Flensburg, 1. Mai 1974 ... Und was sonst noch an jenem Tag geschah ...
Die Stadt FLENSBURG - an der deutsch-dänischen Grenze gelegen, ist heute bekannt durch ihren Handballverein (1. Bundesliga), sein Bier, bekannt als "Flens" oder auch (seit 2001) als "Bölkstoff" bei "Werner", und natürlich durch die Möglichkeit, dort als Autofahrer "Punkte" zu sammeln, respektive sammeln zu müssen, wenn man/frau/id nicht an die Regeln hält und dabei erwischt wird.
Als ich im Frühsommer des Jahres 1978 - ich war ein Jahr zuvor von Schleswig nach Flensburg (30 km) umgezogen - vor dem alten Flensburger Stadtkrankenhaus auf meine Freundin und später Ehefrau und noch später "Ex" wartete (sie arbeitete dort), konnte ich auf der anderen Seite auf das erst vor wenigen Jahren erbaute "Kraftfahrtbundesamt" blicken. Und obwohl ich seit 1971 bis heute einen Führerschein besitze und privat und beruflich so einigen "Meilen auf vier Rädern abgerissen" habe, musste ich nie auch einen (1) Punkt an Flensburg abgeben.
Am 1. Mai 1974 wurde in der BRD das Punktesystem für Verkehrsvergehen eingeführt. Hintergrund war damals die hohe Zahl an Verkehrstoten durch immer mehr Autos auf deutschen Straßen. Das Punktesystem gilt noch heute und betrifft nicht nur Autofahrer, sondern auch jene zu Rad, denn auch unter denen gibt es so manchen "Raudi".
Doch was geschah in der Vergangenheit noch am 1. MAI ...
Am 1. Mai 1890 fand in Deutschland und vielen europäischen Ländern das erste Mal der "Kampftag der Arbeiterbewegung" statt. In den USA zogen bereits vier Jahre zuvor zahlreiche Arbeiterinnen und Arbeiter auf die Straßen, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Auch in Deutschland löste der 1. Mai eine Reihe von Demonstrationen, Streiks und sogar Aufständen aus, welche in manchen Städten bis in den Sommer hineinreichen. Die SPD fasste im Oktober 1890 den Beschluss, den "Tag der Arbeiterbewegung" als nationalen Feiertag festlegen zu wollen. Heute 2025 ist die SPD leider zu einer Partei der reichen Akademiker geworden und hat die Arbeiter und ökonomisch Schwachen längst verrraten.
Die Durchsetzung dieses Ziels scheitert allerdings bis 1919. Erst dann konnte der 1. Mai - aber auch nur einmalig - als deutschlandweiter Feiertag begangen werden. Erst mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde der 1. Mai im Zuge einer Propaganda-Kampagne als nationaler Feiertag dauerhaft gesetzlich festgesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der 1. Mai als Feiertag im Jahr 1946 durch den Alliierten Kontrollrat bestätigt. Der 1. Mai ist in der Bundesrepublik Deutschland nach den Feiertagsgesetzen der Länder ein gesetzlicher Feiertag.
Am 1. Mai 1954 erschien in der damaligen "Ostzone" die erste Ausgabe des Satire-Magazins "Eulenspiegel", der einzigen zugelassenen Satirezeitschrift in der DDR. Das Magazin unterlag der Kontrolle des Zentralkomitees der SED. Manche Ausgaben durften nicht erscheinen. Die Auflage von rund 500.000 Exemplaren konnte die Nachfrage bei Weitem nichtdecken. Heute erscheint der "Eulenspiegel" einmal im Monat. Die meisten Exemplare werden weiterhin in den neuen Bundesländern verkauft.