đŽâ¶Aktuell Ravensburg 2026: Wenn ein "Lichterfest" Erinnerungen an "Auschwitz" 1942/45 wachrufen ... An AbsurditĂ€t 'en masse' kaum zu ĂŒbertreffen ...
- *) Die Landtagswahlen in BaWĂŒ finden am Sonntag, 8. MĂ€rz 2026 von 8 bis 18 Uhr statt. Das so genannte Lichterfest in Ravensburg soll rund 14 Stunden vorher starten und wird sich mit den vielen After-Events in Ratstube, Kupferle, Balthes, Humpisstube, RĂ€uberhöhle, Central und all den anderen Kneipen, Cafes und Restaurants bis in die frĂŒhen Morgenstunden des Wahlsonntags hineinziehen. Ob das verantwortungsvoll ist, sei stark zu bezweifeln.
Wir finden dieses Symbol der Taube in der anderen Form von Feuerzungen wieder, als eine kleine Schar von MĂ€nnern und Frauen mit ihrem "Latein" oder besser Griechisch am Ende waren (Pfingsten) und dann - nachdem die heilsamen Flammen der Begeisterung sie erfĂŒllte - voller Mut weiterleben konnten.
Im - ĂŒbrigens kommentarlosen - Artikel der hiesigen Presse heiĂt es in einer Bildunterschrift: "Die erste neue GroĂfigur fĂŒr das Lichterfest 2026 entsteht. Passend zum Thema Feuer wird gerade ein Teufel gebaut." Und die Journalistin schreibt: "Passend zum Thema âFeuerâ entsteht derzeit im Kapuziner Kreativzentrum ein Teufel. âUnsere GroĂfiguren bekommen immer einen Namen den suchen wir fĂŒr unseren Anheizer aktuell nochâ ..." wird eine der Protagonistin zitiert. (Markierungen vom Blogger)
- ***) Der "Teufel" wird auch mit Luzifer, auch Lucifer benannt und ist zudem der lateinische Name des Morgensterns (Venus). Wörtlich ĂŒbersetzt bedeutet er âLichttrĂ€gerâ (zu lateinisch lux, âLichtâ und ferre, âtragen, bringenâ). Im Christentum gilt Luzifer als Name eines Engels, der gegen Gott rebellierte, um sich ihm gleichzumachen, und daraufhin aus dem Himmel verbannt wurde. Daraufhin wurde Luzifer zum Gegenspieler Gottes, Urheber des Bösen und mit dem Teufel gleichgesetzt. Nach manchen hĂ€retischen Bewegungen, wie den Bogomilen und Katharern, habe Luzifer daraufhin sein eigenes Reich gegrĂŒndet, welches in der Schöpfung der Welt (unseres Planeten) resultierte. In der Belletristik taucht Luzifer hĂ€ufig als Herrscher in der Hölle auf.
Und vor allem steht es nicht fĂŒr das reinigende oder vom Himmel die Verzagten begeisternde Feuer, wie es auch mit der brennenden Osterkerze symbolisiert wird. Wer unter uns zweifelt, ob es den Teufel gibt, erinnere sich an Stalin, Idi Amin, Pol Pot, Bashar Al-Assad und vor allem an Adolf Hitler. Ganz richtig schreibt Shakespeare: âDie Hölle ist leer, alle Teufel sind hier!â Das scheint nun auch fĂŒr die Ravensburger Innenstadt zu gelten. Jedenfalls im MĂ€rz des kommenden Jahres.
Aus dem TheaterstĂŒck "Die geschlossene Gesellschaft" von Jean Paul Satre stammt das berĂŒhmte Zitat âDie Hölle, das sind die Anderenâ und beschreibt bis heute die Denkrichtung des Existentialismus, bei dem die Freiheit und Verantwortung des Menschen in einer oft als absurd empfundenen Welt betont wird. Aber leider lĂ€sst sich das "Ravensburger Lichterfest 2026 der Massen" an AbsurditĂ€t kaum ĂŒbertreffen.
Ist es nur Gedankenlosigkeit? Dekadenz des Denkens? Horizonte, die an der "Schussen" aufhören? Und zwar bei den Stadtverantwortlichen und den "KĂŒnstlern" und "Kulturschaffenden"! Oder einfach nur Geschmacklosigkeit in Zeiten aufkeimenden Antisemitismus' von rechts und links und den Spaltmaterialien (Plural) von "Russland/Ukraine" und "Israel/Gaza" und "China/Taiwan" und "Nord/SĂŒdkorea", welche jeweils zu â¶die Welt zerstörenden Feuerpilzen - tausendfach stĂ€rker als "Little Boy" - werden können. Oder hat man/frau sich in diesen Tagen von den Glut-Orgien in Spanien, Portugal und Griechenland "unbewusst inspirieren" lassen. Es wird wohl alles zusammen sein - und noch schlimmer!
"Lichterfest" 1933 in Berlin (Deutschland)
Im KZ "RavensbrĂŒck" gab es keine Gaskammern und auch keine Feueröfen. Doch eine der Ăberlebenden dieses reinen Frauenlagers der braunen HĂ€scher - in dem es einen erzwungenen "Puff" fĂŒr die SS-MĂ€nner gab - beschreibt diesen Ort mit dem, was er wirklich war, denn sie nannte ihr Buch "Das Höllentor"!
Wer nun meint (im Rathaus und in der Kulturwerkstatt in der Zeitungsredaktion), das sei doch alles sehr weit hergeholt, an den Haaren herbeigezogen und typisch biblisches und gesellschaftliches ĂŒberkritisches und unberechtigtes ErbsenzĂ€hlen eines theologischen EinzelgĂ€ngers (genauso wird es laufen) ... auch noch nach dem Lesen dieser AusfĂŒhrungen, der/die mag es tun ... Doch ...
- **) Warum verlegt man/frau den Umzug nicht weiter nördlich zum Oberschwabenhallenplatz und von dort durch die SchĂŒtzenstrasse zur Schussenstrasse und hinab zur Ulmer StraĂe und wieder zur Halle zurĂŒck?!! Dann könnten es auch 80.000 Menschen - aber bitte ohne Teufel und so weiter - sein. Doch das geht ja nicht, weil dann die Kneipen nicht daran verdienen und auch der Eintritt wegfĂ€llt. Machen sich hier die "Kapuziner" zu Handlangern des Ravensburger Wirtschaftsforums?
- Ach ja, natĂŒrlich werden die 30.000 AuserwĂ€hlten und/oder zahlenden Zuschauer/innen nicht Punkt 18 Uhr - wenn's losgeht - aufschlagen, sondern sich bereits am frĂŒhen Nachmittag in der Innenstadt herumtreiben. Und was machen sie? Richtig, sie gehen Shoppen - und genau das ist es doch, was die Oberschwabenmetropole will. ... dito "Kapuziner"?
Entwurf: Blog-Art-RV (c)
Die Aussage, man wĂŒrde mit dem Motiv âFeuerâ in diesen Zeiten ein falsches Zeichen setzen, wirkt dabei fast schon ironisch, wenn man sich die Fakten anschaut: Bisher hat niemand das Wasser-Motto mit Flutkatastrophen in Verbindung gebracht, niemand hat bei Luft an Erstickung gedacht, und auch das Erde-Motto wurde nicht mit MassengrĂ€bern gleichgesetzt. Aber sobald âFeuerâ an der Reihe ist, wird eine apokalyptische BrĂŒcke zu Auschwitz geschlagen â ein Sprung, der mehr ĂŒber die Fantasie des Autors verrĂ€t als ĂŒber die Veranstaltung selbst.
Gerade weil das Lichterfest Menschen zusammenbringen will â Kinder, Jugendliche, Vereine, Schulen, soziale Einrichtungen â ist es befremdlich, daraus ein politisches Symbol zu konstruieren. Wer in bunten LaternenzĂŒgen und kreativen Figuren das âTeuflischeâ erkennt, muss sich fragen lassen, ob er hier wirklich kritisiert oder schlicht eine BĂŒhne fĂŒr die eigene Empörung sucht. Vielleicht wĂ€re es ehrlicher, die Symbolik nicht endlos zu ĂŒberhöhen, sondern schlicht wahrzunehmen, worum es geht: ein offenes, inklusives Fest, bei dem Licht, KreativitĂ€t und Gemeinschaft im Vordergrund stehen â und nicht die persönliche Interpretation eines einzelnen, die das Ganze in ein Licht rĂŒckt, das mit der RealitĂ€t herzlich wenig zu tun hat.