"Wir sollten beim Klimaschutz nicht immer gleich die ganze Welt retten wollen." ...
3. Juni, 2025 um 12:29 Uhr,
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An den Chefredakteur der "Schwäbischen Zeitung"
Zu Ihrem Artikel "Wir sollten beim Klimaschutz nicht immer gleich die ganze Welt retten wollen." - SZ online vom 2.6.25
Sehr geehrter Herr Kords,
Ihr Leitartikel zum Thema "Klima", welcher auch heute in der "Schwäbischen Zeitung" (SZ) print erschienen ist, enthält ein paar interessante und wichtige Aspekte - und zwar abseits von allen Aktivitäten der Klima-Community, wozu ich alle entsprechende Organisationen und lose Zusammenschlüsse von Klimaaktivisten und -Aktivistinnen und auch gewisse Einzelkämpfer zähle. Auch Prof. em. Dr. Wolfgang Ertel hatte heute eine entsprechende Mail an die SZ gesendet.
Im Folgenden möchte ich Ihnen meine Gedanken zu Ihren Klimazeilen mitteilen
Ihre kumulative Frage, "Wie gehen wir mit den Folgen der Klimaveränderungen in unseren Kommunen um?", ist meines Erachtens eine sehr wichtige.
Der folgende Satz aus Ihrer "Feder", (fett von mir) welcher leider nur online zu lesen ist, lautet: "In der Debatte um Klimaschutz sollte es stärker darum gehen, wie wir hier vor Ort mit den Folgen der Erwärmung klarkommen – denn verhindern lassen die sich sowieso nicht mehr." - Im weiteren Verlauf ihrer Kolumne zählen sie zu Recht die Katastrophen der letzten Jahre und der Woche! auf und weisen ebenso auf die zukünftig noch zu erwartenden Umweltkrisen hin.
Zusammengenommen klingt das für mich und vermutlich vieler meiner Freunde leider auch nach "Heimarmene" oder "Kismet" oder eben "Schicksal", dem die Menschheit nicht entkommen wird - auch nicht im "Schussental" - es sei denn, sie wappnet sich mit - ich sage es impliziert in meinen Worten - höheren Dämmen, höhere Deichen, mit "Schwämmen" unter den Marktplätzen, Flucht in höhere Regionen - und finanziellen Vorkehrungen, usw. ..., denn eines ist für Sie unumstößlich: "Dass wir mit dem Klimawandel werden leben müssen".
Einmal abgesehen von dem für Klimaaktivisten (auch ich gehöre dazu) resigniert klingenden Artikel (siehe oben), muss ich Sie höflich auf das Folgende hinweisen. Selbst wenn Ihnen und damit uns allen die kommenden Jahre und Jahrzehnte in Ihrer These (salopp formuliert) "Gegen den Klimawandel kannst' nix machen", Recht geben sollten, dann fehlt in dem Leitgedanken des "Chefs" ein ganz signifikant entscheidender Gedanke.
Denn das "verhindern lässt sich das sowieso nicht mehr" - ausgesprochen im Jahre 2025 u.Z. (Klimaerwärmung und deren Folgen) ist das Resultat der seit Mitte der 1980er Jahre (saurer Regen zerstörte damals schon die Wälder) in Sachen Klimaschutz
- untätigen Politik und Wirtschaft, sich einerseits mit Maßnahmen, Gesetzen und Verordnungen besserer Betriebspolitik, gegen den Klimawandel zur Wehr zu setzen;
- und auf der anderen Seite das Nicht-Ernstnehmen von Klimaorganisationen und -Aktivisten, die damals noch "Alternative Szene" genannt wurde.
Bereits Anfang der 1980er Jahre kämpften in Ravensburg der Ökologe und Oberstudienrat Peter Schröder und der Schornsteinfeger Siggi Scharpf (+) für eine Baumschutzsatzung, welche erst 40 Jahre später installiert und implementiert wurde, und nun wieder kurz vor ihrer Grablegung steht.
40 Jahre wurde (und wird) immer noch nichts Signifikantes gegen den Klimawandel getan. Und das nicht nur in Oberschwaben. Da ist es kein Wunder "wenn du jetzt nix mehr machen kannst". Und das gilt sicher nicht nur für meine Stadt. Es wird sich aber, wenn wir "klimaaktiv" nichts unternehmen, Ihre These weiter verhärten. Dass dies aber ein verhängnisvoller Zirkelschluss (Teufelskreis) ist, muss auch gesagt werden
Lesen - oder überfliegen - Sie doch einmal bitte den heute von mir auf meinem Blog veröffentlichen Titel: (ich habe ja auch den Ihrigen aufmerksam gelesen)
- Es reicht: Ravensburg
Trotz Klima-Konsens von 2020 - Fünf (5) Jahre der leeren Versprechungen ...
3. Jun. 2025
Ich verbleibe mit umweltfreundlichen Grüßen,
Stefan Weinert, Ravensburg