Mehrfach ergänzt: 🚩 Simon Blümke will OB in FN werden: Ambitionen eines ambitionierten Amtsinhabers lassen mich vom "Glauben" abfallen.
Schussental-Medial
Von Stefan Weinert
Intention dieses Artikels: Nicht jemanden schädigen, sondern Schaden abwenden von Demokratie und Bürger/innen
Ravensburg, 3. Juli 2024
Der folgende von mir verfasste und bewusst überarbeitete und korrigierte Blogartikel enthält sowohl Fakten (Wahlergebnis, Termine, Recherchen bei Worterklärungen usw., Hinweise und Zitate auf und von Zeitungsartikeln), sowie meine persönlichen Einschätzungen, Erkenntnisse, Erfahrungen und Meinungen, welchen allen vieren von niemandem zugestimmt werden soll oder muss. Die Wahrheit hat mindestens zwei Seiten.
Als ich Punkt Mitte Mai dieses Jahres bei der SZ erfahren habe, dass Ravensburgs Erster Bürgermeister - nur zehn (10) Monate nach seiner Wiederwahl - seine Zukunft als Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen sieht, bin ich vom "Glauben" abgefallen. Was mit dieser Redewendung im Volksmund gemeint ist, weiß eigentlich jeder von uns. Dennoch hier noch einmal der Versuch einer Definition: über eine Sache oder Nachricht desillusioniert oder ernüchtert oder empört oder erstaunt sein. Viele Fußballfans sind zum Beispiel vom "Glauben abgefallen", weil Italien bei der EM so mies gespielt hat und bereits im Achtelfinale ausgeschieden ist.
Inzwischen sind gut sechs Woche vergangen, und unser (!) Erster Bürgermeister - kaum (relativ gesehen), dass er in seinem Amt bestätigt wurde - geht unter Hervorhebung seiner Attribute wie "Brückenbauer" (Pontifex), "Macher" (geistiger Schöpfer) und erfahrener Kommunalpolitiker "politisch fremd" (so empfinde ich es persönlich).
Doch weder halte ich Herrn Blümcke für einen "Ersten" noch als "Ober" Bürgermeister als geeignet. Dass er hier in Ravensburg wiedergewählt wurde, ist für mich eine große Fehlentscheidung des damaligen Gemeinderats. Damit stehe ich aber nachweislich nicht alleine da.
Abgesehen davon, dass ich Ravensburgs "Ersten" eher als einen Brückenzerstörer (!!) (diesen Link bitte unbedingt aufrufen, und das ist kein Einzelfall) und einen "mit allen Wassern gewaschenen" Verwalter erlebt habe, verrät sein Credo bei seiner ersten Wahlveranstaltung "Immer mit vollem Einsatz für Friedrichshafen" meiner Meinung nach, was er wirklich im Focus hat. Nicht das Wohl der Ravensburger Bürger und Bürgerinnen (denn dann hätte es 2015 und vor der Wiederwahl 2023 heißen müssen: Immer mit vollem Einsatz für Ravensburg), sondern seine Karriereleiter. Die allerdings hat - so sehe ich das ganz persönlich - einige von ihm selbst angesägte Sprossen. Für mich ist Simon Blümcke ein ambitionierter, nicht aber engagierter Mensch, welcher für den einfachen Bürger keine Wertschätzung hegt. Und es würde mich Wunder nehmen, wenn das gegenüber dem einfachen Personal seines Einflussbereiches anders wäre.
Hinweis 01: Das Adjektiv "ambitioniert", welches gegenwärtig wie auch das Wort "absolut" in aller Munde ist, bedeutet nicht dasselbe oder Gleiche oder Ähnliche wie "engagiert", obwohl ich den Eindruck habe, dass manche es synonym verwenden. Dass sich "Einsetzen für eine Sache, damit aus Worten Taten werden und aus dem Angefangenen ein fertiges Produkt/Projekt wird" (Engagement), ist etwas völlig anderes als "das Herumgehen, um mit Ehr(e)geiz Wähler für sich zu gewinnen und nach Höherem zu streben (Ambition).
Erinnerung 1.0:
Simon Blümcke wurde im Juli 2023 von lediglich 24 der 31 anwesenden und vollständig 32 Rät/innen wieder gewählt (75 Prozent). Ein (1) Rat blieb zu Hause. Und während in der hiesigen Presse alle Fraktionsvorsitzenden lobend über den Wiedergewählten zu Worte kamen (angeblich teilweise auch ironisch gemeint, wie mir ein Stadtrat mitteilte), konnten der Bürger und die Bürgerin keine einzige Silbe derer, die ihn abgelehnt bzw. sich ihrer Stimme enthalten haben, nachlesen. Nicht nur ich habe mich damals gefragt: Warum?
Erinnerung 2.0:
Ein "Erster Bürgermeister" - hier der unsrige - strebt nach Höherem und verkauft sich, respektive wird er dabei medial unterstützt, als hervorragender Anwalt seiner bisherigen und ihm zukünftig Anvertrauten (das nenne ich "ambitioniert"), obwohl er Kraft und Verantwortung seines Amtes meiner Meinung und meinem politischen Verständnis nach mitverantwortlich ist für (in Ravensburg):
- die schlechte Verkehrsführung des Ensembles Straße/Fahrradwege in und an der Wangener Straße mit Todesfolge im Mai 2023. "Dass ein schlimmer Unfall passieren würde, sei absehbar gewesen, meinen Anwohner. Der Straßenabschnitt zwischen der Bäckerei Hamma und der Tankstelle Roth sei für Radler und Fußgänger gefährlich, zudem seien Autofahrer viel zu schnell unterwegs. Es habe bereits Hilferufe gegeben, sagen die Anwohner. Die Stadt habe diese aber ignoriert." So berichtete es damals die "Schwäbische Zeitung".
- die am Fasnetswochenende 2024 nächtlich unbeleuchtete Brühlstrasse samt ihrer für Fußgänger vorgesehenen Peripherie mit Todesfolge. Ob dieser Fall staatsanwaltlich geklärt wurde *), weiß ich nicht. Aufgrund der allen bekannte Tatsache, dass an jenem Wochenende angetrunkene und stark alkoholisierte Bürger/innen nächtlich auch zu Fuß unterwegs sein werden, hat meiner Meinung nach das dafür zuständige Dezernat für Ordnung, Sicherheit und Recht nicht entsprechend vor- und fürsorglich reagiert.
*) 4. Juni 2024 - Sehr geehrter Herr Weinert, vielen Dank für Ihre E-Mail. Für die Stadt Ravensburg darf ich Ihnen eine Antwort zukommen lassen. Für die Ermittlung des Unfallhergangs ist die Polizei zuständig; unseres Wissens nach wird noch ermittelt. Bitte richten Sie Fragen nach dem Ermittlungsstand direkt an die Polizei. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zu laufenden Verfahren nicht äußern können. Mit freundlichen Grüßen, Pressesprecher
- die Schließung des intakten und lukrativen Krankenhauses in Bad Waldsee (OSK) und die Skandale um die den Steuerzahler sehr belastende Geschäftsführer-Rochaden respektive des zulangen Festhaltens an OSK-Klinikchef Professor Dr. Adolph. Inklusive des zweifelhaft inszenierten Zeugnisses für ihn. Denn Simon Blümcke war in dieser Zeit stellvertretender Vorstandvorsitzender der "Oberschwäbischen Kliniken" (OSK) und hat diese Vorfälle entsprechend mit zu verantworten.
Dazu kommen noch der meiner Meinung nach unpädagogische Umgang mit den Sprayern (pinkelnde Hunde, die ihr Revier abstecken), mit den Veitsburg(hang)-Feiernden Jugendlichen und mit den Klimaaktivist/innen Ende des Jahres 2020 (SEK für einen [1] Klimaaktivisten) und im Mai 2021 (Schussenstraße), was ich hier aber nicht weiter ausführen möchte, sondern schon an anderen Stellen getan habe.
Hinweis 02: Dass das Amt des Oberbürgermeisters von Friedrichshafen bereits im Herbst 2024 vakant wird liegt daran, dass der jetzige Inhaber Andreas Brand, sieben Monate vor der turnusmäßigen OB-Neu-Wahl, mit 59 Jahren in den Ruhestand geht. Der SWR berichtete dazu am 18. März 2024: "Brands Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren, fällt in eine für ihn turbulente Zeit. Hintergrund sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen fünf aktive und ehemalige Ärzte des Klinikums Friedrichshafen. Es geht um mögliche ärztliche Fehlbehandlungen und den Verdacht des Abrechnungsbetruges. Der Aufsichtsrat hatte deshalb vergangene Woche die betroffenen noch aktiven Ärzte vorläufig vom Dienst am Patienten freigestellt. Oberbürgermeister Andreas Brand ist Vorsitzender des Aufsichtsrats."
Die Bewerbungsfrist für eine OB-Kandidatur endet am 2. September 2024; gewählt wird am 29. September und 13. Oktober (falls Stichwahl notwendig). Bisher gibt es zwei Bewerber - ein dritter Bewerber hat einen Rückzieher gemacht.
Der Fall der verstorbenen zuvor sehr engagierten Ärztin am Klinikum FN hatte bundesweit - auch durch einen Fernsehbericht - großes Aufsehen erregt und ist meines Wissens nach nicht abgeschlossen. Wie aus den vielfachen Medienberichten hervorgeht, wurde die Ärztin durch Ankündigung einer Entlassung aus dem Dienst in den vermutlichen Suizid getrieben. Aufgrund des Fernsehberichtes hatte ich - als immer noch pastoraler Seelsorger (ich bin 72 Jahre alt) - der Schwester der Verstorbenen mein Beileid ausgesprochen und ihr mitgeteilt, "dass ihre Schwester hier in der Region nicht vergessen ist."
Stefan Weinert, Ravensburg