Ravensburger "Holzmarkt und Musikschule": Kehrt die Bahnhofsszene zurück ins Stadtzentrum? ... Sich kümmern, wo andere nur verdrängen ...
Manchmal ist es gut, wenn man/frau einen Blick von außen zulässt, respektive eine externe Meinung zu Entwicklungen in "seiner" Stadt hört.
So erging es mir heute Abend, als ich mit einem meiner Leser aus dem Landkreis Biberach telefonierte. Nachdem wir das Thema um die Traditionsbar "RIVA" (die Wellen schlagen weit!) beendet hatten, kamen wir auf die "Schwammstadt Ravensburg" zu sprechen, oder wie ich sie nenne, "die Stadt mit dem Schwamm" - siehe hier.
Mein Gesprächspartner nämlich meinte - abgesehen davon, dass auch er das Ansinnen an der neuen Musikschule für Unsinn hält - dass sich hier in Zukunft die Bahnhofszene treffen wird. Oder anders ausgedrückt: die vom "Holzmarkt" sich zum Bahnhof verlagernde Randgruppe nun wieder an ihren Ursprungsort zurückkehrt.
Auf diesen Gedanken war ich noch gar nicht gekommen, obwohl ich erst kurz zuvor über das geplante "Schwammprojekt" am Holzmarkt vor der neuen Musikschule geschrieben hatte.
Aber natürlich. Dort sollen nicht nur zwei halbmillionenschwere Schwämme versenkt, sondern auch eine ganze Gruppe von Bäumen gepflanzt werden. Und Bäume werfen bekanntlich Schatten. Und Schatten kühlen und sind angenehm - vor allem in Zeiten des Klimawandels. Und wo Schatten ist, wird sicher auch die ein oder andere Bank zum "Na-Sitzen" aufgestellt.
Und da der Bahnhofsvorplatz nach meiner Information nun mit Video überwacht wird ("1984") könnte es tatsächlich gut sein, dass sich die Mädels und Jungs von den Gleisen dann mehr in Richtung "Grüner-Turm"/Bauhütte/Musikschule orientieren, wo sie nicht ungefragt fotografiert werden. Dass es dort aber von jungen Menschen (Musikschule) tummeln wird, ist im Rathaus bekannt.
Wie gesagt - auf diesen Gedanken bin ich allein nicht gekommen. Ob es unseren Bürgermeistern und Gemeinderäten wohl ähnlich erging?
Überhaupt bin ich der Meinung, man/frau sollte diesen Platz von allen Steinplatten und Asphaltresten befreien, eine dicke Schicht Humus drauflegen und mit gutem Rollrasen befruchten. Dazu dann der Brunnen für das kostenlose Trinkwasser und neben der Wippe für die Kids auch noch eine Schaukel. Und das selbstverständlich ohne auch nur eine (1) Überwachungskamera.
Und statt der knapp zwei (2) Millionen Euro für eine "schwammige Angelegenheit" auszugeben, kann ein Streetworker eingestellt werden, der sich kümmert, wo andere nur verdrängen!! Apropos "schwammig". Nicht nur ich frage mich, woher die für dieses Aktion veranschlagte Summe von 1,7 Millionen Euro kommt!? Die beiden "Schwämme" sollen 1/2 Milli kosten. Wofür die restlichen 1,2 Millionen harter Steuer-Euro? Ist dieses "Greenwashing" schon wieder so eine vorausschauende "Pizza-Aktion" der nördlichsten Stadt Italiens?