So soll es unter anderem eine Übersicht über bestehende Bunker und Schutzräume geben, auf die auch die Bevölkerung zugreifen kann – zum Beispiel mit einer App. Angesichts der sich verschärfenden internationalen Bedrohungslage sollen flächendeckend Schutzräume geschaffen werden – etwa in Behörden oder U-Bahnhöfen. Darüber hinaus will das Bundesamt die Bevölkerung ermuntern, in den Eigenheimen ebenfalls Schutzräume einzurichten. Dafür bieten sich nach BBK-Angaben Keller an, aber auch Tiefgaragen. Insgesamt soll die Bevölkerung besser darüber aufgeklärt werden, wie sie sich in Bedrohungslagen schützen kann.
Was sind Bevölkerungs-, Zivil- und Katastrophenschutz?
Was ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe?
Das BBK arbeitet mit anderen Behörden und Institutionen zusammen – denn der Zivil- und Katastrophenschutz ist auf das Technische Hilfswerk (THW), Feuerwehren und Rettungsdienste, aber auch auf Freiwillige von Hilfsorganisationen angewiesen.
Die finanzielle Ausstattung des Bevölkerungsschutzes ist, anders als bei der Bundeswehr, offen. Während für die Streitkräfte ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro bereitgestellt wurde, fehlen Mittel für den Katastrophen- und Zivilschutz.
Zehn Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren wurden 2022 vom damaligen niedersächsischen Innenminister und heutigen Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vorgeschlagen. Die Grünen fordern für den Zivilschutz zehn Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr.
Beispielhaft für die damit verbundenen Probleme ist die Lage in Berlin. Dort sollten bereits 2023 insgesamt 411 Sirenen in Betrieb sein. Doch auch 2024 sind es nur gut die Hälfte. Geplant sind derzeit 450 Sirenen im Berliner Stadtgebiet, eigentlich bräuchte es aber 580.
Für BBK-Präsident Ralph Tiesler steht fest: Was für den Katastrophenschutz gut ist, zahlt auch auf den Zivilschutz ein – und andersherum. Denn die Auswirkungen einer Naturkatastrophe, eines Industrieunfalls oder eines Krieges können ähnlich sein.
Sinnvoll sind auch EHSH-Kurse: Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten. Was darunter zu verstehen ist, beschreibt das BBK: „Ziel ist es, die praktische Fähigkeit der Bevölkerung zur Selbsthilfe und zur Fremdhilfe im Zivilschutzfall und in außergewöhnlichen Notlagen bis zum Eintreffen professioneller Hilfskräfte zu steigern und sie zu deren weiterer Unterstützung zu befähigen.“