"Schwäbische Zeitung" widerspricht nicht: Bei einer Machtergreifung der AfD darf jeder im Grunde öffentlich sagen, was heute noch als "Volksverhetzung" etc. strafbar ist ...
"Schwäbische Zeitung" widerspricht nicht: Bei einer Machtergreifung der AfD darf jeder im Grunde öffentlich sagen, was heute noch als "Volksverhetzung" etc. strafbar ist ...
Die Presse ist und hat eine große Macht - von der großen "Washington Post" (Watergate) in Übersee, bis hin zur kleinen SZ ("Schwäbische Zeitung", Interview mit Krah von der AfD) im deutschen oberschwäbischen Landstrich - auf der Karte gleich oberhalb des Bodensee.
Deshalb hat die Presse rund um den Erdball und rund um Oberschwaben auch eine hohe Verantwortung. Denn die Macht des geschriebenen Wortes - ob nun print oder online - ist ein zentrales Element der Führung in die gesellschaftliche und politische Zukunft; die Macht grundsätzlich, aber gerade die der Presse ermöglicht es, bestimmte Entscheidungen signifikant zu beeinflussen, sie ist Mitlenker von Prozessen und beeinflusst das Verhalten von Menschen.
Bekanntlich hatte ich gestern einen kritischen Brief an den stellvertretenden Chefredakteur Herrn Jan David Sutthoff der oben erwähnten SZ geschrieben, welcher diesen bereits eine (1) Stunde später beantwortete.
- Blogger meets Blocker: Chefredakteur der "Schwäbischen" antwortet auf Kritik von "Schussental-Medial" ...
8. Feb. 2025
Die "Schwäbische Zeitung" hat rund 192.000 feste Print-Abonnenten und nach Aussagen von Herrn Sutthoff online pro Monat zwischen 25 und 28 Millionen Klicks. Das ist eine nicht zu unterschätzende Macht dessen, was beim Öffnen der Zeitung und nach erfolgtem PC-Klick dann bei der "Schwäbischen" zu lesen ist (siehe oben über die "Macht des Wortes").
Einer meiner Kritikpunkte war das von Herrn Sutthoff geführte und veröffentlichte Interview mit dem AfDler Maximilian Krah im Mai des vergangenen Jahres am Tisch eines Berliner Cafés. In seiner Antwort schreibt der Chefredakteur (Quelle siehe in dem Vorgänger-Artikel):
- "Und ja, zur Meinungsvielfalt gehören aus unserer Sicht auch die Perspektiven von Menschen, die die AfD repräsentieren. Da sind wir beide offensichtlich unterschiedlicher Meinung, aber das ist auch das Schöne an Meinungen: Sie dürfen verschieden sein." (Markierungen von mir)
Wie gesagt, in diesem Interview kommt Maximilian Krah zur freien Äußerung seiner Ansichten für Gegenwart und Zukunft (Perspektive). Eine der Fragen, beim Berliner Café-Ambiente an Herrn Krah, die er dann auch beantwortete, lautete (Markierungen in der Antwort von mir):
- Was würde passieren, wenn die AfD regiert? Würde das eher dem Land schaden oder der AfD?
- Krahs Antwort darauf: Weder noch. Die Leute würden aufatmen, weil sie sich gegängelt fühlen. Wir machen, was den Leuten gefällt. Was der Masse gefällt. Die AfD kommt nicht mit dem perfekten Plan, wie man das Land in fünf oder zehn Jahren umbaut. Aber die AfD schafft Freiräume. Ich kann dann auch mal einen Satz sagen, ohne dass ich Angst habe, wegen Volksverhetzung angezeigt zu werden.
Wie schon in meinem kritischen Brief angemerkt und hier noch einmal wiederholt: "Und vergessen werden die Mehrzahl Ihrer Leser und Leserinnen auch nicht, das von Ihnen und Kollegen Robin Halle geführte Gespräch mit Maximilian Krah von der AfD in einem Berliner Café, das unkommentiert und unreflektiert im Mantelteil der "Schwäbischen Zeitung" abgedruckt wurde.
▶ Das "Und ja" in der Antwort des Chefredakteurs ist so typisch für Menschen, die keinen Zweifel daran lassen, dass das darauf Folgende unbedingt unumstößlich ist. Ein so begonnener Satz verliert für mich an echter Autorität, gleichwohl er an Dramatik gewinnen soll und wirkt aber eher autoritär. Das so impliziert doppelt mit Rot Unterstrichene muss (!) unbedingt beachtet und ihm muss vom Leser unbedingt zugestimmt werden. Ein so durch das "und ja" aufgeblasener Satz soll von einer reinen Aussage zu einer Bestimmtheit (basta) werden. Ein Postulat, welches bitte nicht zu hinterfragen ist.
Mit anderen Worten: Wer die AfD mit ihrer - so muss ich es als freier und unabhängiger Journalist und als Humanist formulieren - faschistischen Meinung nicht zur Sprache kommen lässt, der beachtet die "Schönheit der Meinungsfreiheit" nicht. In dem Fall also der Blogger aus Ravensburg.
Krah sagt es uns allen - protegiert und lanciert von der "Schwäbischen Zeitung" - was passiert, wenn die AfD an der Macht sein sollte. Sie wird den öffentlichen Freiraum dafür schaffen, das zu sagen und zu meinen, zu schreiben und zu postulieren und zu proklamieren, was heute - im Jahre 80 nach dem Holocaust und der Shoa und dem weiteren Morden in den KZs - als Volksverhetzung und andere Delikte unter klare Strafe gestellt wird.
Nicht anderes sagt Krahs Antwort auf die Frage "Was würde passieren, wenn die AfD regiert." - Denn das, was er im jetzt noch "geschützten Raum von AfD-internen Veranstaltungen" womöglich von sich gibt, darf er dann - und natürlich die "Masse" ungestraft öffentlich "meinen".
Was Herr Krah im bisher geschützten Raum alles gesagt hat, ist mir nicht bekannt. Allerdings aber das, was er bisher öffentlich von sich gegeben hat und teilweise sogar Marie Le Pen anwidert.
"Ich werde nie sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war." (Krah)
AfDler Krah fungierte als Justiziar der Pius-Bruderschaft in der Affäre um den britischen Holocaust-Leugner und Traditionalisten-Bischof Richard Williamson, damals noch Mitglied der Piusbruderschaft. Er war sogar dessen Rechtsbeistand vor Gericht.
Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, dass Jesus die AfD wählen würde, sagte Krah in einem Interview: "Jesus war revolutionär. Ich glaube, es gibt keine Partei die im Moment revolutionärer ist als die AfD".
Krah schätzt Begriffe wie "Altparteien" oder "Umvolkung".
Maximilian Krah bezeichnete Menschen mit Behinderungen indirekt als Idioten, als er öffentlich meinte, die ARD-Tagesschau in Einfacher Sprache (seit 20 Jahren) seien „Nachrichten für Idioten“.
Maximilian Krah in Freital: "Eine Linksliberale hat gesagt, Demokratie heißt nicht, dass die Mehrheit regiert, sondern, dass die Minderheiten beschützt werden." (Lachen im Saal.) "Aber Sie (hier im Saal) sind die Mehrheit, für die wir Politik machen. Wenn ich hier in den Raum schaue, ist es nicht bunt und vielfältig, das ist das Schöne an Freital. Sie alle sind deutsch, sächsisch, weiß."
Krah meint, Hochwasseropfern würde er helfen. Syrische Flüchtlinge hielte er da für die Falschen. "Wir können die Masse nicht hier haben, und sie wird trotzdem hereingeholt. Und ich unterstelle im Übrigen, das kann man mir vorwerfen, dass sie auch gezielt reingeholt wird, um dafür zu sorgen, dass ihr (im Saal) nicht mehr die Mehrheit seid."
Im AfD-Gutachten des Verfassungsschutzes wird Krah erwähnt, unter anderem, weil er das Wort "Umvolkung" benutzt. In Freital wiederholt er es. "Ich glaube, ich darf nicht mehr Umvolkung sagen, ich sage es trotzdem."
Wenn Krah das jetzt schon öffentlich sagt (alle Aussagen sind im Netz vielfach belegt), wollen wir sicher nicht wissen, was er im Geheimen von sich gibt und dann - bei Machtergreifung der AfD - auch ungestraft öffentlich sagen darf. Doch nicht nur er, sondern die "Masse" darf es tun.
- DAS IST DIE BOTSCHAFT DER SCHWÄBISCHEN ZEITUNG MIT DEM UNREFLEKTIERTEN INTERVIEW DES MAXIMILIAN KRAH VOM MAI VERGANGENEN JAHRES, WELCHES WEITERHIN VON SELBIGER VERTEIDIGT WIRD.
Und abgesehen davon, dass es zwar die freud'sche = manipulierbare und Verantwortung von sich schiebende dumme MA$$E ist, die der AfD folgt, die Mehrheit der Deutschen ist es nicht - ganz im Gegenteil!!