Blogger meets Blocker: Chefredakteur der "Schwäbischen" antwortet auf Kritik von "Schussental-Medial" ...
8. Februar, 2025 um 14:50 Uhr,
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Verehrte Leserschaft,
überraschender Weise und dazu noch sehr ausführlich, erhielt ich sehr schnell eine Antwort auf meine kritische E-Mail an Herrn Sutthoff *) und habe mich bei ihm dafür bedankt. Ich gebe die Reaktion hier ungekürzt und unverändert (Links zur SZ) wieder und behalte mir vor, später (erst mal "sacken" lassen) zu dieser Antwort Stellung zu beziehen.
Stefan Weinert
*) Die "Schwäbische Zeitung" ist am Ende! - Blogger "meets" Blocker ...
- 8. Feb. 2025
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Lieber Herr Weinert,
vielen Dank für Ihr Feedback.
Sie hören das vermutlich nicht zum ersten Mal von uns: Wir bei der SZ stehen für Ausgewogenheit und Pluralismus. Jeder in der Redaktion darf seine Meinung haben und sie übrigens auch in unseren Medien abbilden, wie viele Kommentare genauso zeigen wie die Kolumnen externer Autoren in ganz unterschiedliche Richtungen. Wussten Sie zum Beispiel, dass im Januar unter anderem dieser Beitrag von Luisa Neubauer bei uns erschienen ist?https://www.schwaebische.de/politik/ich-habe-ein-neues-wort-gelernt-es-beschreibt-unsere-situation-erschreckend-gut-3239211
Auch dieser hier von Dario Schramm fand weit über die Region hinaus Beachtung:
Und ja, zur Meinungsvielfalt gehören aus unserer Sicht auch die Perspektiven von Menschen, die die AfD repräsentieren. Da sind wir beide offensichtlich unterschiedlicher Meinung, aber das ist auch das Schöne an Meinungen: Sie dürfen verschieden sein.
Im Kontext der Meinungsvielfalt und des Pluralismus ist jedenfalls auch der von Ihnen angesprochene Kommentar zum ÖRR zu verstehen, meine Meinung hat nicht mehr oder weniger Gewicht als andere auch. Mich haben inzwischen übrigens alleine weit mehr als 100 Zuschriften erreicht, in denen mir Leser zustimmen. Natürlich darüber hinaus auch kritische wie Ihre, wenn auch in der Minderheit. Ich freue mich über beides, so soll es sein. Natürlich sind diese „Leserbriefe“ nicht repräsentativ, doch ganz offensichtlich liegt beim ÖRR - der im Gegensatz zu uns als privatem Medienunternehmen einen gesetzlichen Auftrag hat, das ist ein ganz wesentlicher Unterschied - etwas im Argen und das Thema bewegt viele.
Was ich noch betonen möchte: Ich schreibe, dass ich die Idee des ÖRR großartig finde. Dass die Umsetzung in der aktuellen Form aus meiner Sicht aber nicht gut ist und sich ändern muss, weil ansonsten die Glaubwürdigkeit mehr und mehr abnimmt. Die Frage der Glaubwürdigkeit wiederum ist eine, die nicht nur ARD & ZDF betrifft, sondern die sich die gesamte Medienlandschaft in Deutschland ebenso stellen muss. Dazu passt aus meiner Sicht auch Ihr Vorwurf, mein Kommentar sei ein „gefundenes Fressen“. Wer meine Beiträge als Steilvorlage nutzt, kann ich nicht beeinflussen, und ich werde mich nicht selbst zensieren, nur weil ich Dinge sage, die - aus welchem Grund auch immer - eventuell Leuten gefallen oder nutzen, deren Ansichten ich an anderer Stelle möglicherweise nicht teile.
Zu guter Letzt: Bei Ihren Ausführungen zu den Leserzahlen haben Sie etwas ganz Wichtiges vergessen - nämlich die Menschen, die nicht (nur) unser gedrucktes, sondern unser digitales Produkt lesen. Im Januar ist Schwäbische.de 25
Millionen Mal besucht worden, im Dezember 28 Millionen Mal (vgl. IVW Online) Dem von Ihnen erweckten Eindruck, wir würden an Bedeutung verlieren, möchte ich angesichts dessen doch vehement widersprechen, das Gegenteil ist der Fall. Wir erreichen mit unseren
ganz unterschiedlichen regionalen und überregionalen Inhalten immer mehr Menschen. Und das freut uns natürlich sehr.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende
Jan David Sutthoff_______
Jan David Sutthoff
Stellvertretender Chefredakteur
Editorial Board
SV Gruppe