"Die Aussage von Friedrich Merz hat mich sehr befremdet." (Witwe von Walter Lübcke) --- Merz ist "erschreckend ahnungslos" und "töricht" !!
Blogger: Was wird sich Friedrich Merz noch alles leisten dürfen ... bevor auch die Letzten erkennen, dass er - wo auch immer in der Politik - eine Fehlbesetzung ist.
-----------------------------------------
Nach den umstrittenen Äußerungen von CDU-Chef Friedrich Merz zum Mord an Walter Lübcke hat sich die Witwe des Kasseler Politikers zu Wort gemeldet. Sie sei sehr befremdet über die Aussagen.
Kassel – Irmgard Braun-Lübcke, die Witwe des von einem Rechtsextremisten ermordeten CDU-Politikers Walter Lübcke, kritisiert eine Äußerung des designierten Bundeskanzlers Friedrich Merz über die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten. In einer Stellungnahme gegenüber unserer Zeitung heißt es: „Die Aussage von Friedrich Merz am Samstag beim gemeinsamen Wahlkampfabschluss der CSU und CDU in München hat meine Familie und mich sehr befremdet und ich möchte sie so nicht stehen lassen.“
Angesichts von Demonstranten vor der Tür hatte der CDU-Spitzenkandidat bei einem Auftritt im Löwenbräukeller gesagt: „Ich frage mal die Ganzen, die da draußen rumlaufen, Antifa und gegen Rechts: Wo waren die denn, als Walter Lübcke in Kassel ermordet worden ist von einem Rechtsradikalen?“ Irmgard Braun-Lübcke verweist nun darauf, dass es entgegen der Darstellung von Merz „nach der Ermordung meines Mannes ein starkes gesellschaftlich breites Bekenntnis zu unserer Demokratie und ihren Werten gab“.
Merz zu Antifa: „Wo waren die denn?“ – Kritik von Habeck und Lübcke-WitweTausende Menschen seien in Wolfhagen, Kassel und in sehr vielen weiteren Orten in Deutschland auf die Straße gegangen – ob linke, liberale oder konservative Demokraten: „Gemeinsam haben sie sich klar gegen Gewalt, Hass und Hetze sowie eindeutig für Demokratie, Freiheit und Menschlichkeit positioniert. Dies gab uns als Familie sehr viel Kraft und zeigte, wir sind nicht allein, du bist nicht allein, wir treten gemeinsam ein für den Bestand unserer Demokratie.“
Zugleich appelliert Irmgard Braun-Lübcke, gerade in diesen Zeiten, in denen die Demokratie unter Druck geraten ist, so zu handeln, wie es ihr Mann vorgelebt habe: „Heute, in dieser schwierigen Zeit, in der so Vieles, was bisher selbstverständlich war, ins Wanken gerät oder keine Gültigkeit mehr hat, sind wir alle mehr denn je gefordert, insbesondere die Politik, die Menschen zusammenzuführen und gemeinsam für Werte einzutreten, wie es mein Mann getan hat.“
„Erschreckend ahnungslos“: Demokratie-Initiative entlarvt Merz-Lüge im WahlkampfBereits am Wochenende war Merz wegen seiner Äußerung von vielen Seiten kritisiert worden. So nannte die nordhessische Demokratie-Initiative „Offen für Vielfalt“ die Äußerung „erschreckend ahnungslos“. Der Kasseler Politik-Professor Wolfgang Schroeder bezeichnete sie als „töricht“.
Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck warf Friedrich Merz eine Lüge vor. Am Wahlabend sagte er über Merz: „Er hat gesagt, dass diejenigen, die jetzt gegen das Abstimmungsverhalten mit der AfD demonstrieren, sich nicht gegen den Mord an Walter Lübcke geäußert hatten – und das ist einfach eine Lüge. Wir waren damals alle da, und man muss sich fragen, ob die Union damals die richtigen Konsequenzen gegen rechts gezogen hatte. Das ist der eigentliche Skandal gewesen.“