13. August 2002: Hochwasser an Elbe und Mulde: Erinnerungen an Eilenburg ...
Als sich am 13. August 2002 die Schleusen des Himmels öffneten und anschließend die Dämme der Elbe und deren Zufluss, die Mulde, brachen, da hieß es in den neuen Bundesländern, der ehemalige "De-De-Er": Das ist Erich's Rache. Gemeint war damit Erich Honecker, der vom Himmel (?) aus Rache an seinen ehemaligen Untertanen übte, weil sie die von der DDR am 13. August 1961 (da war ich neun Jahre alt) mühsam und gut gemeinte erbaute Mauer einfach niedergerissen und sich der "Be-Er-De" angeschlossen hatten. Das war Humor, der irgendwie über die erlittenen Flutschäden hinweghelfen sollte.
Aber das reichte natürlich nicht. Nach der Flutwelle erfolgte so die "Hilfswelle" aus dem Westen. Auch aus dem Kreis Ravensburg und der Stadt Ravensburg - offiziell und privat. Auch meine Familie wurde tätig. Die Idee war, Patenschaften für Einzelpersonen und/oder Familien in Eilenburg an der Mulde zum implementieren - finanzielle und moralische Unterstützungen über einen Zeitraum von zwölf Monaten oder mehr. Dank der hiesigen "Schwäbischen Zeitung", welche die Idee aufgriff, entwickelten sich immerhin 30 solcher persönlichen Verbindungen zwischen verschonten Ravensburgern und betroffenen Eilenburgern mit einem Gesamtvolumen von rund 22.000 Euro, plus vielen Elektrogeräten, Kleidung und anderen Haushaltsgegenständen.
"Schwäbische Zeitung" vom 18. September 2002
Zweimal fuhr ich mit PKW und Anhänger "rüber", um die Kontakte zu knüpfen und die Spenden abzugeben. Das erste Mal, mit Anhänger, begleitete mich mein ältester Sohn (21), das zweite Mal (ohne Hänger) fuhr ich allein. Inzwischen bin ich 20 Jahre älter (und nicht viel weiser) geworden. Zwar habe ich noch meinen alten Führerschein, aber kein Auto mehr, weswegen ich - wenn nötig - meine Hilfe aus dem "Homeoffice" anbiete.
"Schwäbische Zeitung" vom 28. August 2002
Nach Ochsenhausen oder nach Passau kann ich nun nicht mehr fahren, um Hilfsgüter zu bringen. Das aber könnten - auch im Rahmen von Patenschaften - nun jüngere Zeitgenossen tun. Und deshalb habe ich diesen Artikel hier auf den Schirm gebracht. Natürlich wäre ich bereit, im Hintergrund mit zu organisieren und telefonisch (Impressum) Tipps zu geben.
Der Blogger