Klinikum Friedrichshafen: a) weitere Ermittlungen gegen drei Ärzte b) schlecht ausgerüstetes Krankenhaus? c) MCB - oh weh?
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen drei Ärzte am Medizin Campus Bodensee gehen weiter. Es geht um den Verdacht ärztlicher Fehlbehandlungen.
Die Staatsanwaltschaft setzt die Ermittlungen gegen drei Ärzte des Klinikums Friedrichshafen fort. Gegen zwei Ärzte wurden die Ermittlungen eingestellt. Hintergrund sind Vorwürfe einer verstorbenen Oberärztin gegen das Krankenhaus.
Die Ärztin hatte vor ihrem Suizid im Dezember auf mutmaßliche Missstände hingewiesen. Patienten sollen nicht ausreichend versorgt sowie Komplikationen verschwiegen worden sein, so ihr Vorwurf damals. Es ging um überforderte Assistenzärzte und um den Verdacht ärztlicher Fehlbehandlung.
Zunächst wurden strafrechtliche Ermittlungen gegen fünf Ärzte aufgenommen. Bei zwei Ärzten sieht die Staatsanwaltschaft Ravensburg jedoch keine Fehler. Ihnen war gefährliche Körperverletzung beziehungsweise unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen worden. Diese Ermittlungen wurden eingestellt. Gegen drei Ärzte werde aber weiter ermittelt. Ergebnisse werden erst Ende des Jahres erwartet, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Vergangene Woche hatte das Klinikum Friedrichshafen mitgeteilt, dass es nach internen Nachforschungen zu den Vorwürfen einen Chefarzt entlassen werde. Das war eine erste Konsequenz aus dem Gutachten.
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Während dessen meldet der "Südkurier" , dass bereits seit 2019 zwei Mediziner - ein Chefarzt und eine leitende Oberärztin - des "Klinikums Friedrichshafen" regelmäßig an einem Stuttgarter Krankenhaus Häfler-Patienten operiert haben. Für die Geschäftsleitung in Friedrichshafen sei das kein Problem.
Am Medizin Campus Bodensee können nämlich sogenannte Tavi-Operationen an der Herzklappe, bei der ein Implantat eingesetzt wird, nicht gemacht werden. Zwei leitende Ärzte machen das - wie gesagt - seit 2019 in Stuttgart.
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Die Gesellschafter des Klinikum Friedrichshafen GmbH sind die Stadt Friedrichshafen mit 95,5 % und die Waldburg-Zeil-Kliniken GmbH & Co. KG mit 4,5 %. Der zukünftige Oberbürgermeister der "Häfler" ist auch der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums. Dass sich beim MCB einiges ändern muss, ist eigentlich klar. Doch wenn ich als Ravensburger Blogger, der die Skandale der "Oberschwäbischen Kliniken Ravensburg" (OSK) der zurückliegenden drei Jahre nicht nur verfolgt hat, sondern auch versucht hat, sie aufzudecken (und dafür von der OSK auf 1/2 Jahr Gefängnis und/oder 250.000 Euro verklagt wurde, den Vergleich aber gewonnen hat!), dann ist mir im Falle eines zukünftigen Häfler OB, der zurzeit Bürgermeister in Ravensburg und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der OSK ist, nicht gerade wohl um die Freunde am Bodensee.
Denn in seiner medialen Rede vor einer Woche sagte/meinte dieser ("Schwäbische Zeitung"):
"Es ist doch klar. Die Lauterbachsche Gesundheitsreform wird im Kern kommen." ... Am Ende müssen Doppelstrukturen abgebaut werden. Wir müssen genau schauen, welche Angebote es in welchen Städten künftig geben soll. Und lieber sorge ich selbst für ein gutes Setting, als es von oben aufgezwungen zu bekommen." Dass er als künftiger Oberbürgermeister dabei darauf achten würde, dass Friedrichshafen nicht von der OSK übervorteilt werde, verstehe sich von selbst." - Und die passende Bildunterschrift lautet: Simon Blümcke stellt sich eine engere Zusammenarbeit zwischen Friedrichshafen und Ravensburg vor, besonders im Krankenhauswesen."
Blogger: "Die Lauterbach'sche Gesundheitsreform" beinhaltet aber auch etliche Krankenhausschließungen und auch lange Wartezeiten für Patienten, weil bestimmte medizinische Geräte zwischen Kliniken hin und her transferiert werden, um Kosten zu sparen. Ein (1) solcher Fall ist mir durch ein persönliches Gespräch mit einem Häfler Bürger bekannt. Und Blümcke hat als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender mit seinem "guten Setting" die Schließung des Krankenhauses in der Kurstadt (!) Bad Waldsee mit zu verantworten. Und damit quasi wurden tausende von Patienten bzw. potentielle Patienten von ihm mit "übervorteilt". So ist das jedenfalls meine ganz persönliche Meinung.