BSW rückt immer näher an die AfD heran ...
In Brandenburg ist der stellvertretende Vorsitzende der BSW-Landtagsfraktion, Christian Dorst, nach heftiger Kritik an seiner Reaktion auf eine umstrittene AfD-Äußerung zur NS-Zeit zurückgetreten. Wie Fraktionschef Niels-Olaf Lüders mitteilte, legte Dorst sein Amt nieder. Die BSW-Fraktion steckt ohnehin in einer schweren Krise, nachdem vier Abgeordnete die Partei verlassen haben und die Koalition mit der SPD wackelt.
Auslöser des Rücktritts war Dorsts Kommentar auf X. Dort hatte er auf eine Aussage des sachsen-anhaltischen AfD-Spitzenkandidaten Ulrich Siegmund reagiert, der im „Politico“-Podcast die Frage, ob die NS-Zeit das „Schlimmste der Menschheit“ gewesen sei, nicht beantworten wollte. Dorst schrieb, man könne diese Einordnung als „Vorstufe zur Leugnung des Holocaust“ sehen, aber auch „völlig anders bewerten“. Frei nach dem Motto „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ stellte es Siegmund damit deutlich milder dar.
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22. Nov. 2025
Für zusätzliche Empörung sorgte Dorsts Angriff auf den Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster. Dieser hatte erklärt, Siegmunds Aussagen ließen „Sympathien für die Zeit des Nationalsozialismus“ erkennen. Dorst bezeichnete Schusters Bewertung als „wahrhaft perfide“ und warf einzelnen Akteuren vor, den Holocaust zu instrumentalisieren. Wörtlich schrieb er auf X: Schusters Statement zu Siegmunds Aussage sei "wahrhaft perfide". So bleibe der Eindruck, "dem Missbrauch beziehungsweise der beliebigen Instrumentalisierung des Holocaust sind bei einigen Vertretern absolut keine Grenzen mehr gesetzt. Mich stößt Derartiges ab." (Stern) Diese Wortwahl stieß parteiintern und über Parteigrenzen hinweg auf massive Kritik.
Lüders betonte nach Dorsts Rücktritt, der Abgeordnete habe die „Singularität des Holocaust nicht angezweifelt“. *) Zugleich stellte er klar, dass Dorsts zunehmend provokanter Auftritt in sozialen Medien nicht mit der Rolle eines Fraktionsvizes vereinbar sei. Dorst, der seit Oktober 2024 im Landtag sitzt, will sich zu den Vorwürfen noch äußern.
*) Blogger: Solch ein Statement ist typisch "Pollitikk" - Denn Dorsts Aussagen widersprechen der Anerkennung des Holocaust als "Singularität des menschlichen Grauens".