IMPRESSIONEN (De🚩ressionen?) zur Oberbürgermeisterwahl, Teil 1 --- Fremder, kommst du nach Friedrichshafen ... Von Überoptik, Megaambitionen, Hybris, Verzweiflung ... stille Wasser sind tief
Wer mich kennt weiß, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen schreibe (blogge), wobei ich auch von Informationen innerhalb meines Netzwerkes profitiere. Deshalb ist es mir wichtig darauf hinzuweisen, dass die "Wahrheit" mehr als nur eine Seite hat und dass ich hier meine ganz persönlichen Meinungen vertrete. Ja, und auch Satire gehört zu meinem Handwerk und Eigenironie.
Wer sich in diesem Tagen nach Friedrichshafen, der 60.000-Einwohnerstadt am Bodensee verliert, dem/der ist der herrliche Blick auf die Schweizer Alpen gegenüber, am anderen Seeufer versperrt. Nein, es ist keine beständige Nebelwand, oder der Smog der immer noch Diesel und Benzin betriebenen SUV in der City und auf der Friedensstraße, es sind auch keine eilig hochgezogenen Wohntürme am Seeufer.
Stef-Art 2024
Es sind gefühlt tausende kleiner, mittlerer, großen und übergroßer Plakate und Banner, welche den Blick der Vorrüberfahrenden und Vorrübergehenden auf den zukünftig wichtigsten Mann am "Lake Constance" lenken soll: den Oberbürgermeister.
Inzwischen sind es ja acht Männer im Alter zwischen 36 und 65 Jahre, welche mehr oder weniger um den Amtssessel kämpfen. Bei dem "Wettbewerb der Plakate" tun sich wohl vor allem die beiden "jetzt schon Bürgermeister" aus Ravensburg, Simon Blümcke, und Immenstaad, Johannes Henne hervor. Denn beide haben viel zu verlieren, während die anderen sechs (!) Männer eigentlich gelassen dem hektischen und überdimensionierten und hyperambitionierten Treiben des Duos zusehen könnten. Ob sie das auch tun oder sich von der "Hetz durch die Locations" (Werbeveranstaltungen) anstecken lassen, ist eine andere Frage
Nach meinen Informationen zählt man/frau bei Henne/Blümcke inzwischen wesentlich mehr als die eigentlich 200 zulässigen mit gelben Aufklebern versehenen Blickfänger. Jemand, der/die entsprechend bei der Friedrichshafener Stadtverwaltung nachgefragt hatte erhielt sinngemäß von dort die Antwort, dass das mit den Plakaten und Bannern von Amtswegen nicht nachgeprüft würde - auch nicht, ob sich die gelben Amtsmarken angeblich von selbst auflösen (Blogger: so ein Gerücht) - und es stehe jedem Kandidaten frei, noch nach-zu-plakatieren. Und genauso wird es nach meinen Informationen der eine oder andere Kandidat auch tun.
Während also die beiden automatisch hoch favorisierten Kandidaten - welche gerade deshalb viel zu verlieren haben - ihrer Rolle durch Überoptik und Belegung "sämtlicher" Cafés auch gerecht werden wollen, wird einem anderen Bewerber um das höchste Amt der Häfler ein Banner gestohlen, respektive wurde es von angebrachter Stelle entfernt und ward nicht mehr gesehen. Der Plakat-Inhaber Markus Werner, erstattete bei der Polizei Anzeige und hängte ein neues an Ort und Stelle auf. Dass er - so jedenfalls meine Informationen - für die Wiederinbetriebnahme der Atomkraftwerke ist, steht allerdings nicht auf dem Banner, - vielleicht wurde es deshalb gestohlen, was aber dennoch eine Straftat und unfair bleibt.
Und mittendrin auch der anfängliche Zögerer und sich zum Zielstrebigen entwickelnde Frank Schmid, der seit Ende Juli voll in den Wahlkampf eingestiegen ist und sich heute in der Zeitung klar und deutlich für ein starkes Klinikum in Friedrichshafen und für den Erhalt des Krankenhauses in Tettnang einsetzt. Eine irgendwie gestaltete Zusammenarbeit mit der Ravensburger Oberschwabenklinik (OSK), wie sie sein Kontrahent Blümcke favorisiert, ist für ihn keine Option. Solche Entscheidungen sind für mich persönlich (da ich mit der OSK einen gerichtlichen Streit hatte) mehr wert als "tausend Plakate" - finde ich jedenfalls.
Unfair erscheint mir die folgende Aktion in den sozialen Medien, welche der Erste Bürgermeister von Ravensburg in sein zukünftiges Leben als Oberbürgermeister gerufen hat. Auf Blümckes Facebookseite prangt das Bild-Plakat eines aktuellen Friedrichshafener Stadtrates, auf dem einerseits dessen Name steht und darunter "Gemeinderäte für Blümcke". Stünde da: "Ich bin für ...", wäre das ok. Nicht aber so. Denn es suggeriert, der gesamte (zumindest männliche Anteil) Häfler Gemeinderat will einzig und allein den Ersten Bürgermeister von Ravensburg als OB. Das hat meines Erachtens mit fairem Wahlkampf nichts mehr zu tun und mein Hinweis hier darauf, hat auch nichts mit "Bashing" gegen den Ravensburger Bürgermeister zu tun. Das weiß er auch!
Entsprechend auch der Texteintrag des Inhabers dieser Facebookseite. Dort schreibt Blümcke nämlich: "Eine solche Unterstützung ist untypisch - und daher umso wertvoller für mich! Und wir - OB und Gemeinderat - können sofort nach meinem Amtsantritt zum Wohle der Stadt loslegen. (Markierung vom Blogger). Es gibt keine parteipolitischen Gräben und keine persönlichen Verletzungen. Das ist wichtig, wenn wir nicht nur reden, sondern auch für FN handeln wollen. Seid also gespannt, wer hier in den kommenden Tagen und Wochen noch auftauchen wird...."
Screenshot vom 30.08.2024, 08:55 Uhr, Facebookseite Simon Blümcke
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Das alles klingt ein wenig nach Hybris, ist aber wohl mehr Verzweiflung. Denn neben den vier bisher genannten Kandidaten gibt es noch vier weitere mutige Männer, die ihren Hut in den Ring geworfen haben. Das sind
- Elvir Lagumdzija,
- Dieter Baldauf,
- Sebastian Schneider,
- Rocco Granato
Über deren derzeitige Aktivitäten höre ich wenig respektive gar nichts. Aber das soll nichts heißen, denn stille Wasser sind tief.