Schleswig-Holstein: "Rote Socken" lassen Stegner nicht von "Roter Grütze" mitessen - Ausladung wegen Manifest ...
Stefan Weinert
Genauso, wie ich es in meinem Artikel angesprochen habe,
kommt es - und das in unglaublicher Weise und an unglaublichem Ort. Schleswig-Holstein (mein Geburtsbundesland) mit großer SPD-Tradition und ausgerechnet der "Wahlkreis 6", Ralf Stegners Wahlkreis, will ihn bei dem traditionellen "Rote-Grütze-Essen" der SPD nicht dabeihaben, weswegen die Genossen die herzliche Einladung stornierten. Begründung: Dein Manifest für mehr Dialog statt Waffen in Sachen Russland/Ukraine.
Das muss man/frau sich einmal Wermut artig auf der Zunge zergehen lassen. Ausgerechnet die SPD! Angeblich würde das Skandalon (Fallstrick) namens "Manifest" die Stimmung auf dem Fest verderben. "Leck o mio", kann ich da nur sagen, wie gut, dass ich seinerzeit aus der SPD ausgetreten bin. Aber so ist es eben, wenn du gegen den Strom schwimmst.
"Nur die toten Fische schwimmen mit dem Strom," heißt es in einem Kinderlied. Dass aber so viele erwachsene Genossen und Genossen im Grund als "politisch Tote" umherwandeln und unsere Politik bestimmen wollen, ist völlig inakzeptabel. Ich hoffe, dass sie auf dem kommenden Parteitag als solche auch identifiziert werden
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Ralf Stegner wird nicht als Redner beim traditionellen Rote-Grütze-Essen der SPD Neumünster (Schleswig-Holstein) im Rathaus auftreten. Die Rathausfraktion hat den Bundestagsabgeordneten ausgeladen, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
Begründet wird die Entscheidung mit Stegners Unterstützung für das sogenannte SPD-Manifest, in dem Dutzende Sozialdemokraten mehr diplomatische Bemühungen im Ukrainekrieg fordern und die Aufrüstung in Europa kritisieren. Das Papier hatte eine emotionale Debatte ausgelöst, auch in der SPD.
Eine solche will die SPD Neumünster auf ihrer humorvoll gedachten Veranstaltung offenbar vermeiden. Man fürchte eine „nicht vermeidbare“ Diskussion über das Manifest, heißt es in der Mitteilung, über die bereits der NDR berichtete.
Ralf Stegner, der auch den schleswig-holsteinischen Wahlkreis Neumünster vertritt, reagierte laut NDR gelassen auf die Ausladung. Nun soll Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) eine Rede bei der Veranstaltung am 4. Juli halten.