"Putt, putt, putt ..." -- Nachbarn streiten sich ums Füttern von Tauben -- Unglaubliche Satire ...
In "meiner" Stadt gibt es einen Straßenzug, wo fast alle Häuser Gauben haben, heißt: Dort leben Menschen auch in Dachwohnungen, welche recht gemütlich sein können. Nun gibt es zwei Gauben-Nachbarn/in in gegenüberliegenden Häusern - dazwischen die Straße - die es sich angewöhnt haben, immer wieder einmal Brotkrumen in die Dachrinne rollen zu lassen, damit die Spatzen und Meisen auch vegetarische oder vegane Nahrung und nicht nur fette Fleischwürmer zu sich nehmen.
Doch ganz offensichtlich haben das die Tauben mitbekommen, welche in jenem Stadtteil zu Hauf und in Schwärmen vorkommen - und Spatzen und Meisen hatten seitdem wenig zu "lachen".
Nun kam es vor, dass Nachbar eins wieder einmal ein paar übriggebliebene Krumen vom Frühstück als Futter in die Dachrinne entsorgte - und schon waren drei Tauben da. Nachbarin zwei aber tat dasselbe und rief laut "Putt, putt, putt" - und schon wechselten die Krümmelpicker das Revier. Das ärgerte Nachbar eins so sehr, dass er sein letztes Stück Kuchen zerbröselte und in die Dachrinne warf. Dabei rief er laut: "Putt, putt, putt, putt, putt", und schon flatterten die Tauben zurück zu ihm. Inzwischen aber waren es schon sieben.
Und was tat die Nachbarin?! Sie tat es dem Nachbarn gleich, doch mit noch süßerem Kuchen und rief dabei: "Putt, putt, putt, putt, putt, putt, putt" - und inzwischen zwölf Tauben nahmen das Angebot gerne an. So ging es den halben Vormittag hin und her. Bis die Sache irgendwie eskalierte. Denn beide Dachrinnen boten ein Taubenbüfett erster Klasse, und bald wussten die Tauben nicht mehr, ob sie Dachrinne A oder Dachrinne B wählen sollten.
Und so kam es, dass - mittlerweile 20 - Tauben mitten über der Straße im Kreis flogen, weil sie wussten, rechts oder links. Fünf Minuten, zehn Minuten, eine halbe Stunde und die anderen Nachbarn kamen auf die Straße gerannt. Denn das "Putt, putt, putt" und das laute Gurren der Vögel war nicht zu überhören.
Dann - nach rund einer (1) Stunde im Tierkreisel - war es dann soweit. Die Tauben waren so erschöpft, dass sie wie Steine zu Boden fielen und auf den Asphalt knallten und die Nachbarn riefen: "Kaputt, kaputt, kaputt."
Seitdem traut sich keine Taube mehr auf irgendeine Dachrinne in "meiner" Stadt, zumal jene Straßengemeinschaft am Abend ein Fest mit gegrillten Tauben feierte. Und Nachbar eins und Nachbarin zwei? Die küssten sich zu später Stunde ... und wenn sie nicht gestorben sind ...