Ravensburger Wohn-Hof, statt jahrelanger Leeeeeer-Stand ... Schönen Gruß an den Ersten Bürgermeister i. Wk. - - -
20. September, 2024 um 9:38 Uhr,
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Ravensburger Wohn-Hof muss kein Traum bleiben ...
Blogger: Dieses Haus steht seit meheren Jahren leer, weil sich die Stadt Ravensburg ein neues Sozial-Rathaus in der Seestraße leisten musste. Zuvor war hier ein großer Teil der Stadtverwaltung zentral untergebracht. Davon abgesehen, muss ich den Hausbesetzern zustimmen. Für alles Mögliche sind Millionen von Euro da, nur für zwei Personal-Kräfte, die hier abhelfen könnten nicht! Einen schönen Gruß an den zuständigen Bürgermeister i. Wk. (im Wahlkampf") nach Friedrichshafen. Dort nämlich will er das machen, was er uns Ravensburgern versagt.
Gerade heute (am 20.9) und einen Tag später (am 21.9.) gibt es einen "schönen" Artikel der "Schwäbischen Friedrichshafen und auch Ravensburg", wo Herr Blümcke den Häfler/innen sinngemäß verspricht, dass Wohnraum für jeden geschaffen wird und wie man/n das macht. Da fällt man/frau doch glatt vom "Glauben" ab, wenn man im Ravensburger Teil lesen muss (300 Leerstände von Wohnungen und Häusern), wie es in der Oberschwabenmetropole wirklich aussieht. Das ist für mich fast schon eine verdeckte unwahre Tatsachenbehauptung des Herrn Blümcke. Dazu kommt die faktische Tatsache, dass auch der Einzelhandel durch viele () Leerstände ehemaliger Geschäfte in Ravensburg den Bach hinunter geht!
Screenshot "SZ-FN" vom 20.09.24 um 10:19 Uhr
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Pressemitteilung der Ravensburger Hausbesetzer/innen vom 20.09.2024
Nach erster Hausbesetzung von Ravensburg: zahlreiche Banner markieren Wohnungsleerstand
Nach der Hausbesetzung in der Hindenburgstraße 7 am vergangenen Sonntag (15.9.) hängten Aktivist*innen heute morgen (20.9.2024) Spruchbanner an etlichen leerstehenden Häusern in der Ravensburger Innenstadt auf.
Mit Sprüchen wie "Leerstand ist nicht Recht und Ordnung - Häuser besetzen", "Bezahlbarer Wohnraum für alle." oder "Sanieren statt Neubauen" fordern sie die Stadt Ravensburg auf, die Wohnungskrise endlich effektiv zu bekämpfen und dafür zu sorgen, dass leerstehende Wohnungen wieder genutzt werden können.
"Wir haben stellvertretend für die über 300 leerstehenden Wohnungen der Ravensburger Innenstadt einiges an Leerstand sichtbar gemacht. Was kann man tun, wenn es so viel Leerstand gibt, dass man nicht alles besetzen kann?", fragt Aktivistin Kiki Köffle (20). Die Gruppe hat in der Nacht fürs erste einmal kritische Botschaften hinterlassen und plant in naher Zukunft weitere Protestaktionen. "Es ist ein schwaches Argument, dass man angeblich nicht genug Geld hat, um eine Stelle gegen Leerstand einzurichten. Es ist viel teurer, immer wieder neu zu bauen", so Köffle.
Wenn Denkmalschutz zu Leerstand führt, verfällt Wohnraum
Die Gründe, warum insgesamt so viele Häuser leerstehen, sind unterschiedlich: Meist ist es nicht einmal deshalb, weil die Eigentümer*innen sie absichtlich verfallen lassen wollen. Stattdessen liegen zerstörerische Bürokratie oder Denkmalschutz wie Steine im Weg und ziehen Leerstände in die Länge.
"Wenn Denkmalschutz zu Leerstand führt, verfallen Häuser", dieses Banner der Aktivist*innen hängt an der Grünen-Turm-Str. 17/19 und zeigt die tiefen verwaltungrechtlichen Gräben des Denkmalschutzes auf.
Der Grund für den langjährigen Leerstand?
Das Landesamt für Denkmalpflege in Esslingen findet es denkmalschutzrechtlich schlecht, ein Fenster an die Südseite einzubauen. Dort war ursprünglich, vor vielen Jahrzehnten bis Jahrhunderte, ein Haus direkt angeschlossen, von dem jedoch heute nichts mehr zu erkennen ist - außer eben den fehlenden Fenstern.
"Denkmalschutz ist sehr wichtig und hat eigentlich die Aufgabe, den Schutz des historischen Charakters der Altstadt mit den Lebensrealitäten der Bewohner*innen zu vereinen", sagt Fabia Tömösy-Moussong, eine der Aktivistinnen. "Leider führt Denkmalschutz aber oft dazu, dass es zu kompliziert oder teuer wird, Häuser vorschriftsgemäß zu renovieren oder zu vermieten. Wenn dann Häuser bewusst verfallen gelassen werden, um neu bauen zu dürfen, ist das das Gegenteil von Denkmalschutz."
Leerstandsabgaben als Ausgleich für verfallenden Wohnraum
Samuel Bosch (21) fügt hinzu: "Es ist die sozialpolitische Aufgabe einer Stadt, sich darum zu kümmern, dass Menschen genug Wohnraum haben, das ist ein Grundrecht. Bei beispielsweise einer Schule kann man auch nicht einfach sagen, dass kein Geld dafür da ist." Des Weiteren fordern die Aktivist*innen, dass das Zweck
Wohnungslosigkeit
"Niemand leidet unter Obdachlosigkeit, wenn es kein gesellschaftliches Versagen gibt, ein Scheitern an der Aufgabe, Wohnungen und Unterkünfte so zu organisieren, dass sie jedem Menschen zugänglich sind." schreibt die Sozialwissenschaftlerin und Philosophin Judith Butler. [1]
Obdachlosigkeit kann vermindert werden, indem Leerstand genutzt wird. Mit festem Wohnsitz ist es Menschen leichter möglich, wieder am sozialen Leben teilzunehmen, Post zu empfangen, einen Arbeitsplatz oder Ausbildungsstelle zu finden und sich in der Gesellschaft einzubringen.
QUELLEN
[1] Judith Butler, Anmerkungen zu einer performativen Theorie der Versammlung, Berlin 2016, S. 33.