Ein Sommer macht noch keine Schwalbe ...
Am Abend, wenn die Sonne gerade untergegangen ist, stimmen rund um mein Wohnhaus und in meinem Quartier, die Amseln und ihre Kolleg/innen ihr Loblied an. Sie sitzen auf dem Dachfirst des Nachbarhauses, oder sind unsichtbar irgendwo im Gezweig. Doch eines vermisse ich, was ich schon in meiner Kindheit geliebt habe: die segelnden Schwalben - je nach Wetterlage, hoch und weit über den Köpfen, oder fast in Bodennähe. Nicht eine einzige habe ich in diesem Jahr bis jetzt gesehen. Das muss am Klimawandel liegen, dachte ich mir und fing an, einen passenden Artikel im Internet zu finden. Und richtig, beim NABU fand ich diese Erklärung:
Schwalben finden heutzutage immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten und auch das Nahrungsangebot wird knapp. Dass sich die Lebensbedingungen für unsere Sommerboten verschlechtern, hat mehrere Ursachen.
In Städten verschwinden Nester zum Beispiel durch Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, häufig werden sie leider auch bewusst beseitigt. Gleichzeitig wird unsere Landwirtschaft zunehmend intensiviert. Höfe und Betriebe unterliegen heute strengeren Hygieneanforderungen als früher. Moderne Viehställe und Scheunen sind deshalb oft verschlossen und bieten Schwalben daher keine Einflugmöglichkeiten mehr.
Auch Feldwege, Einfahrten und Dorfplätze werden immer öfter zubetoniert, sodass Schwalben immer seltener Pfützen und damit weniger Lehm für ihren Nestbau finden. Zudem gibt es durch Monokulturen, den Rückgang der Weidewirtschaft und den Einsatz von Pestiziden immer weniger fliegende Insekten. Ausgerechnet sie bilden aber die Nahrungsgrundlage unserer Sommerboten.