Die Identität des neuen Papstes ist noch nicht bekannt, da die Kardinäle im Konklave unter Ausschluss der Öffentlichkeit berieten. Nach der Einigung wird der Gewählte nun gefragt, ob er das Amt annimmt und welchen Namen er als Papst tragen möchte.
Im „Raum der Tränen“ legt sich der neue Papst anschließend allein die päpstlichen Gewänder an und kann dabei seinen Gefühlen noch einmal freien Lauf lassen. Im nächsten Schritt schwören die Kardinäle dem neuen Papst die Treue.
Gespanntes Warten auf „Habemus Papam“Danach – etwa 45 Minuten bis eine Stunde nach dem Aufsteigen des Weißen Rauchs – wird Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti auf den Hauptbalkon des Petersdoms treten und die berühmten Worte sprechen: „Annuntio vobis gaudium magnum. Habemus Papam.“ („Ich verkünde euch große Freude. Wir haben einen Papst.“). Er nennt den neuen Papst mit seinem Vornamen, wobei dieser in Latein übersetzt wird, und verkündet dann den päpstlichen Namen, den das neue Oberhaupt der Kirche gewählt hat.
Kurz danach tritt der neue Papst vor die auf dem Petersplatz versammelte Menge, um seine erste öffentliche Ansprache zu halten und seinen ersten Segen „Urbi et orbi“ („Der Stadt und dem Erdkreis“) zu sprechen.
Sedisvakanz seit dem Tod von Papst FranziskusDer Tod von Papst Franziskus am Ostermontag leitete die Sedisvakanz, die Zeit ohne Papst, ein. Bereits am Tag danach rief Kardinaldekan Giovanni Battista Re alle Kardinäle – auch die nicht wahlberechtigten – zu den Versammlungen zur Vorbereitung der Papst-Wahl zusammen. Zentrale Aufgabe war die Festlegung des Starttermins für das Konklave, das am Mittwoch begonnen hat. Beratungen über die Aufgaben der Kirche und über die Eigenschaften des neuen Papstes wurden während dieser Tage im Rahmen der Generalkongregationen geführt.
Seit Mittwochnachmittag waren die 133 wahlberechtigten Kardinäle zum Konklave versammelt und von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Das Eingeschlossensein soll die Kardinäle vor Einflüssen von außen schützen und eine möglichst schnelle Einigung ermöglichen. Zu Beginn der Versammlung verpflichteten sie sich zu absoluter Geheimhaltung – Höchststrafe für den Bruch des Eids ist die Exkommunikation.
Stellvertreter von Jesus Christus auf ErdenDer katholischen Glaubenslehre zufolge ist der Papst Nachfolger des Apostels Petrus und Stellvertreter von Jesus Christus auf Erden. Zudem ist er Bischof von Rom, Primas von Italien und Staatsoberhaupt des Vatikans. Große weltliche Macht hat er nicht. Er ist aber für viele Menschen eine moralische Autorität. Franziskus meldete sich immer wieder zu aktuellen Fragen zu Wort. Vor Kritik an Mächtigen schreckte er nicht zurück.
Im Unterschied zu seinen unmittelbaren Vorgängern verzichtete der Argentinier auf viele Privilegien und Statussymbole. Bestattet wurde er nicht im Petersdom im Vatikan, sondern in der Marienkirche Santa Maria Maggiore in der Nähe des Hauptbahnhofs – seiner Lieblingskirche in Rom.