrolliert, kontrolliert die Menschen. So reduziert sich die politische Debatte in Gaza aus Sicht vieler Bewohner tatsächlich auf „Sack Mehl, Wasser, Feuerholz“ – ein dramatischer Abstieg einer langjährigen nationalen Frage zu puren Überlebensmechanismen.
Israelische Sicherheitsexperten warnen schon länger: Ein Machtvakuum ist niemals neutral. Wenn die Welt wartet, füllt es immer der Stärkste – und im Gazastreifen ist das ohne Gegenkraft Hamas. Dass manche Staaten dennoch über „Stabilisierung“ sprechen, obwohl im Alltag längst Destabilisierung herrscht, zeigt, wie weit politische Wahrnehmung und Realität auseinanderdriften. Die Organisation agiert nicht im Untergrund, sie agiert im Tageslicht. Wer ihre Strukturen beobachtet, erkennt, dass sie sich nicht auf militärische Macht beschränkt, sondern vor allem auf soziale Kontrolle setzt: Preise, Wege, Verteilungen, Genehmigungen, Strafen. All das ist Verwaltung – aber in den Händen einer Terrororganisation.
Auch innenpolitisch sieht Israel die Entwicklung mit zunehmender Sorge. Die Waffenruhe sollte Raum für strategische Entscheidungen eröffnen, doch Hamas nutzt sie als Wiederaufbauphase. Nicht für Gaza – sondern für sich selbst. Dass Zivilisten zugleich berichten, dass der Wiederaufbau ihrer Viertel praktisch nicht begonnen hat, ist kein Zufall. Hamas priorisiert, was ihrer Macht dient, nicht was den Menschen hilft. Dass nach außen von „technokratischer Übergabe“ gesprochen wird, ändert an der Realität wenig: Die Terrororganisation setzt darauf, dass am Ende jeder Plan zusammenbricht, der nicht von ihr selbst kontrolliert wird.
Bis die internationale Gemeinschaft, die UN und regionale Akteure eine klare und umsetzbare Struktur präsentieren, wird sich dieses Muster verstärken. Entscheidungen, die in den kommenden Wochen getroffen werden, bestimmen, ob die nächsten Jahre von Stabilität geprägt sein werden – oder von einer Rückkehr zu jenem Modell, das Gaza über Jahrzehnte in Armut, Angst und Gewalt gefangen hielt. Die Frage ist nicht, ob Hamas ihre Macht zurück will. Die Frage ist, ob irgendjemand gerade verhindert, dass sie sie bekommt.