"Schussliger" Park in Ravensburg? - Triple Fault der Stadtspitze und populistische Spätzündung bei der CDU ... Menschen- und Klimagefährdendes Unternehmen ... Doch wer aufmuckt wird diffamiert!
Verehrte Leserschaft,
was ein "Doppelfehler" (Double Fault) im Tennis ist, wissen Sie sicher. In so einem Fall hat der Spieler/in nach einem ersten Fehler beim Aufschlag eine zweite Chance; wird auch die vergeben, so gehen die Punkte oder der Vorteil an den/die Gegner/in. Eine dritte Chance gibt es da im Sport nicht. Ganz im Gegensatz zur Politik - jedenfalls in der Ravensburger Politik. Und selbst dann ist das Ende der Fehler-Kette noch nicht erreicht - und keiner muckt auf. Wer es aber tut, wird diffamiert und als Ketzer oder Wichtigtuer an den Pranger (!!) gestellt. Glauben Sie nicht? Ist aber so.
ALARM schlägt die hiesige Zeitung an diesem Wochenende. Eigentlich ist es die Stadt-CDU, die Alarm schlägt und die Zeitung ist es, die diesen schrillen Schrei noch verstärkt und bereitwillig weitergibt.
Bei diesem SOS der Christlichen, geht es um die weggefallenen Parkplätze für PKW und Abstellplätze für Fahrräder, zwischen den drei Bahnsteigen und den westlich von ihnen liegenden Rangiergleisen des Ravensburger Bahnhofs einerseits - und der nicht einmal 30 Meter (25 Meter) weiter entfernt strömenden "Schussen", einem relativ schmalen Wasserlauf (20 Meter an dieser Stelle) andererseits, der bei Starkregen zu einem reißenden Fluss werden kann.
Auf diesem rund 30 x 200 Meter schmalen und langen Streifen entlang der "Schussen" (siehe Plan das grün eingefasste Areal), soll ein Erholungspark entstehen, dessen Vorarbeiten in diesen Tagen begonnen haben. Schotter und Sand sind dort zu großen Haufen aufgeschüttet, wo zuvor ÖPNV-Liebhaber und Klimafreunde ihre Karossen und Drahtesel parkten, um die Umwelt zu schonen. Das geht nun nicht mehr, und die CDU-Fraktion des Stadtparlaments beantragt in einem Eilverfahren Ersatz für Pendler und Stadtbesucher.
Hahaha - Eilantrag? Nee, das ist eine typische Spätzündung, gepaart mit einer gehörigen Portion Populismus Ravensburger C-Politiker/innen. Denn vor genau elf (11) Monaten = vor 330 Tagen = hatte die CDU einhellig mit beschlossen, dass der "Schussenpark" gebaut wird - und sie wusste/n zu diesem Zeitpunkt bereits, dass damit die Pendler nicht mehr pendeln können, jeden falls nicht von dieser Stelle aus und in gewohnter Weise. Da !! bereits hätten Sie - analog zu Ihrer Parkzustimmung - Ausweichmöglichkeiten für die PKW und Fahrräder beantragen sollen und müssen.
Aber eigentlich ist ein solcher Antrag - zu welchem Zeitpunkt und von welcher Partei/Wählergruppe auch immer - als obsolet und unangebracht zu betrachten. Jedenfalls dann, wenn die Ravensburger Stadtverwaltung (und hier meine ich die drei Bürgermeister OB Rapp, EB Blümcke und BB Bastin) auf Zack gewesen wären. Waren und sind (?) sie aber nicht. Sie hätten nämlich bereits vor einem Jahr ein entsprechendes Ausweich/Ausgleich-Konzept für "PP" (Pendler-Parkplätze) vorlegen oder zumindest in Angriff nehmen müssen. Hat/haben Sie aber nicht. DAS IST THE FIRST FAULT.
THE SECOND FAULT ist ganz offensichtlich die schlechte Informationspolitik der Administration OB Dr. Rapp. Ob es stimmt, dass angeblich nur Mitglieder des Gemeinderates und ein paar gewöhnliche und politisch angehauchte Bürger/innen von diesem Parkplatz-Raub zugunsten eines "Erholungsstreifens" wussten (so liest man/frau in der Zeitung), wage ich zwar zu bezweifeln. Aber es wäre auf jeden Fall Aufgabe der Bürgermeister gewesen, darüber - und zwar alle, die in den Teilgemeinden und in der Kernstadt leben und wohnen - zu informieren - und zwar umfassend und intelligent.
"Haben wir doch", höre ich Herrn den Ersten Bürgermeister sagen, "stand doch gefühlt zehnmal in der Zeitung". --- Das stimmt sogar. Siehe auch unten. Doch wer liest eigentlich noch die "Schwäbische", die hier als Zeitung gemeint ist? Anscheinend nur Gemeinderäte und ein paar politisch interessierte Hansel, oder? Hier wird wieder deutlich, wie wichtig ein offizielles AMTSBLATT der Stadt ist/wäre!!
Und ist eigentlich mal jemand auf die Idee gekommen, den dort auf dem Streifen abgestellten PKW einen entsprechenden Info-Zettel an die Windschutzscheibe zu heften - dito entsprechend bei den Fahrrädern? Versagen auch im Krisenmanagement. Das wäre dann schon FAULT NUMBER THREE.
google (c) - Stef-Art
Den wollte ich mir eigentlich bis zum Schluss aufheben; er ist nämlich der wirkliche FEHLER NUMMER EINS, weshalb ich ihn mal PRO-FAULT nenne: Der "Schussenpark" darf niemals gebaut werden.
Woche für Woche stehe ich an "Gleis drei" des Ravensburger Bahnhofs und schaue - da mein Zug aus Norden (Stuttgart) kommt - nach Westen - über die Rangiergleise hinweg und auf den nicht einmal 30 Meter breiten Streifen (25 Meter) bis zur Schussen, wo sich nun erste Hypermaulwurfshügel erheben. Gott sei Dank stehen die meisten Platanen noch.
Wer will eigentlich Erholung finden wollen, da wo innerhalb 60 Minuten bis zu acht (8) Züge halten und abfahren - abgesehen von den durchratternden Güterzügen, deren Anzahl sich auf der Strecke Ulm - Friedrichshafen bis 2030 mehr als verdoppeln soll (KLIMA!)!?
(c) DB - Mit aufgeführt sind dabei nicht die BOB-Fahrten ... auch die von und ab Gleis 1 nicht ...
Und wer hat an die "Sicherheit in unmittelbarer Nähe von hoch frequentierten Bahngeleisen gedacht - für unbeaufsichtigte Kinder? Für angetrunkene nächtliche Wanderer? Für die Narren in der Narrenzeit, welche hoch "promilleiert" einen unerlaubten "Wildwechsel" vornehmen wollen? Wird es da einen unüberwindbaren Zaun oder gar mauer a la Mexiko geben?
Kommt leider oft vor - Wie will die Stadt Ravensburg hier eine Lösung finden? - Weser Report (c) und merkur.de (c)
Hätte der seit Juni 2024 im Amt seiende Stadtrat den Mumm und die Eier, diesen unsäglichen Beschluss seines Vorgängers rückgängig zu machen, wäre das ein größerer Beitrag zum Umweltschutz als die Umsetzung eines schusselig geplanten und erdachten Parks. Die drei Millionen sollten an das Land und den Bund zurückgegeben werden - für sinnvolle und gut durchdachte Umweltkonzepte anderswo!!
Narrativ und Narren - Hoch gestapelt und Hochwasser - Steuergelder verschwenden oder umsteuern? - (c) Warnäpp
Als ich am 27. Februar 2024 eine entsprechende Petition *) an den Oberbürgermeister, die Bürgermeister und den damaligen Gemeinderat richtete, wurde ich in einem ausführlichen Wochenendkommentar der "Schwäbischen Zeitung" deswegen geschmäht. Da war ich wohl der falsche Adressat. Wenn man/frau den Kommentar liest (doch wer tut das eigentlich noch?) wird erkannt, wie eng die Zeitung und die Stadtverwaltung bereits fusioniert sind und sich die Bälle zuspielen, die dann aber doch leider bereits beim Aufschlag im Netz landen:
Kommentar (Auszüge) in der kleinen SZ vom 2. März 2024, in der meine Petition von der Redakteurin A. Vincenz torpediert wird, weil zu spät. Als wenn eine solche Eingabe ein halbes Jahr zuvor etwas bewirkt hätte ... Für echte Sinnhaftigkeit gibt es kein "zu spät". Ich hatte nachweislich seit Beginn der Diskussion um einen "Schussenpark" öffentlich gegen einen solchen plädiert. Genützt hat es 0,00 !!
*) Petitionstext
Ravensburg, 27. Februar 2024
Sehr geehrte Herren Bürgermeister der Stadt Ravensburg,
sehr geehrte Damen und Herren des Ravensburger Gemeinderates,
Als Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ravensburg sind wir tief besorgt über die geplante Errichtung des "Schussenpark". Dieses Projekt ist sozio-ökologisch nicht durchdacht. Es exkludiert zudem eine bestimmte Gesellschaftsgruppe, gemeint ist die so genannte "Bahnhofszene", und hat bereits zur Fällung gesunder alter Bäume geführt - eine Handlung, die keinen Klimamehrwert bietet.
Wir glauben, dass unsere Stadt mehr für das Klima und gegen soziale Ausgrenzung tun kann und muss. Anstatt einen Park zu bauen, der nur einer ausgewählten Gruppe zugutekommt, und zudem der Bezeichnung "Park" *) spottet (es handelt sich hier nur um einen "Grünstreifen"), sollten wir uns auf eine umfassende Begrünung unseres städtischen Gebiets konzentrieren.
*) Das Wort Park (von mittellateinisch parricus „Gehege“) bezeichnet nach den Regeln der Gartenkunst. eine gestaltete größere Grünfläche, die der Verschönerung und der Erholung dient. Ein Park möchte dabei mit Rasen, formbestimmenden Gehölzen und Architekturelementen eine idealisierte Landschaft erzielen.
Dies würde nicht nur dazu beitragen, unsere CO2-Bilanz zu verbessern - was angesichts der Tatsache entscheidend ist, dass Städte weltweit für 70% der CO2-Emissionen verantwortlich sind (Quelle: UN-Habitat) -, sondern auch Lebensräume für unsere heimische Tierwelt schaffen.
Darüber hinaus fordern wir statt eines Prestigeobjektes "Park", die Schaffung von Sozialwohnungen. In einer Zeit steigender Wohnungsnot ist es unerlässlich, sicherzustellen, dass alle Mitglieder unserer Gesellschaft Zugang zu bezahlbarem Wohnraum haben.
Wir bitten daher den Gemeinderat und die Bürgermeister von Ravensburg dringend darum, diese Pläne zu überdenken. Stoppen Sie den Bau des "Schussenpark" und investieren Sie stattdessen in die Begrünung unserer Stadt und den Bau von Sozialwohnungen.
Im Namen der Mitunterzeichner/innen,
Stefan Weinert, Ravensburg