Durch ungewollte Werbung verschenkt: 42 Mrd. Liter sauberes Trinkwasser + 1,1 Millionen gesunde Bäume + 4,3 Mrd. kWh Energie ... per Anno/BRD
Schussental-Medial
Aktuell darf in Deutschland Werbung in alle Briefkästen eingeworfen werden, die nicht mit einem „Werbung – Nein danke!“-Aufkleber gekennzeichnet sind. 1,06 Mio. Tonnen nicht adressierter Werbung (Stand 2020) landen dadurch pro Jahr in Deutschlands Briefkästen.
Allein für die Papierproduktion der nicht adressierten Werbebroschüren und Werbezeitungen werden jährlich
- 42 Milliarden Liter Wasser,
- 4,3 Mrd. kWh Energie und
- 1,6 Mio Tonnen Holz von
- über 1,1 Mio. Bäumen verbraucht.
------------------------------------
Wälder gelten als eine wesentliche Lebensgrundlage. Denn sie haben eine große Bedeutung für Natur und Umwelt, für Klima, Wasser und Boden, für einen bedeutenden Anteil an Tier- und Pflanzenarten, für deren und natürlich auch für unsere Lebensräume. In den Wäldern findet sich ein großer Teil der biologischen Vielfalt Deutschlands.
Das ‚Ökosystem Wald‘ umfasst die Gesamtheit der belebten (biotischen) und unbelebten (abiotischen) Bestandteile des Waldes. Die vertikale Strukturierung des Waldes in Boden-, Kraut-, Strauch- und Baumschicht ist einzigartig und bietet durch verschiedene Lichtverhältnisse unterschiedliche Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen.
Gleichzeitig bringt der Wald in vielfältiger Weise dem Menschen Nutzen. Diese Funktionen und Leistungen werden auch als „Ökosystemdienstleistungen“ des Waldes bezeichnet.
Wälder gehören mit zu den produktivsten Ökosystemen. Bei aller Vielfalt und Unterschiedlichkeit haben alle Wälder eines gemeinsam: sie prägen eine Landschaft und beherbergen eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. https://altdorferwald.org/74/altdorfer-wald/faq
---------------------------
Dabei wollen die Bürgerinnen und Bürger diese billigen Werbeprospekte mehrheitlich nicht einmal: eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe belegt, dass weniger als ein Drittel der Befragten diese noch für zeitgemäß halten. Abfallexperte Prof. Gäth von der Universität Gießen geht davon aus, dass 85 bis 90 Prozent der Werbung im Briefkasten überhaupt nicht gelesen wird. Dazu gehört beispielsweise auch der oberschwäbische "Südfinder", eine wöchentliche Werbezeitung mit einem kleinen redaktionellen Teil auf den ersten Seiten.
Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe fordert bereits seit 2020 eine Petition mit mittlerweile über 190.000 Unterschriften an die ehemalige Bundesjustizministerin Christine Lambrecht deshalb auf: Führen Sie ein bundesweites Opt-in-System für unadressierte Werbepost ein! Werbung darf nur noch in Briefkästen geworfen werden, wo es ausdrücklich erwünscht ist. Das heißt: „Werbung – Ja bitte“ statt wie bisher „Werbung – Nein danke“-Aufkleber.
Die niederländische Hauptstadt Amsterdam hat seit 2018 ein solches Opt-in-System eingeführt. Laut Stadtverwaltung konnten bereits 6.000 Tonnen Papier pro Jahr und zwischen 650 und 750 Fahrten der kommunalen Müllabfuhr eingespart werden. Würde ein solches Opt-in-Verfahren in ganz Deutschland umgesetzt, könnten jährlich rund 66.000 Müllabfuhren mit einem Fassungsvermögen von je 12 Tonnen vermieden werden. Das entspräche einer Einsparung von mehr als 20 Mrd. Werbebroschüren.
Werbepost und Werbezeitungen (das sind die kostenlosen Wochenzeitungen) führen zur Zerstörung von Wäldern: Über 80 Prozent des deutschen Bedarfs an Papier und Zellstoff wird aus dem Ausland gedeckt. Dafür werden fast überall auf der Welt Wälder gerodet – häufig mittels Kahlschlags. Die Folge ist der Verlust von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen. Es wird eine große Menge an Chemikalien eingesetzt, wie beispielsweise Natronlauge, Sulfite oder Sulfate, um diese Werbung herzustellen. Und das alles für Prospekte und "Zeitungen", die einzig für die einmalige Informationsvermittlung zwischen Handel und Verbraucher*innen existieren und danach häufig direkt im Müll landen: Im besten Fall in der Papiertonne, im schlechtesten Fall im Restabfall und der Verbrennung.
Die weiten Transportwege der Werbebroschüren heizen den Klimawandel zusätzlich an. Nach dem Import von Holz nach Deutschland führt der Weg des daraus hergestellten Papiers zu den Druckereien, von dort zu den Unternehmen und/oder Verteilstellen bis hin zu den Auslageorten und Briefkästen. Diese klimaschädlichen, unnötigen und zumeist ungewollten Werbeträger müssen endlich ein Ende haben!
Lassen Sie sich auf die sogenannte Robinson-Liste setzen. Sie werden dann von den derzeit existierenden Adressenlisten aller Werbeunternehmen gestrichen, die Mitglied im Deutschen Dialogmarketing Verband e.V. (DDV) sind.
Bei Firmen, die nicht Mitglied des Deutschen Dialogmarketingverbandes e.V. sind, bleibt Ihnen nur ein Weg: die Firma schriftlich, am besten per Einschreiben mit Rückschein, auffordern, zukünftig die Zusendung von Werbematerial zu unterlassen.
Sie persönlich adressierte Werbesendungen auch dadurch verhindern, dass Sie der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zum Zweck von Direktwerbung widersprechen. Das können Sie bei einem Geschäftspartner gleich dann tun, wenn Sie Waren bestellen oder Verträge abschließen. Sie können den Widerspruch aber auch jederzeit nachholen. (Quelle: Verbraucherzentrale)
Ein „keine Werbung“-Hinweis am Briefkasten würde jedoch bei nicht adressierten oder teiladressierten Werbesendungen ausreichen. Bei kostenlosen Anzeigenblättern, die auch redaktionelle Inhalte enthalten, wäre dieser Hinweis jedoch nicht ausreichend. Die Verbraucherzentrale rät stattdessen, ein Schild mit der Aufschrift „KEINE Werbung - keine Handzettel, keine Wurfsendungen, keine kostenlosen Zeitungen und Wochenblätter“ am Briefkasten anzubringen.