Schussenpark Ravensburg - "Schuss in den Schmelzofen der Versprechen" --- Böse Schummelei in Blau-Weiß (Fake-New) - "Gleis 88212"
Alles was du sagst oder schreibst sollte wahr sein - aber nicht alles was wahr ist musst du auch sagen oder schreiben.
AnonymusDa stehe ich nun - einen (1) Tag vor dem Fest der "Heiligen Drei Könige" 2025 - am Gleis 3 des Ravensburger Bahnhofs und warte auf meinen Zug nach Friedrichshafen. Links fällt mein Blick auf "Gleis 9" - ein in Ravensburg angesagter Club - und rechts schaue ich auf den verbretterten und (fachmännisch ausgedrückt) eingehausten Turm, einem Überbleibsel des alten denkmalgeschützten "Eschersteg", der selbst jedoch in einer Bauernscheune auf dem Land verrottet.
Doch genau vis a vis mir gegenüber sehe ich in großen weißen Lettern auf blauem Grund den Schriftzug "NEUGESTALTUNG SCHUSSENPARK".
Sie sollten es sich heute oder morgen anschauen ...
Diese Projektangabe gehört zu einem überdimensionalen Schild, welches mitten umgegrabenen Bodens, flatternden Absperrbändern, Baggern und anderem Werkzeug und einer über vier Meter breiten Straße steht.
- Anmerkung: Die am Rande und durch das entsprechende Gelände verlaufende Straße ist fünf (5) und ein halber (1/2) meiner Schritte breit, wobei meine Schrittlänge zwischen 80 und 85 cm liegt. Nach meiner persönlichen Messung, ist die Straße demnach signifikant über 3,50 Meter breit (4,40 bis 4,70 Meter). Das ist nicht mit dem Metermaß nachgemessen, sondern eine nicht gerichtsverwertbare Privatmessung, abseits jeder "Tatsachenbehauptung". Siehe dazu auch weiter unten ...
Ein Zugreisender von Dortmund nach Innsbruck - mit dem ICE - oder umgekehrt von Innsbruck dann nach Berlin-Ostbahnhof, der über Ravensburg keinerlei Infos besitzt, außer dass hier die "Spiele und Puzzles" herkommen und Ravensburg sich Ökostadt nennt, muss bei seinem Ravensburger Stopp (exakt fünf Minuten) und dem Blick aus dem Fenster denken: "Wow, die Ravensburger Bürger haben es gut. Es gibt hier, genau an dieser Stelle, einen vorhandenen Park, der nun sogar neu! gestaltet (neugestaltet) wird.
Doch nicht nur der Reisende aus dem Ruhrgebiet oder von Austria muss aufgrund der Formulierung in blau/weiß so denken, sondern auch der Stuttgarter, Ulmer, Biberacher, Häfler, Lindauer und sogar Ravensburger selbst, der womöglich zum ersten Mal am Ravensburger Bahnhof und seinem Umfeld ist, keine Zeitung und/oder keinen Blog liest und auch ansonsten völlig isoliert lebt.
Doch mit diesen Gedanken wäre er/sie und wären sie alle in die Irre geführt. Und jemand wie ich, der praktisch als ein Synonym für "Kein Schussenpark" gilt, fühlt sich nicht nur verarscht, sondern wird es auch real. Die Frage ist nur von wem? Wer hat diese Letter-Anordnung bewilligt. Die Bürgermeister? Jemand aus Tübingen? Jemand aus Stuttgart? Oder war es nur ein Lesefehler des Grafikers? Stünde da "Neugestaltung des Schussenufers" oder wäre dort zu lesen "Errichtung des Schussenparks" oder "Realisierung Schussenpark", wäre das ehrlich und der Tatsache entsprechend.
Apropos: Als Schussenparkgegner erinnere ich mich, dass der Oberbürgermeister bei der Bürgerbegehung des Areals (Teerstraße, Pendlerparkplatz, Fahrräderabstellplatz, "schmuddeliges" Industriezufahrtsgelände) - vor dem ersten Spatenstich - versicherte, dass die geplante Straße rund dreieinhalb Meter breit sein wird und man versuche, sie so eng wie möglich zu halten. Auch das stimmt am Ende des Tages nicht, (siehe oben) und dem Volk/Bürger/innen wird und werden damit auf einer Streckenlänge von je 100 Metern, geschätzt über 0,01 Hektar zugesagter Grünfläche genommen.
Überhaupt ist die ganze Geschichte um den seit Jahren geplanten und nun realisierten Schussenpark von Rückziehern und Reduktionen/Reduzierungen geprägt. Denn - soweit ich mich als interessierter Beobachter erinnern kann - war eine Durchgangsstraße ursprünglich überhaupt nicht in der Planung enthalten. Vielmehr war auf den professionellen Zeichnungen nur ein beschaulicher Wanderweg mit Ruhebänken zu sehen. So fällt auch die geplante und versprochene "Schussenwelle" im Fluss für Surfer weg; und statt des Sandstrandes, auf dem Kinder ihre Burgen bauen und Eltern sich auf dem Handtuch liegend sonnen, gibt es nur noch Betontreppen, hinab zu dem ursprünglichen und nun von entscheidender Fauna und Flora beraubten Ufer des "Nationalflusses" führen.
Und die über vier (4,00) Meter breite Straße (statt Wanderweg) wird weiterhin nicht nur als Zubringer für Firmen, sondern auch von Taxis und Privatautos, die Fahrgäste pünktlich zum Zug bringen (so erlebe ich es selbst) genutzt werden. Wenn dann da auch noch lauteste Musik mit wummernden Bässen erlaubt ist, weil ja dort keine Menschen wohnen, aber müde Fahrgäste nur 30 Meter Luftlinie auf ihren Zug warten, dann dürfte auch den stereotypen Befürwortern dieser Fata-Morgana klar sein, dass man/frau sie in die Wüste vorgeführt hat. Und das alles nur, um 3 Millionen Euro abzuschöpfen!!
Ich nenne es das "Gleis 88212" - ein Gemenge aus Rasen, Teer, Bordsteinen, Techno, CO2 auf vier Rädern, gültige StVO-Regeln und fünf Bürger/innen in sieben Reihen.
Ach ja: Irgendetwas - gespeist aus gewissen Erfahrungswerten - sagt mir, dass letztendlich auch der Eschersteg - gefertigt aus gutem alten Industriestahl des Kaiserreiches (1909) - als zu erhaltendes Industriedenkmal durch das Regierungspräsidium jüngst bestätigt - in den "Schmelz-Ofen" Ravensburger Bürgermeister geschoben wird.