Der Ravensburger "Christkindlesmarkt" konditioniert und trimmt Erwachsene, Jugendliche und Kinder auf Konsum, statt Kontemplation ...
Ravensburg - Laut dem Magazin "Traveller", gehört der Ravensburger "Christkindlesmarkt" nicht zu den schönsten respektive besten 25 Weihnachtsmärkten in Deutschland. Zwar gehört der in der "Ravennerschlucht" dazu und liegt sogar beim Ranking auf Platz 1 - aber dieser romantische Ort liegt nicht in "Oberschwaben" oder gar an der "Schussen", sondern im Hochschwarzwald im sagenumwobenen Höllental bei Hinterzarten. Auch mit dem Lübecker, oder Düsseldorfer, oder mit dem Weihnachtsmarkt am Tegernsee kann es das voradventliche Event der Türmestadt nicht aufnehmen.
DAS - so hat sich der Blogger gesagt - muss sich ändern. Aber wie? Das Folgende von mir Geschriebene, ist meine ganz persönliche Meinung, die niemand mit mir teilen muss!
Ganz bestimmt ändert sich nichts mit der sich sukzessiv von Jahr zu Jahr erhöhenden Reizüberflutung der menschlichen "fünf Sinne", welcher sich ein Besucher, eine Besucherin, darunter viele junge Menschen, Kinder und Kleinstkinder aussetzen, wenn sie sich durch den Ravensburger "Christkindlesmarkt" schleusen lassen.

Stef-Art 2025 (c)
Apropos "schleusen". Viele verharren da lieber stundenlang an einem der inzwischen unzähligen "Glühwein-Bars", anstatt sich von anderen "schubsen" zu lassen, und bechern stattdessen lieber einen Becher nach dem anderen für überhöhten Preis. Beim Zählen der Besucherzahl, sehen sie deshalb doppelt und berichten später nach Oben, der Markt sei grandios viel besucht worden.
Für sie und für all' die anderen, gibt es tausende sie begleitende Lichtpunkte, wo immer man/frau/kind/baby auch hinschaut. Es sind jedoch keine brennenden Kerzen - wohltuend für die Augen - sondern klimaschädlich gespeiste Grellquellen. Es braucht lange, bis ein menschliches (Baby)Gehirn dies verarbeiten kann, wenn überhaupt.
Auch die Ohren und Nasen der mit großen Versprechungen angelockten Besucher und Besucherinnen des "Christkindlesmarkt" werden entsprechend sinnüberflutend getrimmt und konditioniert (und manipuliert). - Lärm, Geplapper allerorts, Lachen, Grölen und Lallen = WEIHNACHTEN!! Glühweingeschwängerte Luft, Mandelgeruch, Schwaden von Anis, Dunst von Currywürsten und Pizzen = WEIHNACHTEN!!
Und auch der menschliche Geschmackssinn signalisiert beim Essen und Trinken genannter "Angebote des Christkindes", wie WEIHNACHTEN zu schmecken hat. Nein, das "Christkind" fände das längst alles "geschmacklos", würde man/frau es doch nur ein einziges Mal fragen. Seine Angebote (ich meine hier nicht die Angebote der Kirchen!) sind ganz anderer Art, auf die man/frau/jugendlicher/kind sich ab dem 24. Dezember versucht krampfhaft zu erinnern. Auf dem "Christkindlesmarkt" gab und gibt es auf diese Angebote des "Mannes von Nazareth" nämlich keinerlei Hinweise, ganz im Gegenteil.
Denn dort wurden und werden die Besucher und Besucherinnen "hautnah" mit der Emotionslosigkeit der an ihnen Vorbeilenden, der Drängelnden, der allein auf Umsatz und Profit Bedachten - mit ihren (die Besucher) Sorgen, Bekümmernissen und Ängsten alleingelassen. Schlimmer als am Ravensburger Bahnhof. Dabei ging es dem an Weihnachten (der Tradition nach, in Wirklichkeit war es im Sommer)) geborenen Erlöser dieser Welt doch gerade darum: Menschliche Nähe, Zuhören, Verstehen, Teilen, Zeit für den anderen haben, gegenseitige Besuche ...
Wie gesagt, die fünf Sinne scheinen bei so Manchem bereits soweit konditioniert, dass für solchen religiösen und überkommenen "Sentimentalismus" kein Ohr, kein Auge, keine Nase, kein Mund und keine Haut mehr zugänglich ist. Stattdessen scheint man in der Stadtverwaltung und im Gemeinderat eher auf das zu Hören und das zu favorisieren, was gewissen "Weihnachtsmarktmanager" zu sagen und anzubieten haben:
Demnach sind nämlich "Weihnachtsmärkte" mehr als nur saisonale Veranstaltungen. Sie beleben Innenstädte, schaffen angeblich Orte der Begegnung und stärken vor allem die Gastronomie und den Einzelhandel. Gleichzeitig stünden sie aber auch vor großen Herausforderungen: steigende Energiekosten, wachsende Sicherheitsanforderungen, Erwartungen an Nachhaltigkeit und Erlebnisqualität sowie verändertes Besucherverhalten.
Die Besucher nämlich wollen längere Öffnungszeiten und noch mehr Angebote. Deshalb wird kurzerhand den Stadtverwaltungen ein Weihnachtsmarkt-Check angeboten, welcher ihnen die Grundlagen liefert, ihren Markt erfolgreich in die Zukunft zu führen. Der MEHRWERT für die jeweilige Stadt sind klare Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung des Weihnachtsmarktes und messbare Argumente für Politik, Verwaltung und Finanzierungspartner. Und das alles mit dem Ziel, das vorweihnachtliche Spektakel attraktiv, wirtschaftlich tragfähig und zukunftssicher zu machen.
Um also unter die 25 besten oder schönsten Weihnachtmärkte zwischen Flensburg und Freiburg zu kommen, oder um es anders zu formulieren: bei all den tausenden von Weihnachtevent positiv hervorzustechen, ist dies in Ravensburg bestimmt nicht der Weg. Appelle - so hat sich in den vergangenen 20 Jahren gezeigt - nützen rein gar nichts, im Gegenteil. Meines Erachtens müssten sich erst einmal die Verantwortlichen im Vorfeld besinnen, bevor das Volk zu Besinnung kommt - gerade im ADVENT!