Wie ein Chefredakteur den Tod eines Polizisten (demagogisch) missbraucht, um seinen (rechten?) Hass gegen den linken Mob zu versprühen ... SV-Gruppe "Schwäbische Zeitung/Nordkurier" sollte sich schämen
Stefan Weinert, Blogger aus Ravensburg
Da scheint sich einer aber in der oberen Etage der "Schwäbischen Zeitung" (Nordkurier) ganz sicher und erhaben zu fühlen und glaubt daher, mit vernichtenden Verbal-Patronen gegen Andersdenkende um sich schießen zu können - meint er doch, die NIUS-affine Bundestagspräsidentin Julia Klöckner auf seiner Seite zu haben. Hat er - wie sich jüngst herausstellte - ganz offensichtlich tatsächlich.
Die Rede ist von Robin Halle, der vom Sportreporter und Leiter des kostenlosen Massenwerbeblattes "Südfinder" in die oberste Etage der SV-Gruppe (Schwäbische Zeitung und Nordkurier) aufgestiegen ist. Es ist ihm zu gönnen! Dann aber hat man/n auch eine große Verantwortung für das, was man/n Woche für Woche so schreibt. Laut meiner Internet-Recherche ist Halle für das zentrale Themenmanagement aller SV-Produkte zuständig.
Doch der Journalist Robin Halle tut nicht nur das, was ich oben mit "Verbal-Patronen" beschrieb, sondern er missbraucht dazu auch noch den Tod eines Polizisten (Völklingen im Saarland) durch einen 18-Jährigen Mann (Deutsch-Türke) im Zusammenhang mit einem Raubüberfall auf eine Tankstelle. Für ihn offensichtlich eine gute Gelegenheit, seine Wut und seinen Hass gegen "Alle Chaoten, Staatsfeinde und Menschen wie Nietzard [Grüne] oder Nagel [LINKE]" **) über die halbe Republik zu versprühen. In der Headline seinen Artikel erscheint der Satz: "Jette Nietzard sollte sich schämen!"
Und das, so ist es zu vermuten, ohne zu wissen oder- wenn doch - es zumindest zu erwähnen, dass Jette Nietzard, welche das Akronym "ACAB" auf ihrem von einer Kollegin geliehenen Pullover trug, in einem späteren Interview mit der taz (siehe unten) differenziert dazu Stellung genommen hat. In diesem Interview sagt Jette Nietzard: "Also, ich hatte auch schon vorher sehr ausführlich meine Kritik an der Polizei geäußert. Das hat aber keinen großen Wirbel ausgelöst. Dass die Debatte über den Pulli so groß wurde, wurde auch von rechten Medien angezettelt. Auch das sollten wir hinterfragen." *) (Markierung vom Blogger)
Robin Halle lässt auch die entscheidende Sequenz des Geschehens des Raubüberfalls vor der Tankstelle aus, die überhaupt erst zu dem Mord an dem Polizisten führen konnte. Der Täter konnte einem der Polizisten dessen scharfe Waffe entwenden! Uns bekannt eigentlich nur aus Hollywoodstreifen. Bei aller Trauer und Mitgefühl für die Hinterbliebenen des dann dadurch getöteten Polizisten: Wie kann das sein und sagt dies nicht auch etwas über den Zustand unserer Polizei aus?
Und was schreibt Halle dazu!!! "Alle Chaoten, Staatsfeinde und Menschen wie Nietzard oder Nagel sollten sich schämen, wenn sie Polizisten diskreditieren, bepöbeln oder gar bedrohen. Sie tragen mit ihrem Verhalten dazu bei, dass die Hemmschwelle bei der Gewaltanwendung gegenüber Polizisten sinkt - bis hin zu einem Mord." (a.a.O) (Markierungen vom Blogger) Das ist journalistisch nicht nur ein Griff ins tiefst Klo, sondern das auch Demagogie!
Aus vermutlichem Dilettantismus eines Polizeibeamten im Einsatz gegen einen Schwerverbrecher, der zu einem Polizistenmord führte, macht Robin Halle, einer der Chefredakteure dieser Zeitungen, einen Mord und der Mitverantwortung der Pöbler und des linken Mobs. Das ist schwer zu ertragen - es ist nicht zu ertragen.
Und --- nachdem nun Robin Halle aufgezählt hat, in welche Gefahr sich unsere Polizisten Tag für Tag begeben, um uns Bürger zu schützen, wie wenig Geld sie aber verdienen und mit Flaschen und Böllern beworfen, über ein Arbeitsfeld mit "Gesundheitsproblemen, psychischer Belastung, Schichtdienst, Einschränkung im Familienleben" (a.a.O.) eines Polizisten/Polizistin klagt, und dass sie Schelte und Respektlosigkeit nicht verdient hätten, schreibt er erst ganz am Schluss seines Wutausbruchs: "Halten wir kurz inne: Heute ist ein Tag der Trauer und des Mitgefühls ..."
Das hätte er mal lieber VORHER tun sollen!
*) taz
taz: Frau Nietzard, muss sich Herr Bohnert als Polizist gefallen lassen, als Bastard bezeichnet zu werden?
Jette Nietzard: Nein, natürlich ist Herr Bohnert kein Bastard oder, wie es andere übersetzen, ein Schwein. Und auch nicht jeder andere einzelne Polizist. Das habe ich auch nie behauptet, es geht mir um eine Systemkritik.
taz: Sie haben mit Ihrem Selfie in einem Pullover mit ACAB-Logo – „All cops are bastards“ – für Empörung gesorgt, auch bei den Grünen. Stehen Sie nicht mehr zu dem Slogan?
Nietzard: Ich hatte den Pulli von einer Person geborgt und wollte damit gar nicht provozieren. Ich hatte ja auch ein Käppi auf, auf dem „Eat the rich“ stand. Ich dachte, darüber wird diskutiert. Aber dann ging es nur noch um das ACAB. Das war ein großes Problem der Debatte: Es wurde nur über einen Pulli diskutiert und nicht über berechtigte Kritik am System Polizei. Ich hätte mir eine andere Debatte gewünscht.
taz: Ging es Ihnen nicht eher um Selbstinszenierung?
Nietzard: Also, ich hatte auch schon vorher sehr ausführlich meine Kritik an der Polizei geäußert. Das hat aber keinen großen Wirbel ausgelöst. Dass die Debatte über den Pulli so groß wurde, wurde auch von rechten Medien angezettelt. Auch das sollten wir hinterfragen.
taz: Herr Bohnert, was halten Sie von dem Slogan ACAB?
Armin Bohnert: Ich glaube, dass diese vier Buchstaben nicht zur Systemkritik taugen. Das ist ein Wutausbruch, der inzwischen ein bisschen zu inflationär gebraucht wird. Ich persönlich fühle mich davon nicht beleidigt – da stehe ich drüber. Aber unter vielen Kolleginnen und Kollegen gab das einen Aufschrei. Ich wäre im Fall Polizei auch mit Provokationen sehr vorsichtig: weil da gesellschaftlich sehr Wichtiges auf dem Spiel steht.
taz: Aber muss sich die Polizei nicht auch harte Kritik gefallen lassen?
Bohnert: Natürlich. Und wir halten Kritik auch aus. Aber diese vier Buchstaben werden der Vielfalt der Polizei nicht gerecht. Wir haben den Streifendienst, geschlossene Einheiten, die Kriminalpolizei, Spezialeinheiten, Antikonfliktteams: Die eine Polizei gibt es gar nicht. Und ACAB drückt ja wirklich mangelnde Wertschätzung und Ernsthaftigkeit aus. Um konstruktiv zu diskutieren, müssen wir andere Wege finden.
taz: Polizeigewerkschafter von der Deutschen Polizeigewerkschaft nannten die Grüne Jugend einen „wohlstandsverwahrlosten Haufen von Linksextremisten“.
Bohnert: Wir haben es ja auch kritisiert. Aber wie sich diese Lautsprecher immer wieder äußern, auch um berechtigte Kritik abzuwehren, das kann ich mir auch nicht erklären. Sie sind jedenfalls nicht die Mehrheit in der Polizei. Ich kenne viele Führungskräfte, die der gleichen Auffassung sind wie ich. Ich kann nur sagen: Wenn wir uns Kritik öffnen, wenn wir Transparenz zeigen, können wir nur gewinnen.
taz: Frau Nietzard, Ihre Aktion dürfte die Abwehrhaltung der Polizei jedenfalls nochmal gefestigt haben.
Nietzard: Das wäre ein fatales Ergebnis. Nur weil ich einen Pulli trage und damit Gebrauch vom Recht der freien Meinungsäußerung mache, kann es nicht sein, dass man die Reihen schließt, wenn es um Polizeigewalt oder Kolleg*innen geht, die sich nicht richtig verhalten.
*) ▶Hier das ganze Interview der taz nachverfogen ...
**) ▶ Wer es sich zumutet, kann hier den von mir erwähnten und teilweise zitierten Artikel der "Schwäbischen Zeitung"/"Nordkurier" lesen. Auf jeden Fall sei er von mir als Quelle erwähnt.-------------------------------------------
Lesen Sie dazu bitte auch: