❌am Baum = aus der Traum - Ravensburger Bäume wurden markiert ...
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Pressemitteilung vom 13.11.24 aus dem Umfeld des "Altdorfer Walds
Kiesabbau im Altdorfer Wald: Bäume sollen im Landkreis Ravensburg
gefällt werden.
Ravensburg, 13.11.2024 -
In der Nacht zum Mittwoch dieser Woche haben anonyme
Aktivisten aus dem Umfeld der Altdorfer Waldbesetzung als Kunstaktion im
Stadtgebiet Ravensburg mehrere alte Bäume mit roten Forstsymbolen
("Fällung") markiert.
Mit der Kunstaktion sollte die Diskrepanz zwischen der emotionalen Bindung zur Natur in Bezug auf Stadtbäume und der Gleichgültigkeit gegenüber Waldbäumen und den damit einhergehenden Ökosystemen im Landkreis adressiert werden. Denn dort plant das Kiesunternehmen Meichle & Mohr, eine neue Kiesgrube anzulegen - mit gravierenden Folgen für Mensch und Natur.
Ein Ravensburger Stadtbaum, markiert von "unbekannten Aktivist/innen" als symbolisches Zeichen ihres Protestes; Foto: Aktivii-Südwest
Am Mittwoch, den 20. November 2024, findet um 9 Uhr in der Sirgensteinhalle im Schützenweg 6 in 88267 Vogt ein sogenannter "Scoping-Termin" statt, bei dem es um die Genehmigungen für den Kiesabbau geht.
"Der Termin ist bewusst so gelegt, dass viele Bürger*innen nicht teilnehmen können", kritisiert Achim Tert (52) aus Schlier. "Aber gerade jetzt ist es
wichtig, dass möglichst viele Leute kommen und zeigen, dass wir den
Kiesabbau im Altdorfer Wald nicht akzeptieren."
"Der Altdorfer Wald ist nicht nur unser Naherholungsgebiet, sondern
versorgt auch die Gemeinden Baienfurt und Baindt mit Trinkwasser",
erklärt Tert. "Wenn dort Kies abgebaut wird, besteht die Gefahr, dass
die empfindliche Grundwasserquelle 'Weißenbronnen' verschmutzt oder
sogar versiegt. Das wäre eine Katastrophe für die Trinkwasserversorgung
in der Region." Auch Lärmbelästigung durch den LKW-Verkehr und der Verlust wertvoller Ökosysteme bereiten den Anwohner*innen große Sorgen.
"Der Kies soll vor allem in die Schweiz exportiert werden. Dabei hätte
die Schweiz selbst genug Kies, den man dort abbauen könnte", kritisiert
Günther Stoch (64), Rentner aus Schlier. "Stattdessen zerstören wir hier
unseren wertvollen Wald, nur um die Profite eines Unternehmens zu
steigern."
Helga Baugart, macht sich besonders um die Zukunft ihrer Familie Sorgen:
"Meine Kinder lieben es, im Wald zu spielen. Ich will nicht, dass dort
bald ein Industriegebiet ist und der Wald für immer verloren geht. Wir
müssen alles daransetzen, um das zu verhindern."
Bereits am Vorabend, am 19. November ab 16 Uhr, wird es ein Protestcamp vor der Sirgensteinhalle geben. "Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, an diesem Tag nach Vogt zu kommen und gemeinsam für den Erhalt unseres Waldes einzustehen", sagt Helga Baugart. "Nur wenn wir uns alle zusammentun, können wir die Zerstörung noch verhindern."