"Himmelfahrt" opfern, statt 'Himmelfahrtskommando'... oder: Ist denn HEUTE schon Weihnachten ... Proletenhaft Zeitungsausgabe ...
Es ist schon höchst peinlich, aber typisch peinlich, was und vor allem wann man/frau WAS in der hiesigen Zeitung (lokal) zu lesen bekommt. Heute, am 29. Mai 2025, feiert die christliche Welt den "Tag der Himmelfahrt Jesu". Ja, dieser Tag wurde sogar zu einem bundesweiten Feiertag erhoben. Dass aber an eine solche leibliche Aufnahme des Auferstandenen fast niemand glaubt, zeigt die Umwidmung des 40. Tages nach Ostern in den "Vatertag" an dem es statt Weihwasser, BIER satt und in 180-Liter-Krügen gibt.
Da heute ein Feiertag ist, gibt es zum Morgenkaffee keine Zeitung. Also hätte es gestern eine Kolumne zu "Himmelfahrt" geben müssen - von den Katholen oder Evangelen, den Adventisten oder den Freichristen. Fehlanzeige. Dafür erscheint heute (Himmelfahrt!) um 5 Uhr morgens mit dem Frühgesang der Amseln vor meinem Fenster, ein Online-Artikel der Lokalzeitung über den "beliebten Weihnachtsmarkt" - natürlich mit großem und emotionalem Bild mit Glühweinbuden aus der Amselperspektive.
Na ja, irgendwie ist das ja konsequent gedacht und gemacht - wenn auch in einer nur im Sinne eines redaktionellen Hysteron-Proteron, eines Zirkelschlusses aus den Büros in der Ravensburger Karlstraße. Und - als wenn es nicht gepasst hätte - erscheint 2 1/2 Stunden später ein ätzender, bierseliger und proletenhafter Artikel über den "Vatertag" - aber dieses Mal im Mantelteil derselben Zeitung - und dieses Mal von einem der Chefredakteure, welcher wohl vergessen hat, dass er nicht mehr im Bochumer Fußballstadion sitzt, sondern in den vier Wänden einer angeblich christlichen und seriösen Zeitung.
Ist das wirklich nur so in Ravensburg und in Oberschwaben? Ne, liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs. Denn von Schleswig und der Flensburger Förde gegenüber der dänischen Grenze, bis Friedrichshafen am Bodensee (schon fast Austria) gilt heute Vatertag - wenn sicher auch in manchen Zeitungen hier und da "Gedanken zu Himmelfahrt" abgedruckt sind.
- Um es so zu sagen: HIMMELFAHRT als gesetzlicher deutscher Feiertag gehört abgeschafft. Denn Deutschland braucht Geld - Deutschland braucht viel Geld - Deutschland braucht sehr viel Geld!
Aber für die Verteidigung - sagen die Einen; um kriegstüchtig zu werden - sagt der Verteidigungsminister; für die Infrastruktur - verspricht Kanzler Friedrich Merz; für das Klima - tönt es auf einmal irgendwie vertraut von den Grünen; für die Bildung - fordert die LINKE, und für den Wohnungsbau - fügt sie hinzu.
Dabei werden die - für das Portmonee des Bürgers - eigentlich unvorstellbare Summen von den Politikerinnen und Politikern so handgerecht (und auch mundgerecht = verbal) zusammengepresst, dass diese wie Tennisbälle - mal rosa, mal schwarz, mal grün, mal dunkelrot und auch mal gelb - über das Netz des Steuerzahlers hin und her gespielt werden können. Hier mal eben 100 Milliarden Euro, dort 500 Milliarden, oder gar eine (1) Billion "europäische Taler". Immer gerechnet für die kommenden zehn Jahre.
- 1.000.000.000.000 Euro = 32.679.738 Kassiererinnen mit einem Stundenlohn von 16,00 Euro (brutto) müssten dafür ein (1) Jahr lang Vollzeit (!) arbeiten, wobei es aber netto gerechnet, rund 45.000.000 Frauen (mit Kindern zu Hause) sein müssten, um insgesamt eine (1) Billionen Euro im Portmonee zur Verfügung zu haben.
Das aber ist nur für unserer Vorstellungskraft geschrieben, damit wir noch in etwa eine Ahnung von den Größenordnungen zurückbekommen.
Nun sagen die Einen - wir müssen Schulden aufnehmen; andere meinen, das höre sich nicht gut an, man müsse das als "Sondervermögen" umschreiben; die LINKEN wollen die Vermögenssteuer wieder auferstehen lassen; andere wiederum wollen intelligent umschichten; und dann - ganz aktuell wird der Vorschlag gemacht, einen der vielen bundesweiten gesetzlichen Feiertage zu streichen (Monika Schnitzer, Chefin der deutschen Wirtschaftsweisen), um die 500 Milliarden oder gar eine Billion auf zehn Jahre zusätzlich erwirtschaften zu können.
Als 1995 der Buß- und Bettag in allen Bundesländern außer Sachsen abgeschafft wurde, berechnete der Sachverständigenrat die Kosten des Feiertags. Das IW Köln hat den Ansatz des Sachverständigenrates genutzt und an heutige Verhältnisse angepasst. Es kommt auf mehr als sechs Milliarden Euro, die ein Feiertag kostet. Bei einem freien Tag gehen schnell mindestens 0,1 Prozent der Jahres-Wirtschaftsleistung (BIP) des jeweiligen Bundeslandes verloren. (Quelle)
4.305,3 Billionen Euro betrug das deutsche BIP im Jahr 2024. Rechnet man/frau mit 0,1 Prozent (ein Promille) bundesweit, dann wären das 4,3 Milliarden Euro auf das Jahr und 430 Milliarden Euro auf zehn Jahre. Wie die nachfolgende Tabelle zeigt, weist die BRD elf (11) bundesweit gültige gesetzliche Feiertage auf.
Ich persönlich vertrete schon lange die Ansicht, dass wir im Land mit jüdischen und vor allem christlichen Wurzeln, bei rasanter Abnahme von Gläubigkeit und ebenso rasanter Zunahme von Kirchenfremdheit, gut und gerne auf zwei oder gar drei Feiertage verzichten können, dafür aber mindestens einen bundesweiten hinzufügen. Ich sage das nicht nur als Bürger, sondern auch als Theologe. Auch wenn ich inzwischen Rentner bin und man/frau mir vorwerfen kann, das tangiere mich ja nicht: Ich habe das auch schon als Arbeitnehmer so vertreten.
- Ostermontag und Pfingstmontag und auch der "Himmelfahrtstag" sollten zugunsten einer zu verhindernden Billionen-Verschuldung unseres Landes abgeschafft werden. Wer glaubt denn noch an die "Auferstehung Jesu am dritten Tag"? (siehe oben) - Wer denkt denn noch an Pfingsten daran, dass Gott vor 2.000 Jahren seinen Geist des Mutes, der Menschlichkeit, der Fähigkeit zur Vergebung und den Willen zum Frieden (ohne Waffen) auf seine zwölf Jünger herabsandte. Und der Tag der "Himmelfahrt Jesu" wurde von uns zum "Vatertag" mit Bier und Bollerwagen umgewidmet (dito). Und dann gäbe es da auch noch den 2. Weihnachtstag, der zur Disposition stünde, der aber kann manchmal auf das Wochenende fallen, was für das BIP nicht so effektiv wäre.
Nicht, dass ich den "Vatertag" verurteile - ; ich stelle nur fest und insistiere auf Konsequenz in Hinsicht auf gewisse arbeitsfreie Tage. Sie gehören als solche abgeschafft. Dagegen aber müsste der nur 2025 und auch nur in Berlin gültige "Gedenktag des 8. Mai als Tag der Befreiung vom Nationalismus und Ende des 2. Weltkrieges" als bundesweiter gesetzlicher "Feiertag" für immer und ewig eingeführt werden. Da er hin und wieder auf einen Sonntag oder Samstag fällt, ist sein Einfluss auf das BIP nicht ganz so stark, wie die drei zuvor genannten.
In summa wären es also rund 2,75 zusätzliche Arbeitstage, die auf zehn Jahre gesehen - die Inflation einmal ausgenommen - rund 1,2 Billionen Euro einbringen und ein Sondervermögen oder Ähnliches ad absurdum führen und obsolet machen. Diese Summe sollte dann aber bitte für "christliche" Zwecke eingesetzt werden - und nicht für Kriegsspiele und "Flipper" mit roten Knöpfen!
Artikel 139 WRV [Die Verfassung des Deutschen Reichs (Weimarer Republik) in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 401-2, veröffentlichten bereinigten Fassung] weist dem Staat die Aufgabe zu, Feiertage anzuerkennen und zu streichen. Eine sehr ausführliche Untersuchung dazu, welche Regeln hier zu beachten sind, ist zu finden unter "Grundgesetzliche Vorgaben bei der staatlichen Anerkennung von Feiertagen" --- Inaugural-Dissertation.