Ein offener Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg: Kornhaus - "Fake" oder Fakten?
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Was ich jedoch nicht verstehe und Ihnen "ankreide" ist die Tatsache, dass Sie - ebenfalls über die SZ - Folgendes verlautbaren lassen:
- OB Rapp rechnet durch die allgemein gesunkenen Baukosten aber damit, dass das Projekt für 20 Millionen Euro beendet werden könnte, 10 Millionen Euro davon werden vermutlich gefördert. (SZ vom 17.12.25, 9:00 Uhr)
In meinem aktualisierten Blogartikel (mit Quellenangaben) weise ich jedoch darauf hin, dass ...
- ... [die Baukosten] nur um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal [gesunken sind] - aber gestiegen im Vergleich zum Vorjahr. Quelle statista und ganzer Artikel unter diesem Link. Dort heißt es: Im dritten Quartal 2025 stieg der Preisindex für den Straßenbau in Deutschland um 3,5 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2024. Auch bei den weiteren Gebäudetypen stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahresquartal. (statista)
Unter der Prämisse, dass die Angaben des Statistischen Bundesamtes und die entsprechende Berichterstattung der "Schwäbischen" seriös und zuverlässig sind und ich nicht etwas übersehen oder falsch verstanden haben sollte, könnte juristisch durchaus von einer "falschen Tatsachenbehauptung" Ihrerseits gesprochen werden, wenn Sie über "allgemein gesunkene Baukosten" sprechen, in deren Folge die Sanierungskosten des "Kornhaus" um 2 Millionen Euro sinken würden. Es sei denn, Sie haben dabei eine Quelle zu Rate gezogen, welche konträr zu den Angaben des Statistischen Bundesamtes steht.
Beobachten kann man jedoch immer wieder die gleiche Masche in Ravensburg: Objekte werden bezüglich der zu erwartenden Kosten „schöngerechnet", damit die politische Zustimmung erreicht werden kann, um dann hinterher zu behaupten, dass „unvorhersehbar" es zu einer Überschreitung des projektierten Kostenrahmens gekommen ist, sei es durch angeblich neue Erkenntnisse bezüglich der Qualität der Bausubstanz, durch allgemeinen Anstieg der Baukosten, durch zeitliche Verzögerungen in der Ausführung, durch „Corona" (bleibt hoffentlich Vergangenheit) etc.
Dreist ist auch der immer wiederkehrende Hinweis auf Zuschüsse von Bund und/oder Land, ohne darauf hinzuweisen, dass sich dabei auch um Steuermittel handelt, die von den Bürgern eingesammelt worden sind und auch nur einmal ausgegeben werden können. Wenn ein Projekt nur deshalb eine Zustimmung erhalten kann, weil es Zuschüsse gibt, wäre es besser, es gebe keine Zuschüsse und das Projekt bliebe in der Schublade.
Schlimm ist, dass der Gemeinderat dies mit sich geschehen lässt. Ich sehe auch niemanden, der bereit und in der Lage ist, Paroli zu bieten.
Schlimm ist, dass Herr Dr. Rapp vermutlich keinen Gegenkandidaten für die anstehende Wahl bekommen wird. Daher werden seine Leistungen im Rahmen der Wahlveranstaltungen voraussichtlich auch nicht hinterfragt werden. So werden auch keine Alternativen (allerdings bitte keine „Alternative für Deutschland") zum Wohl der Bürger aufgezeigt. Die Wähler werden vermutlich ihren Unmut nur durch Abstinenz von der Wahl zum Ausdruck bringen können.