⚽-⚽ Fußball: Wenn die Mannen von der Elbe die Truppe von der Donau "nass" machen ... Bier und Tränen und viele Schwerverletzte im "Volkspark" ......
Stefan Weinert
In meiner norddeutschen Kindheit war ich immer ein Fan vom "Hamburger Sportverein", dem HSV, denn das war der Club, der unserer Stadt mit 135 Kilometern südlich gelegen noch am nächsten lag. Damals spielten der HSV und Werder Bremen noch in der Oberliga, denn die Bundesliga gab es erst ab 1963. Aber auch da respektive in der Folge war ich - im Gegensatz zu meinem Freund Th. (der war Bayern-Fan) - dem HSV und Uwe Seeler treu.
Nun sind die HSV-Hamburger aber 2018 in die zweite Klasse abgestiegen und seit dieser Zeit hoffte ich immer, dass Holstein-Kiel ins Oberhaus aufsteigen würde, was dann auch 2024 passierte. Und Hamburg war ja durch die Arbeiterklasse "St. Pauli" in der 1. Bundesliga vertreten - und wird dort auch bleiben. Denn abgestiegen sind Bochum und leider die Störche von der Ostsee. Übrigens bin ich schon lange mehr kein Fan vom HSV - mein Herz schlägt da eher für den Underdog von der "Roten Meile".
Doch der HSV ist zurück und kann gar nicht soviel Holsten-Bier, Jever, "Flens" (aber kein "Astra" :) trinken, wie das Glück groß ist. Und ausgerechnet gegen den SSV Ulm, der nun zurück in die 3. Liga muss. Dabei hatte ich den Mannen von der Donau so gewünscht, dass sie die Truppe von der Elbe so richtig "nass" machen. Wer hätte das 1963 gedacht - ich gewiss nicht!
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Die Leidenszeit des Hamburger SV ist vorbei. Fast auf den Tag genau sieben Jahre nach dem Absturz in die Zweitklassigkeit hat der Traditionsverein die ersehnte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga geschafft.
Nach dem 6:1 (3:1) gegen den SSV Ulm ist der HSV am letzten Zweitliga-Spieltag nicht mehr von einem der ersten beiden Tabellenplätze zu verdrängen. Die Ulmer stehen nach der Niederlage als zweiter Absteiger nach dem Jahn Regensburg vorzeitig fest.
Ludovit Reis (10. Minute), Ransford Königsdörffer (42./62.), Davie Selke (45.+4) und Daniel Elfadli (86.) trugen sich als Torschützen in dem für den HSV geschichtsträchtigen Spiel ein. Außerdem traf SSV-Kapitän Philipp Stompf (50.) ins eigene Tor.
Entscheidenden Anteil am Erfolg der Mannschaft des jungen Cheftrainers Merlin Polzin hatte zudem Torwart Daniel Heuer-Fernandes (36.), der beim Stand von 1:1 einen Foulelfmeter von Ulms Semir Telalovic hielt. Tom Gaal (7.) hatte die lange wacker kämpfenden Gäste nach einer starken Anfangsphase in Führung gebracht.
Als Schiedsrichter Max Burda abpfiff, kannte der Jubel der Fans in dem mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion keine Grenzen mehr. Es war der Start in eine rauschhafte Nacht an der Elbe und der Alster.
Am Sonntag könnten die HSV-Anhänger zum nächsten Mal jubeln: Um 11.00 Uhr haben die Fußballerinnen die Chance, mit einem Sieg gegen den SC Freiburg II ebenfalls in die Bundesliga zurückzukehren.
Die ganze Stadt fieberte auf den Abend hin. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher zeigte sich auf der Plattform „X“ im Trikot mit der Raute. Einstige HSV-Profis wie Heiko Westermann, René Adler, Dennis Aogo oder Ivica Olic schickten Motivations-Grüße. Bayern Münchens Meistertrainer und ehemaliger HSV-Profi Vincent Kompany ballte die Faust, als er im Sky-Interview den Zwischenstand hörte.
Bei der Aufstiegsfeier des Hamburger SV im Volksparkstadion hat es infolge des Platzsturms fast zwei Dutzend Schwerverletzte gegeben. Ein Mensch wurde mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wie die Hamburger Feuerwehr mitteilte. Weitere 19 Fußballfans kamen mit schweren, fünf mit leichten Verletzungen in umliegende Kliniken. Einige von ihnen seien von den Rängen der Tribünen herabgesprungen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Außerdem habe es Verletzungen durch Rangeleien gegeben. Insgesamt seien 44 Patienten medizinisch versorgt worden.
Wegen der vielen Verletzten waren den Angaben zufolge rund 65 Kräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr im Einsatz. Vor dem Stadion fuhren etwa ein Dutzend Rettungswagen vor.