"Das mag sein; die Statistik zeigt aber auch, dass das Grünen-Klientel im Sektor der Gutverdiener, Hausbesitzer und 3-PKW-Haushalte lebt, und sich um die materielle Zukunft keine Sorgen machen muss. Kein Wunder also, dass Lucha, Kretsche und die Akademiker positiv gestimmt sind. Die Kehrseite ist/sind die, die hier als Pessimisten betitelt werden und die vermutlich deshalb AfD wählen, weil sich CDU/CSU, Grüne und SPD allesamt auf die Seite der Wohlhabenden gestellt haben. Der Artikel taugt daher zu nichts - außer "Hauptsache mal wieder was geschrieben"!
Dem muss ich hier noch folgendes hinzufügen:
Die These, ja das Credo des Schreibers "wenn Sie eine demokratische Partei wählen, sähe ihr Leben, statistisch nachgewiesen, gleich viel besser aus," dürfte als Satire des Jahres in die FB-Geschichte eingehen, wenn es/sie nicht so traurig und bitter für jene wäre, die gerade durch die Politik der "demokratischen Parteien" in den vergangenen drei Jahren und davor den vier Jahren so verarmt wären.
Dazu kommt - die Umfrage wurde in dem gegenüber den anderen Bundesländern - sehr reichen Baden-Württemberg vorgenommen, wo die CDU sehr stark und die AfD relativ schwach sind - und nicht in Thüringen, Sachsen oder Meck-Pomm ...
Laut dem Bielefelder Soziologen Wilhelm Heitmeyer, der seit 40 Jahren zu Rechtsextremismus, Gewalt und Konflikten forscht, haben die Menschen besonders in Ostdeutschland den Eindruck, mit ihren Anliegen von der Politik und dem "Westen" nicht wahrgenommen zu werden: "Da gibt es offensichtlich eine ziemlich große Lücke an Repräsentation, auch durch die demokratischen Parteien", sagt der Soziologe
Häufig werde bei Wählerinnen und Wählern der AfD von Menschen mit materiellen und kulturellen Verlustängsten gesprochen, die sich besonders im Zuge von Modernisierungsprozessen wie der Globalisierung verstärkt haben. Dabei reicht bereits das Gefühl eines sozialen Abstiegs: Diese Menschen haben in ihrem unmittelbaren Umfeld erlebt, wie die Arbeitslosigkeit und der Niedriglohnsektor zunimmt oder junge Menschen massenweise wegziehen. Das erlebt man vermehrt in ländlichen Gebieten in Ostdeutschland.
Lange Zeit und bis auf den heutigen Tag, sind gute zweistellige Wahlergebnisse der AfD damit erklärt worden, die allermeisten Wählerinnen und Wähler würden lediglich aus Protest, aus einer Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien, der AfD ihre Stimme geben. Der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, allerdings davor, die Wahl der AfD nur als Protest zu begreifen. Politikberater Johannes Hillje geht sogar so weit und sagt, dass das nie gestimmt habe:
"Ich glaube, die Protestwähler-These ist eine bequeme Erzählung der demokratischen Kräfte, um sich einzureden, es sei nicht der Rechtspopulismus oder gar Rechtsextremismus, der die Wähler anspreche und sie (die AfD-Wähler/innen) seien allesamt rückholbar für die anderen Parteien." Johannes Hillje, Politologe und Politikberater.
"In summa", sauber differenziert und soziologisch untersucht lässt sich sagen, dass AfD-Wähler/innen vor allem männlich sind und ein mittleres Alter haben. Mehr Menschen im Osten und auf dem Land wählen diese Partei. Die Wähler sind häufig voll erwerbstätig, aus einfachen bis gehobenen Berufen der Arbeiterschicht und haben ein geringes Einkommen.Nach Einschätzung des Rechtsextremismusexperten Prof. Wilhelm Heitmeyer handelt es sich bezüglich der AfD um eine stabile Wählerschaft, zu der etwa auch Handwerker und Industriearbeiter gehörten. Es seien nicht nur die Arbeitslosen, wie das häufig etikettiert werde. Selbst unter Gewerkschaftsmitgliedern gibt es Sympathisanten.
Berücksichtigt man/frau/di all dies, dann ist der "bunt-wirre-unsachliche" Facebookartikel nicht nur Real-Satire, sondern auch eine Verkennung der Wahrheit im Sinne von "wahren Gründen für die derzeitige politische Situation zwischen Oder, Elbe, Rhein und Alpen.
Ob es die AfD besser machen würde, sei dahingestellt; aber darum geht es hier auch gar nicht. Denn zum zweiten schlimm ist, was die Grafik wirklich zeigt und in meinem obigen Kommentar bereits ausgeführt wurde:
Sowohl bei der Frage 1 und bei der Frage 2, liegen die Wähler und Wählerinnen der Grünen noch auffällig vor denen der CDU und denen der SPD. Eine solche Einstellung aber kann nur haben, wer materiell und finanziell abgesichert ist und deshalb auch zufrieden und auch selbstzufrieden in die Zukunft schauen kann. Und das sind jene, die einst alternativ, einfach mit Turnschuhen und "Ente" den Etablierten die Meinung sagen wollten.
Doch das war in jenen Tagen, wo Deutschland noch geteilt war und hat sich negativ entwickelt, wo sich ab 1990 auch "Bündnis90/die Grünen" an der Ausbeutung und Bereicherung des Ostens/durch den Osten beteiligt haben!!
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