Israel - Hisbollah - Hamas ---> Frieden ist möglich, aber noch Lichtjahre entfernt ... Waffenstillstand als erster Schritt einer langen Reise ...
- Libanesische Armee unterstützt im Süden
Die libanesische Armee verkündet, dass sie «begonnen hat, ihre Präsenz im Süden des Landes zu verstärken.
Zuvor hatte die Armee bereits angekündigt, «die notwendigen Schritte» zur Umsetzung der Waffenruhe zu unternehmen, in Zusammenarbeit mit der UNO-Beobachtermission Unifil.
Libanesische Soldaten sollen als Teil der Vereinbarung zur Waffenruhe im Grenzgebiet stationiert werden, um sicherzustellen, dass Hisbollah-Kämpfer sich hinter den Litani-Fluss zurückziehen und dort auch bleiben. Die Armee ist keine aktive Kriegspartei in dem Konflikt zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär.
Das Militär rief Bewohner aus dem Südlibanon zu Geduld auf. Sie sollten mit ihrer Rückkehr in ihrer Heimatorte bis zum Abzug der israelischen Streitkräfte gemäss der Feuerpausen-Vereinbarung warten. Ein israelischer Militärsprecher hatte zuvor bereits auf X geschrieben, Bewohner von Gegenden, für die es Aufforderungen zur Evakuierung gegeben habe, dürften vorerst nicht in ihre Dörfer zurückkehren.
Die Hisbollah im Libanon will eigenen Angaben zufolge bald eine Beerdigungszeremonie für den getöteten Ex-Generalsekretär Hassan Nasrallah und für den hochrangigen Hisbollah-Funktionär Hashim Safieddine abhalten. Das berichtet der Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar unter Berufung auf einen Abgeordneten der Organisation. Ein Datum wurde zunächst nicht genannt. Die Organisatoren wollten den Anhängern Nasrallahs genügend Zeit geben, um sich nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit Israel, mit den aktuellen Umständen zu arrangieren.
Der langjährige Anführer der Hisbollah, Hassan Nasrallah, wurde Ende September bei einem israelischen Angriff in einem Vorort der Hauptstadt Beirut getötet. Safi al-Din wurde als sein Nachfolger gehandelt. Auch er wurde vom israelischen Militär getötet.
Deutschland wird bei der Überwachung der Vereinbarung zu einer Waffenruhe im Libanon helfen, kündigt die deutsche Bundesregierung an. Man unterstütze die libanesische Armee in diesem Jahr bereits mit 15 Millionen Euro für die Küstenwache und auch bei der Gesundheitsversorgung, sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.
Es sei derzeit aber keine Aufstockung des Kontingents mit 100 Bundeswehr-Soldaten geplant, die an der UNO-Mission Unfil im Libanon teilnehmen, fügt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums hinzu.
Katar begrüsst den Waffenstillstand im Libanon und sagt, es hoffe auf ein «ähnliches Abkommen» im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. «Katar ist der Ansicht, dass diese Vereinbarung den Weg für einen breiteren Konsens ebnen kann, der dauerhaften Frieden und Stabilität in der Region gewährleisten kann», so das katarische Aussenministerium weiter.
Die USA wollen eine Waffenruhe im Gazastreifen zügig angehen. Präsident Joe Biden beabsichtige noch am Mittwoch mit der Arbeit daran zu beginnen, sagt der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan im Interview mit dem Sender MSNBC.
Seine US-Gesandten würden diesbezüglich mit der Türkei, Katar, Ägypten und anderen Akteuren in der Region in Kontakt treten. Biden hatte bereits tags zuvor bei der Verkündung der Waffenruhe für den Libanon erklärt, dass sich die USA auch für eine Einigung bezüglich des Gazastreifens einsetzen würden.
Die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) fordert eine langfristige Unterstützung beim Wiederaufbau im Libanon. Die internationale Gemeinschaft müsse jetzt handeln, hiess es in einer Erklärung des IRC. Dabei gehe es nicht nur um den Wiederaufbau, sondern auch darum, «den betroffenen Familien Würde und Hoffnung zurückzugeben». Bereits vor dem Krieg zwischen Israel und der Hisbollah sei die humanitäre Situation im Libanon kritisch gewesen, hiess es.
Laut Daten der Weltbank wurden durch den Krieg im Libanon rund 99'000 Wohneinheiten zerstört oder beschädigt. Im Grenzgebiet zerstörte Israels Armee fast 40 libanesische Dörfer. Laut dem israelischen Portal ynet wurden durch Beschuss der Hisbollah im Norden Israels fast 9000 Gebäude und 7000 Fahrzeuge zerstört oder beschädigt. Viele Orte gleichen Geisterstädten.
Seit den frühen Morgenstunden gilt eine Waffenruhe zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und Israel – vermittelt durch die USA und Frankreich. Bislang scheint sie zu halten: Das israelische Militär hat zwar gemäss eigenen Angaben mehrere Zwischenfälle verzeichnet. Ob diese als Verstösse gegen die vereinbarte Feuerpause gewertet werden, ist aber noch unklar. In einer Mitteilung hiess es, das Militär habe im Südlibanon Verdächtige identifiziert und Schüsse in ihre Richtung abgegeben.
Ein Militärvertreter sagte, es habe mittlerweile mehrere Zwischenfälle gegeben. «Dies sind isolierte Vorfälle, die in den ersten Stunden oder Tagen passieren, bis die Menschen verstehen, was vor Ort geschieht.» Gleichzeitig betonte er: «Wenn unsere Truppen bedroht werden, werden sie schiessen.»
- Israels Militär bestätigt Abzug aus dem Libanon binnen 60 Tagen
Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah sieht einen schrittweisen Abzug der israelischen Bodentruppen aus dem Libanon vor. Die Hisbollah muss sich dagegen aus dem Grenzgebiet im Süden zurückziehen.
Ein israelischer Militärrepräsentant hat nun den geplanten Truppenabzug binnen 60 Tagen bestätigt. Es handle sich um einen schrittweisen Prozess, erklärte er im Gespräch mit Journalisten. Sollte alles nach Plan verlaufen, «werden nach 60 Tagen keine israelischen Bodentruppen mehr im Libanon verbleiben».
Bedingung dafür sei aber, dass die proiranische Schiitenmiliz Hisbollah sich an die Vereinbarungen halte. «Wenn wir sehen, dass die Hisbollah zurückkommt oder versucht, ihre Fähigkeiten wieder aufzubauen – nicht nur im Süden des Libanons – dann werden wir das verhindern», sagte er.
Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 17 Palästinenser getötet worden. Zehn Menschen seien beim Beschuss eines Schulgebäudes in der Stadt Gaza ums Leben gekommen, teilte ein Sprecher des Zivilschutzes mit. Sieben weitere seien bei einem Angriff auf ein Wohngebäude im Viertel Al-Saitun im Norden des Küstenstreifens getötet worden.
Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Stellungnahme. Das Militär betont stets, es gehe im Gazastreifen gegen die islamistische Terrororganisation Hamas vor und bemühe sich, Zivilisten zu verschonen.
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, seit Beginn des Krieges vor fast 14 Monaten seien mehr als 44'200 Menschen im Gazastreifen getötet und mehr als 104'700 weitere verletzt worden. Die Angaben, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten.
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