"FRIEDENS-TURBO" ▶▶▶ Ein Programm von "ganz Oben" ... und Mysterium und "Trick" ...
"Wir legen ein Programm auf für ..." Das erste Mal hörte ich diese Formulierung aus dem Munde von Oskar Lafontaine. Das war so gegen Ende des vorherigen Jahrhunderts. Seitdem taucht eine solche oder ähnliche Formulierung der gerade im Amt seienden Regierungen immer wieder und unerlässlich auf. Programme für "dies und das", Investitionsschübe, Sondervermögen und Turbos: Oft haben sie direkt mit Geld zu tun, oder indirekt durch irgendwelche Verwaltungsmaßnahmen - bis hin zu dem gerade aktuellen "Bau-Turbo".
Warum, so frage ich mich, gibt es aber keinen Kultur-Turbo, oder den Bildungsturbo (damit meine ich nicht die verkürzten Schulzeiten bis zum ABI), oder den Klima-Turbo, oder den Friedens-Turbo? Ja, warum hat die Ampelregierung - bestehend auch und vor allem aus den pazifistischen "Grünen" und den Enkeln von Willy Brandt - diesen Friedensturbo nicht zum verpflichtenden Programm gemacht, sondern stattdessen das der Kriegstüchtigkeit?
Warum hat die jetzt seit 70 Tagen existierende Koalition aus Christen (zur Erinnerung: CDU/CSU) und Sozialen (zur Erinnerung: Kriegswaffen sind a-sozial) einen solchen "Friedens-Turbo" nicht aufgelegt und wird es wohl auch nie tun.
Dabei gibt es dieses Program bereits, welches quasi mit einem (1 !!) Federstrich jeden Feind - sei es im persönlichen, oder privaten Leben, oder für einen Staat - "eliminiert", ohne ihn dabei zu töten, sondern im Gegenteil sein Weiterleben zu garantieren.
Leider ist dieses Programm zwischen den Seiten eines teils literarischen und teils historischen und antiken Werkes so gut versteckt, das kaum jemand es als ein solches "Turbo-Programm" wahrnimmt. Obwohl, gehört hat schon fast jeder und jede davon.
Verfasst und "geschrieben" wurde es allerdings von jemandem, der aus eigener Erfahrung weiß, worum es hier geht. Jemand, welcher Jahrhunderte Feinde niedermetzeln musste, um das zu schützen, was ihm als schützenswert erschien. Ganze Völker, samt Frauen, Kindern und Greise - ja sogar das Vieh - mussten dran glauben. Manchmal gab es dann für kurze Zeit so etwas wie "Frieden". Aber es war mehr die "Stille über dem Grab" (Manfred, Siebald - Liedermacher) der anderen, als ein friedliches Zusammenleben.
Denn immer wieder wuchsen Völker und Feinde heran, so dass nichts half, als das Schwert zu ziehen, um Blut zu vergießen.
Wie gesagt - das ging so Jahrhunderte, ja eigentlich Jahrtausende weiter. Bis JENER von dem ich hier Rede zu dem Schluss kam, er müsse auch die nächsten Jahrtausende so weitermachen und es würde NIE ein Ende finden. Was also ist demnach konsequenter Weise nun zu tun?. fragte er sich. Und da ER trotz Kriegstüchtigkeit nicht dumm, sondern hoch intelligent war und ist, ließ er sich einen Trick einfallen - so der Jesuitenpater Jack Miles *) - wie seine Feinde und Feinde grundsätzlich zu Nichtfeinden werden können, ohne eben das blutige Schwert. Und er formulierte es in einen - für unsere heutigen Verhältnisse - erschreckend kurzen Programmtext.
Allerdings tat er es nicht von seinem - absolut gesicherten - Bunker, Regierungsgebäude oder seiner sicheren Parallelwelt aus, nach dem Motto, seht zu ihr da Draußen zu, dass ihr damit klarkommt mit der Folge, dass sein Programm dann nicht ernst genommen wird. Vielmehr gab er genau diese eben genannten sicheren Plätze auf und mischte sich unter die Adressaten seines "Friedens-Turbos", um es selbst in der Praxis und ganz pragmatisch umzusetzen.
DER FRIEDENS-TURBO WORTLAUT
1.0 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. *)
1.1 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet;
1.2 denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
2.0 Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner?
2.1 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?
3.0 Seid also vollkommen **), wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!
*) statt: „Viel Feind, viel Ehr!“ (Deutsche Wehrmacht) - oder statt: „Es kann der Frömmste nicht im Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt (Schiller, Wilhelm Tell IV, 3)
**) Das griechische Wort, das Luther hier mit "vollkommen" übersetzt hat, bedeutet nicht "perfekt" oder dergleichen, sondern wörtlich: "auf das Ziel hin leben"; zielgerichtet (der Weg ist das Ziel)
Dieser "Friedens-Turbo" stammt aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 5, die Verse 43 bis 48. So wie das ganze Neue Testament, wurde auch dieser Text ursprünglich in Alt-Griechisch verfasst. Wie gesagt, gehört hat es fast jeder und jede davon - auch die Christen in der Politik und auch die Enkel Willy Brandts und die von "Bruder Johannes" (Johannes Rau) und die pazifistischen Grünen.
Die christliche Lehre postuliert, Gott kam durch Jesus - aus dem Ort Nazareth (heute gelegen im nördlichen Teil des Staates Israel) - als Mensch, wie du und ich in diese kaputte Welt. Doch das ist nur die eine Hälfte - die andere vergessen wir leicht: Er kam auch als Jude, als Mensch jüdischen Glaubens, in diese Welt. Teil jenes Volkes, das Gott über Jahrhunderte mit blutigem Schwert verteidigte (siehe oben) und nach 2.000 Jahren "merkte", dass dies kein Weg zum Shalom (wirklicher Friede) sein kann und wird.
Und indem ER postulierte, FEINDE (das waren Nichtjuden) zu FREUNDEN zu erklären, richtet sich seine Botschaft an ALLE Völker, Entitäten, Nationen, Staaten, Ethnien, Religionen und Kulturen.
Das es klar ist: Gott in menschlicher Gestalt wollte kein "Christentum" gründen, sondern das existierende Judentum reformieren und sich darüber hinaus klar und deutlich mit jedem Menschen solidarisieren. Er wollte - sich selbst wie gesagt explizit mit einbeziehend - die Feinde "eliminieren", indem er sie kurzer Hand zu "Freunden" erklärt.
Allerdings wusste der kluge Gott, was dies in der Konsequenz für den Menschen aus Fleisch und Blut bedeuten kann. Zwar ist nun der andere erklärter Maßen kein Feind mehr - der aber mag das ganz anders sehen und dies zur physischen Eliminierung dieser "naiven Pazifisten" ausnutzen.
Und genau das erlebte der nun erdverbundene Gott tatsächlich. Man/n schlug ihn ans Kreuz, weil er sich nicht wehrte, was er hätte - übrigens erfolgreich - hätte tun können. Aber er bat "den Vater im Himmel" nicht um die Legionen von Licht-Schwertgeistern (Engel), um ihm aus der Patsche zu helfen; er befahl, das "Schwert aus Eisen nicht zu ziehen", nachdem Petrus einem Römer das Ohr abhieb; er schloss sich nicht der bewaffneten jüdischen Miliz, den Zeloten an; er entschwand nicht einfach in den "Himmel", wie er es gut 40 Tage später tat.
Doch - im Rückblick anno domini 2025 - ist festzustellen, dass Gottes Programm des Friedens IHM scheinbar genauso aus dem Ruder gelaufen ist, wie auch sein vorheriges Kriegsprogramm. Statt eines von ihm beabsichtigten reformierten Glaubensprogramms seines Volkes, bildeten sich ein angeblich besser seiendes Christentum, dass sich diffamierend bis tödlich gegen das Judentum richtete und Kreuzzüge gegen die "Muselmanen" führte.
Zuvor jedoch - 70 nach Jesus durch den Kriegsherrn Titus und 132/35 nach Christus beim "Bar Kochbar-Aufstand" - vernichteten die Römer die Juden millionenfach. Der Geschichtsschreiber Josephus berichtet, dass sämtliche Wälder um Jerusalem gerodet worden waren, um genug Kreuze für den Feind aufstellen zu können. Die Hammerschläge und Schreie hallten Nacht für Nacht. Die Grausamkeit der Römer gegen die Juden war so groß, dass ein Vergleich mit der Shoa 1.800 Jahre später durchaus zulässig wäre.
In summa: Zugegeben, das "Friedens-Turbo-Programm" Gottes ist im wahrsten Sinne des Wortes "Hammer-hart" und womöglich nur in der Theorie und von den wenigen Worten her auch "turbo". Denn immerhin läuft es schon seit 2.000 Jahren, sukzessive weltweit, auch in Germanien, auch in Deutschland - fast ohne Erfolg. Doch Gott dafür Vorwürfe zu machen ist völlig fehl am Platz, denn er ist einiger der ganz wenigen, der es als Mensch wie du und ich durchlaufen hat!!
Übrigens: Für die unter uns - und das sind gewiss nicht wenige - welche an einen Gott nicht glauben können oder wollen: Das hier behandelte "Friedens-Turbo" ist in seiner Konsequenz ein humanistisches (human = Mensch; "Seid Menschen!" - Die Jüdin und Shoa-Überlebende Margot Friedländer, + 103 Jahre) Programm und so (siehe oben) auch von Jesus so gemeint gewesen.
DER WEG IST DAS ZIEL!
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*) Blogger: Inspiriert zu diesem Artikel wurde ich durch das Buch "JESUS - der Selbstmord des Gottessohnes" von dem Jesuiten Jack Miles.
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ANTIKRIEGSLIED - aufgenommen 2004, ins Netz gestellt 2015