RAVE - RIVA - Resignation oder RETTUNG ... Postverantwortung der Stadt Ravensburg ...
Es ist gerade Mal vier Wochen her, wo ich in einem meiner Artikel die Stadt Ravensburg in die Stadt "Kneipenburg" umtaufte. Das hatte seinen Grund in den einerseits unzähligen Restaurants, Imbissen, Cafés und eben Kneipen innerhalb der alten, mit Weinreben und Efeu bewachsenen Stadtmauern - und anderseits dem exorbitant fehlenden bezahlbaren und leistbaren Wohnraum in diesem Areal.
In jenem Artikel heißt es an einer Stelle:
"Nun soll direkt "unter dem Grünen-Turm" samt großer Außenbestuhlung ein weiteres Café implementiert werden [was inzwischen auch geschehen ist]. Die Straße runter (125 Meter) folgt eine Ess- und Trinklocation nach der anderen. Ich zähle mindestens sieben +1 = alle 15 Meter eine (1). Dann im Kreis von nur 75 Meter noch einmal mindestens sechs (6) und Stadtrat Reck mit seinem RIVA und dem "Café Reck" wird sich höflich im Rathaus bedanken. Mir tun aber auch die "Neuen" (ein Ehepaar mit drei Kindern) leid, denn hier Fuß zu fassen, wird schwer, sehr schwer. Denn auf circa einem (1) Hektar, gibt es nach meiner Rechnung da 14 Locations, in denen man/frau auch einen Kaffee trinken kann."
Da konnte ich nicht ahnen, dass es doch tatsächlich so weit gekommen ist, dass gerade der in dem Artikel erwähnte Andreas Reck seine Bar, das über die Stadtgrenzen bekannte "RIVA", schließen muss. So ist es heute in der Printausgabe der hiesigen Monopolzeitung zu lesen. Mich wundert allerdings, dass die Nachricht zuvor - wie sonst üblich - nicht online gestellt wurde, da doch gerade die jüngeren Generationen - wenn überhaupt - die hiesige Zeitung elektronisch lesen. Doch das wurde dann gegen 9 Uhr heute nachgeholt.
Jedenfalls kann ich die von Stadtrat Andreas Reck aufgeführten Gründe nachvollziehen, sie waren mir aber auch schon vorher bekannt. Allerdings muss ich hier etwas zu den Gründen der Schließung der Bar in der Kirchstraße bemerken.
Während Corona und Postcorona alle Locations in Ravensburg betraf, ist dies bei der Verlegung der "Fernwärme" durch die TWS im Auftrag der Stadt Ravensburg nicht so. Bei meinen Gängen in das Stadtzentrum habe ich damals die trostlose Lage vor dem RIVA gesehen - und das über sechs Monate. Ich möchte nicht wissen, wie hoch der Umsatzeinbruch für das RIVA in dieser Zeit gewesen ist!
Was ich aber gerne wissen möchte ist, ob die TWS, oder das von allen immer so hoch gepriesene, die Betriebe in der Ravensburger Innenstadt unterstützende "Wirtschaftsforum" (WiFo), oder die Ravensburger Stadtverwaltung, den RIVA-Betreiber adäquat angemessen und signifikant entschädigt haben, oder noch entschädigen werden?!! Meines Wissens - ich mag mich täuschen - ist das nicht geschehen.
Was die von Herrn Reck angesprochene "Randlage" anbetrifft, sei Folgendes angemerkt. Wenn ich mich recht entsinne, war das RIVA zu Beginn gut frequentiert. Doch das änderte sich sukzessive erheblich, was aber sicher nicht an der eigenen Konkurrenz durch das "Café Reck" gleich nebenan geschah, denn die Angebote beider Locations sind grundverschieden.
Es war vielmehr neben der - meiner Meinung nach rechtswidrigen sich ausufernden - "Außenbestuhlung" der Kneipen und Restaurants auf dem südlichen Marienplatz (längster Tresen Oberschwabens), vor allem die städtische und mediale Fokussierung auf den völlig sinnlosen (das ist meine persönliche Meinung, übrigens mit vielen anderen Bürgern gemeinsam) neu gestalteten "Gespinstmarkt".
Hier gab es eine Veranstaltung nach der anderen, von der nach meinem Wissen in einem Fall trotz Bitte, das RIVA nicht zugelassen wurde, über welche die hiesige Lokal-SZ unermüdlich lobend und glänzend wie der "Mamor" berichtete, während die Ravensburger Stadtverwaltung die unglaublich teure Sanierung immer wieder verteidigte und mit einem "Stadt-Land-Fluss" klimaverschönerte.
Kein Wunder also, dass das Bier und der "Riva-Spritz" in der Kirchstraße nicht mehr so fließen können wie zuvor - dafür aber die sich am Gespinstmarkt wie an einer Perlenkette aneinanderreihenden Locations wie die schönsten Rosen und Lilien blühen und sich an "Brot und Wein" ergötzen.
Nun befürchtet "Andi" einen Leerstand, nach dem er nach zum Rutenfest 2025 sein Lokal schließen muss. Ich sehe das nicht so. Der Blogger ist sich nicht sicher, ob es im Sinne von Herrn Reck ist: Aber das RIVA muss gerettet werden. Es kann nicht sein, dass die Stadt Ravensburg unter der Prämisse ihrer eigenen Mitverantwortung, sich ihrer Post-Verantwortung entzieht. Oder?