Neue Ortsmitte Ravensburg-Taldorf: Wohnungen für ökonomisch schwachgestellte Bürger, statt "Friedrichshafener Entwurf" ...
Die Geschichte begann im Jahr 2020, wo der damalige Ortsvorsteher von Taldorf (einer Teilgemeinde von Ravensburg) verkündete, der alte Gasthof "Krone" würde abgerissen und stattdessen sollen dort Seniorenwohnung und eventuell Weiteres errichtet werden. So schreib es damals die hiesige Zeitung.
Mit dem in der "schwäbischen Zeitung heute erschienenen Bericht "Ravensburger Teilort soll völlig neue Dorfmitte bekommen" *), wird es wohl nun ernst damit. Nun hat sich in den zurückliegenden fünf Jahren eine Situation auch in Oberschwaben verschärft, welche man/frau "Wohnungsnot für ökonomisch schwach gestellte Menschen" nennt. Sicher, auch Senioren benötigen Wohnraum. Doch das eben genannte Problem (griechisch = etwas, das dir vor die Füße gelegt wird) ist wesentlich größer.
Taldorf (Oberzell) - Mitte, so wär's besser
Von daher wäre zu erwarten gewesen, dass Ravensburg/Taldorf hier "erschwinglichen Wohnraum für jedermann/frau/kind" implementiert.
Stattdessen nun bleibt es bei den sicheren vier Wänden für Senioren und weiterem - wie ich dies empfinde - "Schnick-Schnack". Der erwähnte Bericht der "Schwäbischen" enthält allerdings drei (3) Merkwürdigkeiten - jedenfalls für den/die, welche ihn aufmerksam lesen. So wie eben für mich. Ich führe sie hier nicht in der Reihenfolge des Artikels [chronologisch], sondern von den mir sich ergebenden Auffälligkeiten weiter unten auf.
Die einst in die Stadt eingemeindete Ortschaft "Taldorf" soll einen neu gestalteten Mittelpunkt erhalten. Und zwar dort, wo bisher noch in Oberzell (gehört zu Taldorf) der baufällige Gasthof "Krone" residiert. Aus rund 50 Vorschlägen wurden letztlich drei prämiert - und einer davon war natürlich der Sieger. Über die Höhe der Kosten und Kostenunterschiede in Zahlen - auch nicht geschätzt - der drei Vorschläge wird rein gar nichts geschrieben. Das ist für Ravensburg eigentlich nicht die Norm.
1. Auffälligkeit in dem SZ-Artikel [*) Zitat in Auszügen]
"Der mit dem zweiten Preis ausgezeichnete Entwurf aus Isny ... ist aus rein städtebaulicher Sicht eigentlich der klare Sieger ..., weil sich die Gebäude noch besser in die Umgebung einfügen als der erste Preis. Diese Option wäre aber weitaus teurer umzusetzen, weil der Plan drei Baukörper enthält. Das Café beispielsweise sei hier zu großzügig geplant worden. Ansonsten ähnelt dieser Entwurf dem ersten, er sieht ebenfalls ..." (Markierungen vom Blogger)
2. Auffälligkeit in dem SZ-Artikel [*) Zitat]
"Keiner der Entwürfe werde eins zu eins so umgesetzt, wie er jetzt im Rathaus ausgestellt ist. Zodel sagt: „Da werden wir sicher in vielen Details noch nachjustieren müssen.“ Die Stiftung möchte nun mit den Architekturbüros, die den ersten und zweiten Preis erhalten haben, weitere Gespräche führen. Einer von ihnen soll dann den Zuschlag bekommen." (Markierungen vom Blogger)
3. Auffälligkeit in dem SZ-Artikel [ *) Zitat in Auszügen]
"Mit Blick auf den ersten Preis sagt sie [gemeint ist die Ortsvorsteherin von Taldorf]: „Es passt einfach vom Stil her nach Oberzell.“ Der Entwurf stammt von dem Architekturbüro ... aus Friedrichshafen."
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Wenn also keiner der Vorschläge "eins zu eins" umgesetzt wird (siehe unter 2.), was jetzt schon eine klare Ansage zu sein scheint, dann ist es verwunderlich, dass nicht der Vorschlag aus dem Allgäu mit dem städtebaulichen besseren Konzept den 1. Preis erlangte.
Normalerweise hätte die Jury, welche prominent und professionell besetzt war - unter anderem mit dem Baubürgermeister Bastin -, die schon vorher geplante und später fällige "Nachjustierung" mit hätte einpreisen müssen und können. Dann sähe alles etwas anders aus und der Isnyer Vorschlag wäre dann nicht mehr so "weitaus teurer" wie zuvor, und hätte den 1. Platz erhalten müssen. Wobei - wie gesagt - das "weitaus teurer" mit keiner Zahl untermauert wird. Sind es eine (1) Million Euro, oder vier Millionen, oder gar nur 400.000 Euro?
Die Stadt Ravensburg ist doch sonst nicht so zimperlich mit ihren Ausgaben für Sanierungen - vor allem für "Kann-Aufgaben", zu denen sicher auch der neue Mittelpunkt in Oberzell gehört - oder für ganz neue Projekte! Außerdem muss für die Fachleute der Jury Qualität vor Quantität gehen, oder? Mir persönlich kommt es so vor - und wie gesagt, ist das meine persönliche Meinung - dass es unbedingt der Entwurf aus Friedrichshafen hat sein müssen.
Nun ja, die Würfel zwischen den erstprämierten und zweiten Vorschlag sind angeblich noch nicht gefallen. Jedoch würde es irgendwie nicht zu Oberschwaben passen, wenn letztlich der Zweite den Favoriten "nass macht" und ihn "im Regen stehen lässt." - Wo möglich und eventuell "hört da der Blogger die Flöhe husten", Flöhe, welche eigentlich nur harmlose Motten sind, die vom lichten Euro angezogen werden - auch wenn er vermutet, dass der "Häfeler" Vorschlag am Ende teurer werden wird, als der zweite mit seiner aktuellen Veranschlagung. Das jedenfalls sagt ihm die Erfahrung.