Eher wird die Maß Bier auf dem Ravensburger Rutenfest 15 Euro kosten, als dass der Mindestlohn diese Marke erreicht ... 'Ruten-Asyl' beim Blogger ...
Als im Frühjahr 2019 (das war noch vor Corona) bekannt wurde, dass die Maß Bier auf dem "Rutenfest" in Ravensburg in jenem Jahr 9,20 Euro kosten wird, war die Aufregung im Volk groß. Damals - ich war noch nicht als Blogger unterwegs - schreib ich einen Text dazu, welcher sinngemäß die Überschrift trug:
"Eher wird die Maß Bier auf dem Ravensburger Rutenfest 15 Euro kosten, als dass der Mindestlohn diese Marke erreicht haben wird."
Nun, da darf man/frau gespannt sein, ob diese "Prophezeiung" eintreten wird, oder nicht. Bei den dauernden Versprechens- Brüchen der aktuellen Bundesregierung ist das durchaus möglich. Denn im Gegensatz zum Mindestlohn unterliegt die Preisentwicklung der Maß Bier anderen Kriterien unterworfen und ausgeliefert. Denn heuer wird die Maß Bier 12,60 Euro kosten.
Mein schon oben angesprochener Text vom April 2019 ist aus irgendwelchen Gründen nie an die lokale Öffentlichkeit gelangt, weshalb ich ihn hier auszugsweise wiedergebe. Im Original ist er hier nachzulesen.
"The same procedure as last year?" --- "The same procedure as every year." Wer von uns kennt diesen kultigen Dialog nicht?!
Das Original stammt aus dem "Dinner for one." Die Übertragung auf Ravensburg passt allerdings auch zum jährlich dort stattfindenden Rutenfest. Die immer wieder gleiche/selbe Prozedur dabei ist, dass die Preise für die Maß Bier (= 1 Liter inclusive Schaum) kontinuierlich steigen.
Da nützt es gar nichts, wenn wir zu Hause am Küchentisch darüber meckern und uns empören, ansonsten aber brave "Rutengänger" bleiben. Vielmehr müssen wir etwas tun, denn ansonsten wird sich diese "Procedure" unaufhaltsam fortsetzen, so dass wir im Jahre 2030 dann bei satten 15 Euro für 1.000 ccm Bier inclusive Schaum wären. Wobei wir gespannt sein können, ob der Satz für den gesetzlichen Mindestlohn da mithalten wird.
Was also tun bzw. nicht zu tun? Da gäbe es aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten.
a) Wir gehen nur noch einmal statt zwei-, drei-, vier- oder gar fünfmal auf das Rutenfest (= Sanktionierung) und trinken unser Bier ansonsten zu Hause auf der Terrasse oder dem Balkon oder im Wohnzimmer, wie schon oft auch von anderer Seite vorgeschlagen wurde. Oder wir trinken es in unserer Normalkneipe. Und dann kann - wer will und es nötig hat - man/frau ja immer noch anschließend (aber nur einmal) auf die "Kuppele" gehen, um zu sehen und gesehen zu werden und sein "Alibier" zu trinken.
b) Wir machen es wie bei a) vorgeschlagen - aber an allen fünf Tagen und bleiben dem "Rutenfest" somit ganz fern (Boykott). Stattdessen demonstrieren wir am "Ruten-Freitag" vormittags auf dem Ravensburger Marienplatz für faire Bierpreise unter dem Hashtag --- #fridays for fair beer price
Im Ernst: "Stellen wir uns vor, es ist Rutenfest, und keiner von uns geht hin." Das wär's doch, oder? ... Oder, die Festwirte lenken ein. Dann sind wir dabei, wenn es heißt: "Scheene Ruata auf der Kuppela."
Wie man/frau aus diesem Text von 2019 entnehmen kann, habe ich grundsätzlich nichts gegen des "Rutenfest". Immerhin wohnte ich mit meiner Familie 14 Jahre lang angrenzend zum "Rutenfestgelände" und habe den Freunden meiner Söhne "Ruten-Asyl" gewährt, damit sie nicht sehr spät abends oder des nachts gefährlich nach Hause laufen mussten. - Es sind nur ein paar Dinge, die meines Erachtens zu einem zivilisierten und modernen Ravensburg nicht passen. Dazu gehört eben unter anderem auch dieser - so sehe ich das persönlich - Festwucher a la Bierpreis.