ISRAEL ◀-▶ HAMAS 🚩 60-tägige Waffenruhe durch amerikanische Vermittlung ... Netanjahu stimmt zu, Hamas prüft ...
Die USA haben Israel und der Hamas einen neuen Vorschlag für eine Feuerpause vorgelegt. Israel hat bereits zugestimmt, die Terrororganisation zögert. Ihre Entscheidung werde sich „an den Interessen des palästinensischen Volkes“ orientieren.
Während Israels Armee im Gazastreifen ihre Angriffe gegen die islamistische Terrororganisation Hamas fortsetzt, hegen die USA weiter Hoffnung auf eine neue Waffenruhe. Israel hat einen Vorschlag der US-Regierung nach Angaben des Weißen Hauses bereits angenommen, eine Antwort der Hamas stand in der Nacht hingegen noch aus. Gespräche mit allen Parteien liefen weiter, sagte die Sprecherin von US-Präsident Donald Trump, Karoline Leavitt.
Derweil rief die israelische Armee die Zivilbevölkerung in mehreren Gebieten im Norden des Gazastreifens zur sofortigen Evakuierung auf. „Terroristische Organisationen führen Sabotageaktivitäten in den Gebieten durch und daher wird die Armee ihre Offensivaktivitäten dort ausweiten, um die Fähigkeiten der terroristischen Organisationen zu zerstören“, schrieb ein israelischer Militärsprecher in der Nacht auf X. Die Gebiete seien nun „gefährliche Kampfzonen“.
Auch im Libanon griff die Armee am Abend nach eigenen Angaben militärische Anlagen der mit der Hamas verbündeten Hisbollah an. Israel behält sich trotz der seit Ende November geltenden Waffenruhe vor, weiter Stellungen der Miliz in dem nördlichen Nachbarland anzugreifen.
Ob es auch im Gazastreifen zu einer neuen Feuerpause kommt, bleibt indes abzuwarten. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe den Familien der Geiseln gesagt, dass er dem neuen Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff für eine zeitlich befristete Waffenruhe grundsätzlich zustimme, hieß es in israelischen Medienberichten. Die Hamas neige dazu, den Deal anzunehmen, aber „mit einigen Vorbehalten“, berichtete die „Times of Israel“ unter Berufung auf zwei nicht genannte Quellen. Demnach dürften die Verhandlungen voraussichtlich noch mindestens mehrere Tage andauern.
Israelischen Medienberichten zufolge sieht Witkoffs neuer Vorschlag eine 60-tägige Waffenruhe vor. Des Weiteren sollten zehn im Gazastreifen festgehaltene Geiseln in zwei Schritten binnen einer Woche freigelassen werden. Zudem sollten die Leichen von 18 Verschleppten übergeben werden, hieß es in mehreren Berichten. Im Gegenzug sollten 125 Palästinenser freikommen, die zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden waren, sowie 1.111 Bewohner Gazas, die seit dem Terrorüberfall auf Israel am 7. Oktober 2023 festgenommen worden waren. Außerdem sollten die Leichen von 180 Palästinensern übergeben werden.
Hamas verweist auf „Interessen des palästinensischen Volkes“
Die Hamas hatte bestätigt, den US-Vorschlag von den Vermittlern erhalten zu haben. In einer Mitteilung erklärte die palästinensische Terrororganisation zudem, den Vorschlag „verantwortungsbewusst“ prüfen zu wollen. Jede Antwort werde auf den „Interessen des palästinensischen Volkes basieren“.
Ihres Wissens nach habe die Hamas dem Plan bisher noch nicht zugestimmt, sagte Trumps Sprecherin Leavitt. Details zu dem aktuellen Vorschlag nannte sie nicht. Die USA hofften aber, dass es eine Waffenruhe geben werde. Sollte es zu einer Einigung kommen, werde das Weiße Haus dies mitteilen, sagte Leavitt.
Den israelischen Berichten zufolge sollen während der zweimonatigen Waffenruhe Gespräche über ein Ende des Kriegs geführt werden. Im Falle einer Einigung zwischen Israel und der Hamas sollten die restlichen Geiseln und die sterblichen Überreste anderer Verschleppter übergeben werden. Nach israelischen Angaben befinden sich derzeit noch mindestens 20 lebende Geiseln in Gaza. Bei drei weiteren Entführten ist unklar, ob sie noch am Leben sind. Zudem werden die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten in dem abgeriegelten Gebiet mit unzähligen unterirdischen Tunnelanlagen vermutet.
Die Hamas hatte eine zeitlich befristete Waffenruhe zuletzt abgelehnt. Sie fordert den Abzug der israelischen Truppen aus Gaza und ein dauerhaftes Ende des Krieges. Der US-Sondergesandte Witkoff hatte sich jedoch am Mittwoch im Weißen Haus optimistisch über die Chancen auf eine mögliche Waffenruhe und eine längerfristige friedliche Lösung des Konflikts geäußert.
Auslöser des Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.
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Israel hat den neuen Vorschlag des US-Gesandten Steve Witkoff für einen Waffenstillstand mit der Hamas akzeptiert, wie ein israelischer Beamter mitteilte.
Unterdessen erklärte die Hamas am Donnerstag, sie "prüfe den neuen Witkoff-Vorschlag" und prüfe ihn "verantwortungsbewusst in einer Weise, die den Interessen unseres Volkes dient, Erleichterung schafft und einen dauerhaften Waffenstillstand erreicht".
Der israelische Beamte sagte CNN, der Vorschlag fordere die Freilassung von 10 lebenden und 18 verstorbenen Geiseln sowie einen 60-tägigen Waffenstillstand. Der Beamte machte keine Angaben über den Beginn der Verhandlungen über ein dauerhaftes Ende des Krieges, eine zentrale Forderung der Hamas, die Israel nicht akzeptieren will.
Nach Angaben des Forums für Geiseln und vermisste Familien teilte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Geiselfamilien früher am Tag mit, dass er Witkoffs Vorschlag angenommen habe.
Während ihres Briefings am Donnerstag bestätigte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, dass "der Sondergesandte Witkoff und der Präsident der Hamas einen Waffenstillstandsvorschlag unterbreitet haben, den Israel unterstützt und unterstützt" und dass die Gespräche noch andauern.
"Wir hoffen, dass es zu einem Waffenstillstand in Gaza kommen wird, damit wir alle Geiseln nach Hause zurückbringen können, und das war von Anfang an eine Priorität für diese Regierung", fügte Leavitt hinzu.
Am Donnerstag sagte Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalal Smotrich, die Annahme des Vorschlags wäre "blanker Wahnsinn" und schrieb in den sozialen Medien, dass er "so etwas nicht zulassen wird. Punkt."
Der israelische Oppositionsführer Yair Lapid forderte Premierminister Benjamin Netanjahu jedoch auf, den Vorschlag "öffentlich und sofort" anzunehmen. Er sagte, er werde die Regierung unterstützen, auch wenn ihre rechtsextremen Mitglieder sie im Stich ließen.
Ein US-Beamter sagte CNN Anfang dieser Woche, dass Witkoff sich nicht direkt mit der Hamas getroffen habe. Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Quelle traf sich der palästinensisch-amerikanische Geschäftsmann Bishara Bahbah mit der Hamas in Doha über den Vorschlag.
Bahbah, der während des Präsidentschaftswahlkampfs 2024 die Gruppe "Arab Americans for Trump" leitete, hat im Auftrag der Regierung gearbeitet.
Jeremy Diamond, Abeer Salman und Oren Liebermann haben zu diesem Bericht beigetragen