Aktualisiert: Sieben Brücken über die "Wangener Straße" --- und immer noch kein Wiederaufbau des einen (1) "Eschersteg" ...
Stefan Weinert, Blogger mit Aussicht
Heute erreichte mich per Kopie ein Brief des Ravensburger Bürgers und Vorsitzenden des "Eschersteg-Vereins", Herrn Winfried Schneider, an den Ravensburger Baubürgermeister Herrn Dirk Bastin. In diesem Schreiben beklagt er zu Recht, dass - relativ gesehen und salopp formuliert - die Brücke über die Ravensburger "Wangener Straße" in Lichtgeschwindigkeit - inclusive Planung und Genehmigung - errichtet wurde, während der "Eschersteg" seit rund 20 Jahren in den "Schwarzen Löchern" (Bauhof und Scheune) der Ravensburger Stadtverwaltung verrottet.
In den beiden Dekaden hätte die Stadt Ravensburg leicht und locker "sieben Brücken" über die Wangener Straße "schwingen" können.
Wetten, dass ... !!
Links im Vordergrund: Das ist keine Schad-Skulptur, sondern das sind die Reste des verrotteten Eschersteg.
Über sieben Brücken musst du geh'n, willst du die "Wangner Straße" überquer'n; sieben Mal wirst du der Loser sein, bis endlich auch der "Eschersteg" erscheint.
Laufend gab es Versprechungen, den Steg als anerkanntes Kulturdenkmal wieder aufzubauen. Sogar eine positiv beschiedene Petition des Landtages verlangte dies vor sechs (6) Jahren. Zuletzt hieß es, der "Eschersteg" werde im Kontext des "Schussenparks" in diesen integriert. Zu sehen ist davon nichts. Wer glaubt noch an diese Umsetzung? Wer kann der Stadtspitze überhaupt noch vertrauen? Siehe "Kohlenberg" und "Krakauer Straße" (vergl. das folgende Schreiben).
Kann man/frau nur hoffen, dass Dr. Daniel Rapp den "Wiederaufbau des Eschersteg" zu einem seiner Wahlkampfthemen (OB-Wahl 2026) macht.
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Winfried Schneider RV, 20. November 2025
88212 Ravensburg
Sehr geehrter Herr Bastin,
ich schreibe Ihnen diese Email, nach dem mich verschiedene Mitglieder vom Förderverein Eschersteg, aber auch andere Bürger um eine Rückmeldung an Sie in Form eines offenen Briefes gebeten haben, weil nun aktuell die Brücke in der Wangener Straße in Rekordzeit aufgebaut wurde, aber der Eschersteg nach rund 20 Jahren bis heute noch nicht.Sie brauchen mir auf diese Email nicht zu antworten, aber ich möchte sie dennoch dringend an die Dinge im Dateianhang erinnern. Es ist nun sechs Jahre her, dass mein Förderverein die Petition zum Wiederaufbau des Escherstegs beim Landtag von Baden Württemberg gewonnen hat, also mehr als ein halbes Jahrzehnt.
Bis heute wurde lediglich eine neue Brücke in der Wangener Straße aufgebaut, in Rekordzeit, weil dazu der Wille der Stadtverwaltung nach schnellem Aufbau da war. Dass die Stadtverwaltung den Bürgern ganz offen an diesem Beispiel (und nicht nur an diesem) den Bürgern vorführt, was sie von Beschlüssen des Landtags hält, hat nicht wenige empörte Rückmeldungen auch an mich in meiner Funktion als Vorsitzender der Ravensburger Gruppe ausgelöst.
Unabhängig davon bleibt bei nicht wenigen Bürgern der Eindruck, dass die Stadtverwaltung die übergeordnete demokratische Institution des Landtags einfach nicht ausreichend respektiert. Und genau dieser fehlende ausreichende Respekt vor demokratischen Institutionen ist es, der Bürger leider immer mehr zu extremen Parteien an den Rändern treibt.
Gerade aber eine staatliche Einrichtung selbst, wie es die Stadtverwaltung ist, sollte wenigstens Vorbild sein und ausreichend Respekt für Entscheidungen des Landtags zeigen. Es ist absolut respektlos, dass eine Petition, die vom Landtag vor nunmehr sechs Jahren beschlossen wurde (Eschersteg), bis heute noch immer nicht umgesetzt ist.
Auch die jahrelange Ignorierung der Stadtverwaltung der "von Bürgerseite gewonnenen" Petitionsbeschlüsse vom Landtag zu den Neubaugebieten Kohlenberg und Krakauer Weg zeigen das gleiche Muster: Eine Respektlosigkeit der Stadtverwaltung gegenüber dem Landtag und damit einer auch demokratischen Institution unseres Staates. Dabei hatte der Landtag ja ohnehin bei diesen beiden Petitionen vor rund vier Jahren (ähnlich wie beim Eschersteg) "nur" beschlossen, dass die Stadtverwaltung in diesen Baugebieten die rechtsgültigen Bebauungspläne einhalten muss, also ohnehin nur etwas, zu dem die Stadtverwaltung sowieso verpflichtet wäre.
Doch selbst das wurde bis heute nicht umgesetzt. Diese Respektlosigkeit der Stadtverwaltung setzt sich sogar auf der kommunalen Ebene gegenüber dem eigenen Stadtrat fort. Dort habe ich selbst vor einigen Jahren eine Petition zur Einrichtung des Kuppelnauparks beim Stadtrat "gewonnen". Auch diese Petitionsentscheidung vom Stadtrat wird bis heute ignoriert.
Nachdem die Stadtverwaltung seit sechs Jahren den Petitionsausschuss vom Landtag zum Eschersteg nicht in die Praxis umgesetzt hat, aber gleichzeitig mit dem Bau der Brücke in der Wangener Straße gezeigt hat, dass, wo ein Wille ist, ein schneller Weg durchaus möglich ist, haben mir nun verschiedene Bürger angekündigt, dass nunmehr beim Landtag von Bürgerseite eingefordert werden soll, dass der Landtag auf die Einhaltung der Petitionsbeschlüsse achtet und die Stadtverwaltung damit daran erinnert wird, dass sie den Landtag innerhalb unseres Rechtsstaats entsprechend als demokratische Institution zu respektieren hat.
Wie mir Bürger berichtet haben, sind dazu die ersten Petitionen an den Landtag bereits abgeschickt worden. Ich beschuldige ausdrücklich nicht Sie persönlich, den Landtag und seine Beschlüsse nicht entsprechend zu respektieren, aber ich bitte Sie, die mit Ihrem Amt implizierte Verantwortung zu erkennen und nunmehr zeitnah entsprechend zu handeln und einfach nur das umzusetzen, was der Landtag schon seit Jahren beschlossen hat.
Mit freundlichem Gruß,
Winfried Schneider
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Mit diesem Schreiben im Zusammenhang der erwähnten Landesdrucksache von vor genau sechs Jahren, wurde die Petition zum "Wiederaufbau des Eschersteg" positiv entschieden.