"Und es kam eine Finsternis über das ganze Land" - Schwere Unwetter für Gründonnerstag/Karfreitag 2025 in Bayern und BaWü ... bis Kiel erwartet ... Norditalien geht unter ...
"Und es kam eine Finsternis über das ganze Land"
Dieser Satz stammt aus der Bibel (hier Lukas-Evangelium) und beschreibt die Zeit von 12 Uhr mittags (6. Stunde römischer Zählweise) bis 15 Uhr am frühen Nachmittag (9. Stunde). Wie diese Dunkelheit mitten am Tag zustande kam, ist nicht geklärt. Eine Sonnenfinsternis - wie oft angenommen - kann es aus rein astronomischen und kalendarischen Gründen nicht gewesen sein. Das jüdische Passahfest - an das das spätere christliche Osterfest angelehnt ist - fand immer und findet heute noch um den Vollmond herum statt. Eine Sonnenfinsternis kann es aber nur zur Zeit eines Neumondes geben.
Dazu kommt, dass eine totale Sonnenfinsternis sowohl in der Antike als auch heute, längstens zwischen drei und fünf Minuten dauern kann. Zur Zeit Jesu - wo es noch keine Uhren gab, dauerte eine totale Sonnenfinsternis "solange, wie ein Mann 250 Schritte (langsam) gehen kann" [So der Mönch und Naturforscher Ristoro d’Arezzo].
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Zu der Jahreszeit wo Jesus gestorben ist, steht der starke "Sharav"-Wind, ein typisches Wetterphänomen der Region, im Mittelpunkt der Untersuchungen, warum sich der Himmel am Tag dermaßen verdunkeln konnte. Dieser heiße, trockene Wind weht mit Böen von über 100 km/h von der Wüste aus über das Land Israel. Im Frühjahr und im Herbst werden Nordafrika und die Arabische Halbinsel vom Sharav beeinflusst, der Staub- und Sandpartikel aufwirbelt und sie für lange Zeit in der Luft schweben lässt, sodass der Tag zur Nacht wird und die Sicht drastisch eingeschränkt wird. Der starke 'Sharav'-Wind ist in der Lage, Sand und Staub für eine lange Zeit in der Schwebe zu halten.
Im modernen Israel ist der Sharav auch unter seinem arabischen Namen Hasim oder Jamsin (sprich: Chamsin) bekannt, was fünfzig bedeutet und sich auf die fünfzig Tage zwischen Passah (Ostern) und Schawuot (Pfingsten) bezieht, der häufigsten Jahreszeit für diesen Wind, die zwischen März und Mai liegt. Seine Intensität kann bis zu 140 km/h und ein Temperaturanstieg von bis zu 20 °C innerhalb von zwei Stunden erreichen.
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Dagegen wird die Verdunkelung am Karfreitag 2025 hoffentlich nicht so stark ausfallen, obwohl wir gerade im Süden der Republik auch die Staubstürme der Sahara erleben können. Doch diesmal soll es ein Unwetter sein, welches uns tagsüber eine Art "Nacht" bescheren soll. Ob es so kommt, weiß so genau niemand. Aber jedenfalls ist eine Warnung zuviel besser als keine - und es passiert dennoch.
Quelle: The Weather-Channel 🔼 und 🔽
Am Donnerstagnachmittag (Gründonnerstag 2025) gehen die anfangs harmlosen Unwetter im Westen Bayerns und im benachbarten Baden-Württemberg los. Es bilden sich Wolken, Regen und Gewitter. Bis in die Nacht hinein verstärken sich die Gewitter. Von Stuttgart über Frankfurt bis nach Kassel, Hannover und Hamburg kann es bis zum Freitagmorgen Gewitter und Starkregen geben. Es sind auch einzelne Sturmböen bis 80 km/h möglich.
Dabei ist die Luft instabil geschichtet und es kommt in der Höhe zu freier Konvektion. Das heißt, dass die Gewitter einfach aus der Luft heraus entstehen. Es braucht nur eine Wolke, dann ist der Prozess nicht aufzuhalten. Das München-Tief (ein Wetterphänomen wie das Genua-Phänomen) ist der Auslöser für eine Gewitterlage von Donnerstagnachmittag bis Freitagmorgen.
Es wird vor allem wieder zu Starkregen kommen. Auf einem breiten Streifen von Stuttgart oder Ulm bis hoch nach Hamburg oder Kiel sind zwischen 20 bis 40 Liter Regen kurzer Zeit möglich. Das bedeutet wieder Gefahr von Blitzschlägen und Überschwemmungen. Hagel und Sturmböen gibt es zwar auch, aber eher selten. Flüsse und Bäche können sich zu nicht ganz ungefährlichen Strömen entwickeln.
Das München-Tief ist der kleine Bruder vom deutlich bekannteren Genua-Tief. Wenn die Alpen angeströmt werden, dann bildet sich auf der windabgewandten Seite ein Tiefdruckgebiet. Das passiert im Golf von Genua relativ häufig.
Auf der Alpennordseite gibt es dieses Phänomen (München-Tief) auch, allerdings bildet es sich seltener. Über dem Mittelmeer bildet sich das Genua-Tief leicht, während das München-Tief über Land entstehen muss und damit mit der Bodenreibung zu kämpfen hat. Es braucht einen starken Südwind, damit das München-Tief überhaupt entstehen kann. Durch die extremen Unwetter in Oberitalien entsteht ein Föhnsturm über den Alpen, der wiederum das München-Tief auslöst.
Das München-Tief versucht dann am Donnerstag auch gleich Fronten auszubilden, sorgt aber vor allem erst mal für Hebung und Wolken. Und das auf einer Luftmassengrenze zwischen kühler Polarluft im Westen und sehr warmer Wüstenluft im Osten Deutschlands. Und damit lösen wieder kräftige Gewitter mit Unwettercharakter aus.
Aktualisieren unter https://www.wetteronline.ch/wettertrend/bodensee
Ob es aber wirklich so dramatisch - vor allem für die Region "Oberschwaben" wird, bleibt abzuwarten, denn der "Schweizer Bodenseewetter"-Bericht, sieht es wesentlich moderater. Aber die BRD besteht nicht nur aus Bodensee, Ravensburg, Biberach und Ulm ...
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Alarmstufe Rot für den Nordwesten Italiens: Bis Freitagmorgen (18.04.25) drohen örtlich um die 500 Liter Regen pro qm. samt Flutwellen, Erdrutschen und anderen Gefahren – und das ausgerechnet zu den Osterferien.
Schon in den letzten Tagen gab es immer wieder heftigen Regen, teils mit über 100 Litern an einem Tag. Besonders Italien und der Süden der Schweiz waren betroffen. Nun kam am Mittwochmorgen von Frankreich ein neues und noch stärkeres Regengebiet auf!
Bis zum Freitagmorgen drohen der Region Piemont im Nordosten Italiens plus angrenzenden Regionen Regenmengen zwischen 200 und 500 Liter. Hier fällt in rund 2 Tagen das, was in Berlin in einem Jahr fällt! Die Auswirkungen können lebensgefährlich werden!
https://www.rtl.de/wetter/unwetter-in-europa-italien-droht-lebensgefaehrliche-flut-id3311379.html