Rutenfest-Feuerwerk 2026 ff >>> So "denkt" die Stadt Ravensburg hinsichtlich "Umweltschutz" - "Sicherheit" - "Rücksichtnahme" und "Verantwortung" ... und TRADITION!
Aktualisiert am 26.11.25 um 12:12 Uhr
Es ist wie es ist - sagt die Stadt Ravensburg // Es muss aber nicht so bleiben - sagen die Bürger/innen und Wähler und Wählerinnen.
Stefan Weinert, Blogger mit Aussicht
Das nächste, große Feuerwerk in Ravensburg und weit, weit darüber hinaus (bundesweit, europaweit, weltweit) steht bereits in den Startlöchern. Und das, obwohl die deutsche Polizeigewerkschaft über 2.000.000 [2.228.829]Unterschriften gegen diesen Umwelt- und Bevölkerungsfrevel gesammelt hat, damit zumindest der deutsche Staat mit seinem "Umweltkanzler" und als logische Folgerung der COP30, dieses Kriegsspiels in Zeiten der wirklichen Kriege fernab und doch sehr nah, untersagt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Deutsche Bundestag dieser Petition nicht abhelfen wird.
Und da scheint eine kleine Petition für eine kleine aber in Sachen "Tradition" große Stadt - wie es die Oberschwabenmetropole Ravensburg nun einmal ist - gegen das alljährliche Feuerwerk [ Nachzulesen hier] zum Abschluss des "Rutenfestes" weder die Welt retten, noch Stadtspitze und Gemeinderat überzeugen können. Hat sie auch nicht (siehe unten). Doch als Demokrat hat man/n das tapfer hinzunehmen, wenngleich Unverständnis dafür bleiben darf, oder?
Aber immerhin haben sich die von den Bürgern und Bürgerinnen gewählten Damen und Herren mit der Eingabe des Petenten beschäftigt und auch beschäftigen müssen.
Remember: Anlass der Petition für "Das Verbot von Feuerwerk auf dem Rutenfest 2025 und den folgenden Jahren" war das Unglück beim Feuerwerk der Düsseldorfer Rheinkirmes im Juli 2025 mit 19 Verletzten durch eine ungeplante und zuvor auch nicht zu erkennende Fehlzündung. Eine Kugelbombe ist bereits im Abschussrohr detoniert, obwohl die zuständige Behörde das Feuerwerk vorab geprüft hatte und keine Beanstandungen festgestellt wurden.
Unter diesem aktuellen Eindruck und aufgrund schon in den Jahren zuvor vorgebrachten Argumente, hatte der Blogger Stefan Weinert der Stadt sein Anliegen schriftlich vorgetragen.
Heute erhielt ich von der Stadtverwaltung dazu die folgende Erklärung, zu der ich im Anschluss gerne Stellung nehmen möchte.
Stadtverwaltung · Postfach 21 80 · 88191 Ravensburg
Herrn
Stefan Weinert
per Email an:
stefan.weinert51@gmail.com
Entscheidung über Petition an den Stadtrat
Hier: Kein Feuerwerk am Rutenfest 2025 und darüber hinaus
Ihr Schreiben vom 21.07.2025
Seite 2

Demnach scheint in Ravensburg über ALLEM die "Tradition" zu regieren. Sie schlägt alle Argumente - seien sie nun FÜR etwas oder WIDER etwas - in den Wind des "es war schon immer so und wird auch immer so bleiben".
Auch in Düsseldorf wurde vor dem Feuerwerk alles genauestens geprüft und "abgenommen" und alle Vorschriften wurden bedacht, und ganz sicher war die für das Geböllere und Geblitze zuständige Unternehmen seriös und zuverlässig. Und doch konnte dieses Unglück mit 19 Verletzten geschehen. Allerdings - davon gehen die Stadtspitze und der Gemeinderat aus und auch die Rutenfestkommission (RFK) aus - keinesfalls in Ravensburg. Doch gerade darauf wollte ich hinweise
Als ich im Juli 2025 kurz vor dem hiesigen Fest die Petition auf meinem Blog veröffentlichte, schrieb mir ein Ravensburger Gemeinderat postwendend, dass er mir in Sachen Feuerwerk am Rutenfest völlig zustimme und dass eine Lasershow ihm genügen würde. Siehe folgend:

Ob er, respektive seine Fraktion, wohl dabei geblieben sind? ...
Ach ja, das Feuerwerk - so klingt es in dem Antwortschreiben - in Ravensburg zum Rutenfest sei nur so eine Art "Spatzenkacke" im Konzert der sonstigen Umweltsünden (implizit: der Stadt Ravensburg) über das ganze Jahr gesehen. Das jedenfalls muss man/frau der entsprechenden Passage des Antwortschreibens als Schluss und auch als Umkehrschluss entnehmen. Außerdem zeugt sie von Unkenntnis und fehlender Solidarität im Sinne der Gesamtverantwortung für den Umweltschutz. Denn es heißt: "Die Belastung durch das Feuerwerk ist im Jahresvergleich gering und zeitlich wie räumlich stark begrenzt. Der Standort vor der Oberschwabenhalle liegt günstig im Bereich vorwiegend gewerblicher Nutzung und abseits von Naturräumen."
Dass sich der Feinstaub im Umkreis von mehreren Kilometern verteilt und sich bei einer typischen Süd-West-Strömung in Weingarten, Baienfurt, Baindt, Schussental allgemein und im "Altdorfer-Wald" niederlässt, scheint in die enge Tellerumrandung der Tradition nicht zu passen.
Ich selbst wohne mehrere hundert Meter Luftlinie vom "Ort des Geschehens" entfernt und muss doch - trotz geschlossener Fenster - bei jedem Kanonenschlag zusammenzucken. Und wie es da Nachbars Hund oder Katze und den schlafenden (?) Vögeln im Apfelbaum ergeht, danach fragt niemand.
Wenn jede Stadt zwischen Husum und Passau so argumentierte, dann wird das nichts mit dem klimaneutralen Deutschland - nicht einmal bis 2080. Es ist eben absolut vernachlässigbar, was da am Schluss des Heimatfestes geschieht, so das Credo der Stadtverwaltung. Aber gerade die "Klimastadt" Ravensburg, welche sich mit etlichen Öko-Auszeichnungen brüstet, müsste hier mit gutem Beispiel vorangehen, damit nicht auch andere Städte diesem Credo folgen.
Dabei hatte der Ravensburger Oberbürgermeister im Jahr 2020 versprochen, jährlich 13 Prozent CO2-Belastung für Ravensburg abzubauen. Doch bis heute ist es noch nicht einmal ein (1) Prozentpunkt - und die jährlichen Rutenfeuerwerke sprechen nicht für ein ernsthaftes Einhalten eines Versprechens.
In Ravensburg lebten im Oktober 2023 rund 800 Flüchtlinge aus der Ukraine. Mittlerweile dürften es um die 1.000 sein - genaue aktuelle Zahlen sind im Internet nicht zu finden. Da tobt nun seit fast vier Jahren ein unerbittliches Töten von Menschen an der russisch-ukrainischen Grenze; minütlich detonieren Bomben und Granaten; der nächtliche Himmel ist tödlich errötet und es blitzt unaufhörlich. Das ist die Realität in der Ukraine. Doch die Stadt Ravensburg ist sich ganz sicher, dass das den hiesigen Ukrainer/innen, deren Männer, Väter und Söhne diesem "Feuerwerk mit Todesfolge" ausgesetzt sind, nichts ausmacht. Denn ... "Durch die umfassende öffentliche Kommunikation des Feuerwerks als Teil des Rutenfestes ist aber gewährleistet, dass dessen Zweck nicht missverstanden wird."
Oder meint die Stadtverwaltung die hiesige, dauerhafte Bevölkerung der Stadt? Dabei ging es dem Petenten vorrangig aber nie um diese, sondern um die Rücksichtnahme gegenüber den 800 bis 1.000 Ukrainer/innen. Und da bezweifle ich stark eine "Gewährleistung".
In Summa: Die Entscheidung wurde nicht vom Umweltamt, auch nicht vom Ordnungsamt, auch nicht von einem eventuellen Ausschuss für "Ethik, Moral und Verantwortung" getroffen, sondern bezeichnender Weise vom Ravensburg "Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss" = Paragraphen und Profit. Und auch wenn dieser betont, die Petition mit ihren Argumenten würde von ihm und der Stadtverwaltung ernstgenommen, so ist dieser "Ernst" doch nur dafür da, um im "Bierglas der Tradition" zu verschwinden.
Das wird deutlich durch diese Passage: "Zwar sind die angeführten Argumente – Umweltschutz, Sicherheitsbedenken und Rücksichtnahme mit Bezug auf den Ukrainekrieg – ernst zu nehmen, jedoch rechtfertigen sie aus unserer Sicht nicht den Verzicht auf die Durchführung." - Welche (über?)große Rolle hier die Rutenfestkommission - die auch angehört wurde gespielt hat - lässt sich da nur erahnen.
Es ist wie es ist - sagt die Stadt Ravensburg // Es muss aber nicht so bleiben - sagen die Bürger/innen und Wähler und Wählerinnen.